DIHK: Weg aus Corona-Krise kein Selbstläufer

| Politik Politik

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat umfassende Vorschläge vorgelegt, damit die Wirtschaft in Zeiten der Pandemie zurück zu alter Stärke findet. «Der Weg aus der Krise ist kein Selbstläufer», heißt es in einem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Es gehe darum, den weiteren Verlauf der Pandemie besser zu überstehen. «Ein wichtiges Ziel der Corona-Politik sollte sein, dass unter Beachtung der verbleibenden gesundheitlichen Risiken die Restriktionen für die Wirtschaft weitestgehend zurückgefahren werden.»

DIHK-Präsident Peter Adrian sagte: «Die Corona-Pandemie ist weiter eine Belastung für die deutsche Wirtschaft: Betriebe, die besonders von den Lockdowns betroffen waren, haben ihre Verluste noch nicht aufgeholt und kämpfen mit Liquiditätsengpässen. Gleichzeitig wirken sich unterbrochene Lieferketten und Preissteigerungen für viele Unternehmen negativ aus.»

Um diese Situation durch die vierte Welle nicht zu erschweren, sollten alle Verantwortlichen Lehren aus den Erfahrungen des ersten Pandemie-Jahres ziehen, so Adrian. «Unternehmen plädieren unter anderem für bundesweite, transparente Corona-Regelungen sowie für digitale Lösungen, um den Geschäftsbetrieb im Einklang mit dem Gesundheitsschutz aufrecht zu erhalten. Zielgerichtet und schnell eingesetzte Förderinstrumente seien bei Bedarf wichtig, um den Unternehmen den Weg aus der Krise zu ermöglichen.

In einem Papier - Ergebnis monatelanger Beratungen auf Ebene der Industrie- und Handelskammern - heißt es, die Krise habe Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in ihrem Ausmaß weitgehend unvorbereitet getroffen: «Nach eineinhalb Jahren Pandemie haben wir mittlerweile viele Erkenntnisse gewonnen. Diese sollten wir in konkrete Handlungsempfehlungen und Vorschläge einfließen lassen, wie wir den weiteren Verlauf der Pandemie jetzt besser überstehen können.»

So wären Regelungen und unvermeidbare Einschränkungen der Geschäftstätigkeit leichter vermittelbar und würden besser angenommen, wenn sie bundesweit einheitlich gelten würden. Es müsse verlässlich und rechtzeitig informiert werden über Regeln am Standort. Zwischen Politik, betroffenen Unternehmen und Verbänden brauche es eine intensivere Abstimmung. Mit einem stärkeren Einsatz von digitalen Tools hätten viele Schließungen verhindert werden können. Die Digitalisierung der Verwaltung müsse vorangetrieben werden.

Professionelle und zwischen Bund und Ländern abgestimmte Strukturen könnten die Auszahlung von Hilfen beschleunigen, heißt es weiter. Eine damit einhergehende bundesweite IT-Struktur sollte Schnittstellenprobleme etwa zwischen IT-Programmen von Bund und Ländern vermeiden. Es solle zudem eine «Lock-Down-Datenbank» erstellt werden: «Daten zu den regional unterschiedlichen staatlichen Anordnungen erleichtern Antragstellern den Nachweis der Betroffenheit und den Bezug zu spezifischen Schließungsanordnungen von Bund, Ländern und Kommunen.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.

Der Meldeschein soll künftig nicht mehr von Gästen mit deutscher Staatsangehörigkeit ausgefüllt und unterschrieben werden. Der Deutsche Tourismusverband und der Deutsche Heilbäderverband fordern jedoch eine angemessene Übergangsfrist.

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen aufgegriffen, der den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber etwas reduzieren soll. So sollen etwa Arbeitsverträge künftig vollständig digital abgeschlossen werden können.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: Hier werde eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen, so der Dehoga.

Berlin (dpa) - Zuckerhaltige Limonaden sollen nach dem Willen mehrerer Bundesländer teurer werden. 9 von 16 Bundesländern setzen sich für eine sogenannte Softdrink-Steuer ein, wie «Bild» unter Berufung auf eine Protokollerklärung zur Verbraucherschutzministerkonferenz berichtet.

Nach Willen der EU-Länder soll in der EU weniger Essen weggeworfen werden. Bis 2030 sollen Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim Verbrauch - etwa zuhause oder in Restaurants - entstehen, um 30 Prozent pro Kopf reduziert werden.

Die Firmen in Sachsen-Anhalt suchen dringend nach Fachkräften und Auszubildenden. Weil viele Stellen nicht besetzt werden können, sucht das Land jetzt im Ausland. Vor allem Vietnam ist im Fokus.

Die Länder-Wirtschaftsminister wenden sich gegen Kürzungen bei der Deutschen Tourismus-Zentrale. Alle Länder seien bei der Wirtschaftsministerkonferenz dem Antrag von MV und anderen beigetreten.

Die erste Tarifrunde für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Mecklenburg-Vorpommern blieb ohne Ergebnis. Die Positionen von Arbeitgebern und Gewerkschaft liegen noch weit auseinander.