Dehoga in Sachsen-Anhalt sieht wachsenden Personalmangel in Betrieben

| Politik Politik

Mit Blick auf das Frühjahr wächst die Sorge vor einem akuten Personalmangel in den Betrieben des Gastgewerbes. Bereits aktuell sei das Problem in Sachsen-Anhalt sichtbar, sagte der Chef des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt. Betriebe versuchten bereits mit kürzeren Öffnungszeiten und Schließzeiten die dünne Personaldecke nicht zu sehr zu strapazieren.

Schmidt befürchtet die Entstehung von immer neuen «Servicewüsten» im Land. An den Radwegen des Landes an der Elbe oder der Saale seien schon viele Betriebe eingeknickt. Die Touristen müssten das bei Besuchen mit einplanen. Besonders stark seien die ländlichen Regionen mit schwacher Infrastruktur betroffen, so Schmidt. «Wir sehen hier größere Probleme als in den Kernzentren.»

Doch warum wollen immer weniger Menschen im Hotel- oder Gaststättengewerbe arbeiten? Das habe mehrere Gründe, erklärte Schmidt. Mit der Tätigkeit gingen häufig unbeliebte Arbeitszeiten einher. Außerdem sei die körperliche Belastung gemessen am Verdienst vergleichsweise hoch. «Es gibt Branchen, in denen man einfacheres Geld verdient.»

Zudem kommen frühere Corona-Abgänger nur teilweise wieder zurück. Viele blieben in den Berufen, die sie aufgenommen hätten, als Gaststätten und Hotels geschlossen bleiben mussten, so Schmidt. Immerhin finden laut Schmidt etwa 30 Prozent den Weg zurück in die Betriebe.

Besserung des Berufsbildes sei zumindest bei den Verdienstmöglichkeiten durch den höheren Mindestlohn sichtbar. Einige Firmen seien auch bereit höhere Löhne zu zahlen, um ihre Mitarbeiter zu halten. Sie präsentierten sich teilweise als attraktive Arbeitgeber mit Gutscheinen und Sozialmodellen. Dennoch müsse dringend wieder etwas für das Image des Gastgewerbes als Arbeitgeber getan werden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die im Europäischen Parlament angestoßenen Pläne für ein Bezeichnungsverbot von Fleisch-Namen für pflanzliche Ersatzprodukte stoßen im Bundestag auf breite Ablehnung. Quer durch fast alle Fraktionen äußerten Abgeordnete Kritik an einem möglichen Verbot von Begriffen wie „Tofu-Wurst“ oder „Veggie-Burger“.

Die wiederholte Blockade in Washington hat für das US-Hotelgewerbe bereits zu massiven Verlusten geführt. Über 30 Branchenverbände richten einen verzweifelten Appell an die politischen Entscheidungsträger.

Der Mindestlohn steigt wie geplant zum 1. Januar auf 13,90 Euro pro Stunde und ein Jahr später um weitere 70 Cent auf 14,60 pro Stunde. Das Bundeskabinett beschloss in Berlin eine entsprechende Verordnung.

Bundesagrarminister Alois Rainer spricht sich gegen ein Verbot von Bezeichnungen wie «Veggie-Schnitzel» oder «Tofu-Wurst» für pflanzliche Lebensmittel aus. Es würde «unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft» sowie Bürokratie verursachen, sagte der CSU-Politiker vor einem Treffen mit einem EU-Amtskollegen in Luxemburg.

Zwei Drittel der abhängig Beschäftigten in Deutschland sprechen sich für eine Lockerung der täglichen Arbeitszeitbegrenzung und die Einführung einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit aus. Dies ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Die Debatte um geplante Steuerentlastungen für die Gastronomie und Pendler spitzt sich zu. Nach der ablehnenden Haltung von Bundesfinanzminister Klingbeil hinsichtlich einer Kompensation für die Länder, kam scharfe Kritik von Ministerpräsidenten der CDU. Gleichzeitig warnt der DEHOGA vor den Folgen einer Verzögerung der Entscheidungen.

Der Streit zwischen Bund und Ländern über die Finanzierung des geplanten Entlastungspakets spitzt sich zu. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat die Länder scharf vor einem Scheitern der geplanten Mehrwertsteuersenkung für Speisen in der Gastronomie gewarnt. Jetzt äußerten sich weitere Politiker und Verbände.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat angesichts des anhaltenden Streits über die Verteilung der Steuerausfälle mit einem Scheitern der geplanten Entlastungen für die Gastronomie und Pendler gedroht. Die Länder fordern eine Kompensation der zu erwartenden Mindereinnahmen durch den Bund.

Entlastung für eine krisengeschüttelte Branche: In einer öffentlichen Anhörung im Bundestag bekräftigen Wirtschaftsvertreter und Fachexperten die Notwendigkeit der geplanten Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf sieben Prozent. Kritiker stellten die fiskalischen Kosten und die soziale Treffsicherheit der Maßnahme infrage.

Österreichs Tourismuswirtschaft erhält neue Rahmenbedingungen im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Die Bundesregierung beschließt nicht nur eine Erhöhung der Saisonkontingente, sondern auch die Einrichtung eines Beschäftigtenfonds.