Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will wegen der kritischen Corona-Lage die 2G-Regel für die Gastronomie in der bayerischen Landeshauptstadt einführen. Er bezeichnete die Corona-Situation am Donnerstag im Münchner Rathaus als «dramatisch».
2G soll seinen Angaben zufolge sowohl im Außen- als auch im Innenbereich gelten - und im besten Fall bereits ab kommender Woche. Dann dürfen nur noch von einer Covid-Erkrankung Genesene und vollständig Geimpfte in Restaurants und Bars gelassen werden. Für Hotels soll das nicht gelten - da bleibe die 3G-Regelung in Kraft, hier dürfen also neben vollständig Geimpften und Genesenen weiter auch Getestete einchecken.
Auch in Restaurants und Bars gebe es eine Einschränkung «für die 12- bis 18-Jährigen», die «noch eine Übergangslösung bis zum Jahresende» bekommen sollen, sagte der Münchner OB. Bis dahin sollen diese mit der 3G-Plus-Regel - also auch mit einem negativen PCR-Test - ihre Eltern begleiten dürfen.
Die Corona-Lage spitzt sich in Bayern immer weiter zu: Die Infektions- und Todeszahlen sind weit überdurchschnittlich, weswegen die Staatsregierung die neuerliche Ausrufung des landesweiten Katastrophenfalls erklärt hat. Der Landkreis Rottal-Inn lag am Donnerstag laut Robert Koch-Institut mit einer Inzidenz von 1140,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen weiter bundesweit an der Spitze, gefolgt von vier weiteren bayerischen Kommunen.
Mediziner warnen vor dramatischen Zuständen: «Es ist fünf nach zwölf», sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing. Er betonte, «dass die Notfallversorgung, wohlgemerkt in München, aber auch in Bayern, quasi an ihre Grenze kommt.»
Reiter wurde deutlich: «Meine dringende Bitte und mein dringender Appell an alle Ungeimpften: Bitte lassen Sie sich impfen.» (dpa)