Mit neuen Hilfen für Kultur, Sport und Tourismus will Österreich die Schäden für Unternehmen in der Corona-Krise in Grenzen halten. Das 430-Millionen-Euro-Paket soll nach Regierungsangaben von Mittwoch unter anderem Betrieben helfen, deren Mitarbeiter seit November in Kurzarbeit sind. Sie erhielten 825 Euro netto pro Beschäftigten für angehäufte Urlaubsansprüche. Arbeitnehmer in Trinkgeld-intensiven Branchen sollen einmalig netto 175 Euro bekommen. Davon könnten voraussichtlich 20 000 Betriebe und 150 000 Mitarbeiter profitieren, hieß es. Über bisherige Zusagen hinaus gingen 20 Millionen Euro an Kunst- und Kulturbetriebe.
Für den Tourismus ist die Pandemie wie ein Hindernislauf über die Iron Man-Distanz: „Der Kurs ist steinig und hinter jeder Kurve liegen neue Herausforderungen. Wir müssen alles daran setzen, die Arbeitgeber ins Ziel zu bringen. Diese Maßnahmen helfen uns über die nächste Etappe“, begrüßt ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer die verbesserten Maßnahmen zur Stabilisierung der Betriebe.
Am meisten wünscht sich Reitterer für alle in der Branche eine klare Perspektive, wie lange Hotels noch geschlossen sind und ab wie vielen Neuinfektionen, Geimpften und freien Spitalsbetten nach welchen Regeln sie geöffnet werden können: „Nach einem Jahr künstlichem Tiefschlaf ist so eine Aufwachphase kein Kinderspiel. Darauf liegt unser ganzer Fokus“, so die Branchenvertreterin. Österreich als Tourismusland bestmöglich für das Leben mit Corona aufzustellen sei das Gebot der Stunde, ist Reitterer überzeugt. „Und das schaffen Politik und Wirtschaft nur gemeinsam.“
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hob hervor, dass sich Österreich bei den Corona-Hilfen international im Spitzenfeld bewege. In Summe habe Österreich aktuell mehr als 33 Milliarden Euro an Hilfen zugesagt oder ausbezahlt. Allein an Direkthilfen sei - im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt - wesentlich mehr Geld geflossen als in Deutschland. Es gelte das Motto «retten, überbrücken, rausinvestieren», sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Aus der weiterhin geschlossenen Hotel- und Gaststättenbranche kamen positive Signale. «Diese Maßnahmen helfen uns über die nächste Etappe» der Pandemie, hieß es von der Hoteliervereinigung. (Mit Material der dpa)