Die österreichische Bundesregierung reagiert auf den Fachkräftemangel und setzt zentrale Maßnahmen zur Stärkung der Tourismusbranche um. Mit der Erhöhung der Saisonkontingente und der Einführung eines Tourismusbeschäftigtenfonds sollen Betrieben Planungssicherheit gegeben und die Qualifizierung von Mitarbeitenden gefördert werden.
Mehr Planungssicherheit für Saisonarbeitskräfte
Zur Sicherung der Arbeitskräftebasis erhöht die Regierung die regulären Saisonkontingente auf 5.500 Arbeitsplätze. Hinzu kommt ein gesondertes Westbalkan-Kontingent mit 2.500 Saisonarbeitsplätzen.
Für Betriebe wird die Zuteilung der Kontingente verlässlicher: Eine Verlängerungsgarantie sorgt für automatische Fortsetzung der Verordnung um ein weiteres Jahr, wenn zwischen Dezember 2025 und Juli 2026 mindestens 75 Prozent der Plätze genutzt werden. Die Antragstellung für die Wintersaison 2025/2026 ist bereits ab dem 1. November 2025 möglich.
Zudem wird ein temporärer Überziehungsrahmen von bis zu 50 Prozent beibehalten. Dieser dient der flexiblen Abfederung von Saisonspitzen, ohne dass die Kontingentgrenze im Jahresdurchschnitt überschritten wird.
Staatssekretärin Elisabeth Zehetner unterstrich die Notwendigkeit der Maßnahmen: „Der Fachkräftemangel ist eines der drängendsten Themen für unsere Tourismusbetriebe. [...] Höchste Servicequalität braucht engagierte Menschen. Genau deshalb sorgen wir jetzt für das, was unsere Betriebe am dringendsten brauchen: Verlässlichkeit und Planbarkeit.“
Tourismusbeschäftigtenfonds zur Qualitätssteigerung
Als weitere Maßnahme wird der neue Tourismusbeschäftigtenfonds eingerichtet, der gezielt auf Qualifizierung und Weiterbildung sowie die Verbesserung der Beschäftigungsqualität ausgerichtet ist.
Der Fonds wird gesetzlich etabliert und jährlich mit 6,5 Millionen Euro aus Budgetmitteln dotiert. Die Umsetzung erfolgt unter Federführung des Arbeitsressorts in Abstimmung mit dem Wirtschafts-, Energie- und Tourismusministerium (BMWET) und den Sozialpartnern.
Die Mittel des Fonds dienen der Förderung von:
- branchenspezifischen Aus- und Weiterbildungen,
- Maßnahmen zur Erleichterung der ganzjährigen Beschäftigung,
- Initiativen zur Verringerung saisonaler Abhängigkeiten und
- Schritten zur Erhöhung der Attraktivität des Tourismus als Arbeitgeber.
Nach einer Laufzeit von drei Jahren ist eine Evaluierung der Fonds-Maßnahmen vorgesehen.












