Gastronomen in Schleswig-Holstein kritisieren neuen Tarifvertrag

| Politik Politik

Der neu ausgehandelte Tarifvertrag für das Hotel- und Gaststättengewerbe, der ab dem 1. November 2024 gelten soll, sorgt in Schleswig-Holstein für Widerstand. Zahlreiche kleinere und mittlere Betriebe haben sich mit einem Brandbrief an das Wirtschaftsministerium gewandt und fordern die Aufhebung der Allgemeinverbindlichkeit des Vertrages.

Der Grund für den Protest: Die von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) vereinbarten Lohnsteigerungen seien für viele Betriebe nicht tragbar. Sie fänden es richtig, dass es einen Tarifvertrag gebe, bemängelt werde jedoch die Einbeziehung von Minijobbern, Werkstudenten und geringfügig Beschäftigten, so Konstantin Koch, Restaurantinhaber und Mitinitiator des Brandbriefs, laut NDR. Die geforderte Lohnerhöhung von 17 Prozent, die einen Stundenlohn von mindestens 14,97 Euro vorsieht, sei für viele Betriebe schlichtweg nicht zu stemmen.

Gespräche im Wirtschaftsministerium

Vertreter von rund 70 Kieler Restaurants wurden am Montag zu einem Gespräch ins Wirtschaftsministerium eingeladen. Über die Ergebnisse wurde Stillschweigen vereinbart. Das Ministerium kündigte jedoch an, sich im Laufe der Woche zu den Gesprächen und möglichen Konsequenzen zu äußern.

Der neue Tarifvertrag soll rückwirkend zum 1. November 2024 in Kraft treten. Ab dem 1. Mai 2025 sollen die vereinbarten Löhne dann tatsächlich gezahlt werden (Tageskarte berichtete). Viele Gastronomen befürchten jedoch, dass sie diese Steigerungen nicht verkraften und gezwungen sein könnten, ihre Betriebe zu schließen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Beim „Burger Dialog“ von McDonald's trafen Vertreter der Gen Z auf Abgeordnete der Regierungskoalition. Im Zentrum des Austauschs standen die Sorgen junger Menschen, die zunehmend daran zweifeln, dass Leistung allein noch den gesellschaftlichen Aufstieg sichert.

In vielen Ballungsräumen gehen etliche reguläre Wohnungen ausschließlich an Feriengäste. Lindert es die Wohnungsnot, wenn man die kurzfristige Vermietung eindämmt?

Die Bundesregierung richtet ihre Tourismuspolitik neu aus. Eine neue Nationale Tourismusstrategie (NTS) soll künftig die „Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft“ in den Mittelpunkt stellen.

Die Europäische Kommission hat einen Verhaltenskodex für Online-Bewertungen​​​​​​​ im Tourismussektor veröffentlicht. Zahlreiche Forderungen der Hotellerie wurden in die Leitlinien aufgenommen, dennoch sieht die Österreichische Hotelvereinigung weiteren Handlungsbedarf, insbesondere was die rechtliche Verbindlichkeit betrifft.

Die Bundesregierung hat bei einer Kabinettssitzung die Senkung der Gastro-Mehrwertsteuer auf den Weg gebracht. Die Ministerinnen und Minister beschlossen einen Gesetzentwurf von Finanzminister Lars Klingbeil. Damit soll die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie dauerhaft von derzeit 19 auf 7 Prozent reduziert werden. 

Das Bundesministerium der Finanzen hat einen entscheidenden Schritt zur Entlastung der Gastronomie gemacht. Ein kürzlich veröffentlichter Referentenentwurf für ein Steueränderungsgesetz 2025 sieht vor, die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants dauerhaft auf sieben Prozent zu senken. Die geplante Neuregelung soll am 1. Januar 2026 in Kraft treten.

Der Koordinator für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Dr. Christoph Ploß, startet heute seine Tourismus-Sommertour. Vom 1. bis zum 3. September 2025 besucht er wichtige Tourismusstandorte im Westen und Süden der Bundesrepublik.

Anja Karliczek, die Vorsitzende des Tourismus-Ausschusses im Bundestag, bekräftigt die geplante Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie. In einem Beitrag auf LinkedIn kündigte sie an, dass der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent "im Herbst der Reformen" umgesetzt werden soll.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten warnt eindringlich vor den Plänen der Bundesregierung, den 8-Stunden-Tag abzuschaffen. Schon jetzt würden Beschäftigte rund 1,2 Milliarden Überstunden leisten – davon 638 Millionen unbezahlt. Besonders betroffen sei das Gastgewerbe.

Die Bundesregierung will, nach Angaben ihres Sucht- und Drogenbeauftragten, das sogenannte begleitete Trinken von Jugendlichen ab 14 Jahren abschaffen. Bereits im Juni hatten die Gesundheitsminister der Länder auf ein Verbot der Praxis gedrängt.