NRW: DEHOGA fordert rasche Auszahlung und Fortsetzung der Hilfen

| Politik Politik

Das angeschlagene Gastgewerbe in Nordrhein-Westfalen pocht auf die rasche Auszahlung staatlicher Hilfen. «Wir brauchen die Entschädigung - am besten gestern», erklärte Bernd Niemeier, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands NRW, am Montag in Neuss. Viele Unternehmer stünden mit leeren Händen da - Rücklagen seien häufig nicht mehr vorhanden, Kosten etwa für die Pacht liefen weiter.

Niemeier verwies darauf, dass die Geschäfte wegen der Pandemie ohnehin schon schlecht liefen, also auch ohne die im November geltenden Öffnungsverbote: Nach einer Umfrage unter Verbandsmitgliedern in NRW brach das Geschäft der Restaurants und Hotels im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp die Hälfte ein. Die Branche befinde sich in einer «wirtschaftlich katastrophalen Situation».

Mit Blick auf die erwartete Fortsetzung der Corona-Maßnahmen im Dezember fordert Nordrhein-Westfalens Gastgewerbe weitere staatliche Hilfen. Seit Monatsbeginn sind Restaurants geschlossen, die Betreiber bekommen deswegen 75 Prozent des Umsatzes im Vorjahresmonat. «Wenn wir dieses Sonderopfer für die gesamte Gesellschaft weiterhin erbringen müssen, dann mit einem angemessenen Ausgleich», sagte Niemeier.

Nicht nur Gaststätten, auch Hotels sind bezugsberechtigt für die Novemberhilfen. Die Hotels dürfen zwar weiterhin Geschäftsreisende beherbergen. Deren Zahl ist aber geschrumpft, weil es kaum noch Kongresse, Messen und andere Business-Veranstaltungen gibt. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Darf die EU Kriterien für die Festsetzung von angemessenen Mindestlöhnen vorgeben? Das höchste europäische Gericht sagt in einem neuen Urteil Nein. Auf die Höhe des Mindestlohns in Deutschland hat die Entscheidung keine direkte Auswirkung.

Macht ein EU-Urteil Änderungen am deutschen Mindestlohn-System notwendig? Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie die Politik blicken an diesem Dienstag gespannt nach Luxemburg.

Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Wirtschaft und Gewerkschaften haben für die duale Berufsausbildung in Deutschland geworben und auf akute Probleme auf dem Ausbildungsmarkt hingewiesen. Die Lage sei mehr als herausfordernd, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche.

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert eine rasche und dauerhafte steuerliche Entlastung für das Gastgewerbe. Der Verband sieht darin einen entscheidenden Faktor für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität der Innenstädte.

Die im Europäischen Parlament angestoßenen Pläne für ein Bezeichnungsverbot von Fleisch-Namen für pflanzliche Ersatzprodukte stoßen im Bundestag auf breite Ablehnung. Quer durch fast alle Fraktionen äußerten Abgeordnete Kritik an einem möglichen Verbot von Begriffen wie „Tofu-Wurst“ oder „Veggie-Burger“.

Die wiederholte Blockade in Washington hat für das US-Hotelgewerbe bereits zu massiven Verlusten geführt. Über 30 Branchenverbände richten einen verzweifelten Appell an die politischen Entscheidungsträger.

Der Mindestlohn steigt wie geplant zum 1. Januar auf 13,90 Euro pro Stunde und ein Jahr später um weitere 70 Cent auf 14,60 pro Stunde. Das Bundeskabinett beschloss in Berlin eine entsprechende Verordnung.

Bundesagrarminister Alois Rainer spricht sich gegen ein Verbot von Bezeichnungen wie «Veggie-Schnitzel» oder «Tofu-Wurst» für pflanzliche Lebensmittel aus. Es würde «unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft» sowie Bürokratie verursachen, sagte der CSU-Politiker vor einem Treffen mit einem EU-Amtskollegen in Luxemburg.

Zwei Drittel der abhängig Beschäftigten in Deutschland sprechen sich für eine Lockerung der täglichen Arbeitszeitbegrenzung und die Einführung einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit aus. Dies ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Die Debatte um geplante Steuerentlastungen für die Gastronomie und Pendler spitzt sich zu. Nach der ablehnenden Haltung von Bundesfinanzminister Klingbeil hinsichtlich einer Kompensation für die Länder, kam scharfe Kritik von Ministerpräsidenten der CDU. Gleichzeitig warnt der DEHOGA vor den Folgen einer Verzögerung der Entscheidungen.