NRW-Gastgewerbe gibt symbolischen Löffel ab

| Politik Politik

«Ohne Perspektive geben wir den Löffel ab» - unter diesem Motto hat die Dehoga Nordrhein am Freitag in Köln eine Strategie zur Wiedereröffnung des Gastgewerbes gefordert. Geschäftsführer Christoph Becker betonte, die Forderung sei nicht, dass morgen alles wieder öffnen dürfe. «Sondern wir fordern, dass die Politik sich endlich darüber Gedanken macht, wie mit dem Virus künftig umgegangen wird. Denn das Virus wird uns ja ein Leben lang erhalten bleiben, wir werden das Virus nicht mehr wegbekommen.»

Deshalb müssten jetzt schnell Strategien entwickelt werden, wie das Gastgewerbe kontrolliert wieder öffnen könne. Die derzeitige Situation mache teilweise überhaupt keinen Sinn. So habe der Hotel- und Gaststättenverband kein Verständnis dafür, dass private Übernachtungen in Hotels verboten seien. «Mir persönlich ist es so gegangen: Wir wollten unsere Kinder und Enkelkinder besuchen fahren, aber natürlich nur unter der Prämisse, dass wir unser eigenes Hotelzimmer haben», erzählte Becker. «Nachdem die Politik das verboten hat, haben wir Weihnachten darauf verzichtet, weil wir gesagt haben: Die Gefahr, auf der Couch bei den Kindern zu schlafen, ist viel zu groß.»

Zurzeit sehe man, dass die Menschen nach draußen strömten. «Die sind wie Wasser, die suchen sich ihren Weg», sagte Becker. «Und bevor jetzt alle auf den Rheinwiesen unkontrolliert ihre Picknickkörbe auspacken, lasst uns doch zumindest die Biergärten wieder öffnen, damit die Leute dort auf Abstand und nachverfolgbar in Ruhe etwas essen und trinken können. Das ist aus unserer Sicht sicherer als das, was derzeit draußen passiert.»

Gaststätten in Niedersachsen machen Druck für baldige Öffnung

Hannover (dpa/lni) - Seit vier Monaten sind die Gaststätten in Niedersachsen geschlossen, nur der Außer-Haus-Verkauf von Speisen ist erlaubt. «Das niedersächsische Gastgewerbe ist wirtschaftlich am Ende», monierte der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga in Niedersachsen, Detlef Schröder. Am Montag (10.00 Uhr) will Schröder in Hannover an Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) eine Resolution übergeben, um auf die dramatische Lage der Branche aufmerksam zu machen. «Wir können und müssen öffnen», sagte Schröder, der in Groß Meckelsen im Kreis Rotenburg/Wümme ein Hotel mit Restaurant betreibt. «Wir fordern: Lasst uns öffnen.» Spätestens Anfang April zu Ostern müssten die Betriebe wieder öffnen dürfen.

Zwar habe es Unterstützung des Staates gegeben, diese sei aber aufgebraucht. Die Branche habe bereits bewiesen, dass die entwickelten Hygienekonzepte wirkten, sagte Dehoga-Präsident Schröder. Er erklärte, die Betriebe und ihre Inhaber- und Mitarbeiterfamilien seien wirtschaftlich am Ende. «Wir wollen unser Einkommen wieder mit unseren eigenen Händen verdienen und nicht von staatlichen Unterstützungen abhängig sein.»


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nachdem der Bundestag in der vergangenen Woche das Steueränderungsgesetz 2025 verabschiedet hat, liegt die Entscheidung über die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie nun beim Bundesrat. Die Länderkammer muss dem Gesetz am 19. Dezember 2026 zustimmen. Jetzt äußerten sich Ministerpräsidenten.

Die Obergrenze für Arbeitsmigration über die Westbalkanregelung ist für 2025 erreicht, was zu Ablehnungen offener Anträge führt und bei Wirtschaftsverbänden angesichts politischer Pläne zur Kontingentsreduzierung auf 25.000 auf Kritik stößt.

Die Regierungschefs der Bundesländer haben sich zusammen mit Bundeskanzler Friedrich Merz auf ein umfangreiches Reformpaket zur Modernisierung von Staat und Verwaltung geeinigt. Dieses könnte bei konsequenter Umsetzung auch für das Gastgewerbe spürbare Entlastungen bringen.

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) erwägt ein Subunternehmerverbot für Essenslieferdienste wie Uber Eats, Wolt und Lieferando. Die Maßnahme soll nach einer rbb-Recherche, in der auf mögliche kriminelle Strukturen in der Branche hingewiesen wurde, effektiver gegen zahlreiche Verstöße gegen das Arbeitsrecht vorgehen.

Der Bundestag hat das Steueränderungsgesetz 2025 beschlossen. Das Gesetz setzt die im Koalitionsausschuss vereinbarten steuerlichen Rechtsänderungen um. Zu den zentralen Beschlüssen gehört die dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie auf sieben Prozent.

Gastronomen, Pendler sowie Ehrenamtler sollen steuerlich entlastet werden. Ein entsprechendes Gesetz hat der Bundestag in Berlin beschlossen. Nun muss noch der Bundesrat den Weg für das Branchenanliegen freimachen.

Die große Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland spricht sich für eine Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf maximal 8 Stunden aus. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des nun vorgestellten DGB-Index Gute Arbeit 2025.

Eine Umfrage beleuchtet die Herausforderungen der DSGVO-Umsetzung in der deutschen Wirtschaft. Unternehmen fordern mehrheitlich eine umfassende Reform der europäischen Datenschutzregeln, um die Digitalisierung und die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz nicht weiter zu behindern.

Bundesernährungsminister Alois Rainer hat die geplante Novellierung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes verschoben. Die Ausweitung der Kennzeichnung auf weitere Tierarten und die Einbeziehung der Gastronomie sind weiterhin strittige Punkte, während die Bezahlbarkeit von Lebensmitteln für den Minister im Vordergrund steht.

Der Deutsche Bundestag hat den Haushalt 2026 verabschiedet. Das zentrale Element aus Sicht des Gastgewerbes ist die Verankerung der auf sieben Prozent gesenkten Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie. Der DEHOGA zeigte sich zuversichtlich, dass nun auch die Mehrheit der Bundesländer im Bundesrat den Weg für das Branchenanliegen freimachen wird.