Niedersachsen fordert digitale Zahloption in Restaurants

| Politik Politik

Niedersachsen pocht vor dem Hintergrund der geplanten Steuersenkung für die Gastronomie auf mehr Ehrlichkeit in der Branche. Im Bundesrat setzt sich das Land daher unter anderem dafür ein, dass Restaurants ihren Gästen mindestens eine digitale Zahloption anbieten müssen.

«Die Verpflichtung, neben der Barzahlung auch eine digitale Bezahlmöglichkeit anzubieten, wird Manipulationen und damit Steuerhinterziehung erschweren», sagte Finanzminister Gerald Heere (Grüne). «Sie trägt damit zu einem faireren Wettbewerb bei und verbessert darüber hinaus auch noch den Service für Kundinnen und Kunden.»

Niedersachsen setzt sich zudem für eine Registrierkassenpflicht ein, da offene Ladenkassen für die Steuerverwaltung nur sehr beschränkt zu kontrollieren seien. Der Bundesrat soll sich am 17. Oktober mit den Anträgen befassen.

Die Senkung der Umsatzsteuer in der Gastronomie führt für Niedersachsen dem Finanzministerium zufolge zu einem Steuerausfall von rund 800 Millionen Euro in den Jahren 2026 bis 2030. «Wenn auf der einen Seite weniger Umsatzsteuer gefordert wird, muss auf der anderen Seite die Steuerehrlichkeit spürbar zunehmen», sagte Heere. «Die Gastronomie ist wie viele andere Branchen auch in einer schwierigen Lage. Aber Solidarität ist keine Einbahnstraße.» Zuerst hatte der «Spiegel» über die Forderungen berichtet. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Spätestens zum 31. Dezember 2026 muss die Evaluierung des aktuellen Glücksspielstaatsvertrags in Deutschland abgeschlossen sein. Sie soll festhalten, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichend sind, wie wirkungsvoll sie sich zeigen und wo Nachbesserungsbedarf ist. Neue Maßnahmen könnten dann ab 2028 in Kraft treten, denn solange läuft die bisherige Version des Glücksspielstaatsvertrags.

Die Bundesregierung hat das neue EinfachMachen-Portal freigeschaltet. Damit existiert erstmals eine zentrale Anlaufstelle auf Bundesebene, über die Bürger, Unternehmen, Verbände und Verwaltungsangestellte bürokratische Hindernisse direkt melden können.

Das OVG Münster bestätigt Rückforderungen von Corona-Hilfen im Bereich der Eventorganisation. Während das Gericht die strengen EU-Vorgaben für Entschädigungen betont, stellt der DEHOGA klar, dass das Urteil keinen großen Anlass zur Besorgnis für das Gastgewerbe bietet.

Der Bundesrat hat am 19. Dezember 2025 dem Steueränderungsgesetz zugestimmt und damit den Weg für eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen frei gemacht. Ab dem 1. Januar 2026 gilt für den Verzehr von Speisen in Restaurants und Cafés unbefristet der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent.

Mit einem neuen Onlineportal will die Regierung erfahren, wo Bürger und Unternehmen im Alltag auf Hürden stoßen – und setzt dabei auch auf Künstliche Intelligenz.

Die Gastronomie bekommt dauerhaft den Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, um die wirtschaftliche Existenz der Betriebe zu sichern. Da massiv gestiegene Kosten für Personal und Lebensmittel die Margen unter Druck setzen, planen die meisten Unternehmen keine Preissenkungen, sondern nutzen die steuerliche Entlastung zur Stabilisierung ihrer Geschäfte.

Mit der Rückkehr zu 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen zum 1. Januar 2026, kommen neue administrative Herausforderungen auf Gastronomen zu. Ein aktuelles Merkblatt des DEHOGA gibt nun wichtige Hinweise zur steuerlichen Behandlung von Silvesterveranstaltungen, Pauschalangeboten und Anzahlungen.

Mit Kurzarbeit können Unternehmen Flauten überbrücken, ohne Beschäftigte entlassen zu müssen. Derzeit läuft die Wirtschaft nicht wie erhofft. Die Regierung zieht Konsequenzen.

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich im Trilog-Verfahren auf eine vorläufige Einigung zur neuen Zahlungsdiensteverordnung verständigt. Die Verordnung definiert die Rahmenbedingungen für Zahlungsdienste und Kartenzahlungen innerhalb der EU neu.

Der europäische Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés, Hotrec, hat, mit einer breiten Allianz europäischer Wirtschaftsvertreter an das Europäische Parlament appelliert, auf neue Vorgaben für Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz zu verzichten. Statt neuer Gesetze wird ein zukunftsorientierter Ansatz gefordert.