„Genug ist genug“: Niederländischer Hotel- und Gaststättenverband verklagt den Staat

| Politik Politik

Der niederländische Hotel- und Gaststättenverband (Koninklijke Horeca Nederland [KHN]) will die Schließung des Gastgewerbes nicht mehr hinnehmen. „Genug ist genug“ steht über einer Verlautbarung mit der KHN bekannt gibt, gegen den Staat zu klagen. Erzwungen werden soll eine schnelle Wiedereröffnung und ein besseres Unterstützungspaket.

„Die Zwangsschließung des Gastgewerbes, plus die Tatsache, dass die staatliche Unterstützung nicht 100 Prozent der Kosten deckt, führt dazu, dass viele Unternehmer vor dem Bankrott stehen, mit allen Konsequenzen - sowohl geschäftlich als auch privat", reagiert Willemsen verärgert.

An der epidemiologischen Situation werde stur festgehalten, während sich die medizinischen Parameter, auf denen die Entscheidungen basierten, regelmäßig änderten, führt Willemsen weiter aus. Währenddessen gehe das Gastgewerbe vor die Hunde. Das sei unerklärlich und könne nicht länger so weitergehen, genug sei genug. Seine Organisation werde daher vor Gericht gehen, um mehr Unterstützung und eine Wiedereröffnung durchzusetzen."

Seit letztem Jahr fordert KHN vom Kabinett eine wissenschaftliche Grundlage für die strengen Maßnahmen für das Hotel- und Gaststättengewerbe, die aber zum großen Ärger des Branchenverbandes nicht vorgelegt worden sei. Mit dem Gerichtsverfahren hofft KHN, einen Einblick in die Beratungen und Forschungsberichte zu erhalten, die die Regierung bei ihren Entscheidungen verwendet.

Besonders verärgert zeigt sich KHN über Aussagen von Minister De Jonge am letzten Wochenende, wonach die Branche bei Öffnungsszenarien wieder hinten anstehen müsse. Die Benachteiligung von Unternehmern im Hotel- und Gaststättengewerbe - ohne fundierte Grundlagen – halte unvermindert an und sei nicht hinnehmbar.

In den Niederlanden gilt derzeit eine Ausgangssperre bis zum 2. März, gegen die es schon mehrfach Massenproteste und Klagen gegeben hat.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die geplante Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie steht vor der finalen Abstimmung im Bundesrat. Das Land Niedersachsen knüpft seine Zustimmung an die Bedingung, dass eine Pflicht zur digitalen Bezahlung eingeführt wird.

Die Gewerkschaft NGG und der DEHOGA Rheinland-Pfalz stecken in festgefahrenen Tarifverhandlungen. Der DEHOGA wirft der NGG vor, Lohnsteigerungen für 100.000 Beschäftigte mit realitätsfernen Forderungen zu blockieren und die schwierige Wirtschaftslage der Betriebe zu missachten. Der Branchenverband fordert eine rasche Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Der Nationale Normenkontrollrat hat sein Maßnahmenpaket zum Bürokratieabbau aktualisiert. Mehrere der 77 konkreten Vorschläge entsprechen langjährigen Forderungen des Gastgewerbeverbands DEHOGA und zielen auf eine deutliche Entlastung bei Arbeitsrecht und Arbeitsschutz ab.

Die Tarifverhandlungen für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Rheinland-Pfalz befinden sich in einer kritischen Phase. Während der Arbeitgeberverband DEHOGA Rheinland-Pfalz ein mehrstufiges Angebot für Gehaltswachstum vorlegt, kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Südwest dieses als „Mogelpackung“.

Nahtloser Einstieg statt Hängepartie: Das sächsische Innenministerium hat einen Erlass verabschiedet, der den Berufseinstieg von ausländischen Azubis und Studierenden vereinfacht. Vom Verband gibt es dafür Lob.

Der Bayerische Landtag hat einen Gesetzesentwurf beschlossen, der Städten und Gemeinden in Bayern ab Januar 2026 die Einführung eigener Einweg-Verpackungssteuern untersagt. Das Verbot schränkt die kommunalen Handlungsmöglichkeiten in diesem Bereich ein.

In der EU bleibt die Zukunft von Namen wie «Tofu-Wurst», «Soja-Schnitzel» oder «Veggie-Burger» für vegetarische Produkte zunächst offen. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments konnten sich nach intensiven Verhandlungen in Brüssel zunächst nicht auf neue Vorgaben einigen. Die Entscheidung wurde auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. 

Beim Kauf von Koteletts soll künftig auch ein amtliches Siegel über die Zustände in den Ställen informieren. Der Start verzögert sich weiter. Für eine Ausdehnung gibt es nun aber ein Datum. Das verpflichtende Logo soll auch für die Außer-Haus-Verpflegung in Restaurants und Gaststätten greifen. 

Sternekoch Alexander Herrmann tritt bei der Kommunalwahl 2026 als CSU-Kandidat für den Kreistag Kulmbach an. Der bekannte Gastronom steht auf dem 50. und damit letzten Listenplatz.

Schleswig-Holsteins schwarz-grüne Landesregierung will der geplanten steuerlichen Entlastung für Pendler, Gastronomen und Ehrenamtler kommende Woche im Bundesrat zustimmen. Die Gastronomie sei zentral für ihr Land als Tourismus-Standort, wirtschaftlich wie kulturell, so Ministerpräsident Daniel Günther.