Österreich senkt Mehrwertsteuer für Hotels auch auf fünf Prozent

| Politik Politik

Österreichs Parlament hat in der Corona-Krise die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer auf fünf Prozent für Gastronomie, Kultur und weitere Bereiche beschlossen. Das Votum am Dienstag in Wien war einstimmig. Die ursprüngliche Hilfe für Unternehmen wurde nochmals deutlich ausgeweitet. Neben der Medienbranche sollen auch Beherbergungsbetriebe und Zoos profitieren. Mit der Novelle wird der Mehrwertsteuersatz auch für Speisen und Getränke in der Gastronomie verringert. Die Maßnahmen sind zeitlich begrenzt und gelten bis Jahresende.

Ebenfalls erfasst von der Senkung sind Metzger, Bäcker und Konditoren, sofern sie Speisen und Getränke verkaufen. «Das soll dabei helfen, die Schmerzen dieser Krise zu lindern», sagte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP). In der Gastronomie bedeute das konkret, dass der Steuersatz für Speisen von zehn und bei Getränken von 20 auf fünf Prozent gesenkt werde. Die EU-Kommission muss den Beschluss offiziell noch absegnen.

«Jeder Abgeordnete zum Nationalrat, der heute für die Senkung der Umsatzsteuer auf Nächtigungen gestimmt hat, hat viele Arbeitsplätze in Österreichs Tourismusregionen gerettet. Dafür bedanke ich mich vielmals bei allen, die sich vor und hinter den Kulissen dafür eingesetzt haben“, freut sich ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer über einen gemeinsamen Erfolg von Politik und Wirtschaft. Die Zahl der Arbeitslosen in Österreich sei in den vergangenen Wochen bereits um 118.000 gesunken, mit diesem Nationalratsbeschluss sei der Grundstein für eine weitere erfolgreiche Entwicklung gelegt: «Wir müssen wieder zurück zur Normalität. Das ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. »

Neben der heute beschlossenen USt-Senkung auch für Hotelnächtigungen ab heute Nacht wurden in den vergangenen Corona-Wochen bereits einige andere ÖHV-Vorschläge in Gesetze gegossen, so etwa die Einführung eines Verlustrücktrags, die Verlängerung der Kurzarbeit und Verbesserungen beim Fixkostenzuschuss, die Rücknahme von Einreisebeschränkung und ein ÖW-Sonderbudget für eine nationale Werbeoffensive: „Das und noch viel mehr ist möglich mit Input aus der Praxis», bedankt sich Reitterer bei der Regierung für die Zusammenarbeit. (Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das bestehende Minijob-System steht im Zentrum einer politischen Debatte. Eine Gruppe von Unions-Bundestagsabgeordneten sehen in der geringfügigen Beschäftigung einen „Systemfehler“, der reguläre Arbeit verdrängt und unsozial sei. Der DEHOGA Bundesverband hingegen warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer Abschaffung.

Studierende in Niedersachsen sollen bald wieder ein warmes Mittagessen für 2,50 Euro bekommen. SPD und Grüne im Landtag wollen das sogenannte «Niedersachsen-Menü» an allen Hochschulen im Land neu auflegen. Fünf Millionen Euro sind dafür eingeplant.

Darf die EU Kriterien für die Festsetzung von angemessenen Mindestlöhnen vorgeben? Das höchste europäische Gericht sagt in einem neuen Urteil Nein. Auf die Höhe des Mindestlohns in Deutschland hat die Entscheidung keine direkte Auswirkung.

Macht ein EU-Urteil Änderungen am deutschen Mindestlohn-System notwendig? Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie die Politik blicken an diesem Dienstag gespannt nach Luxemburg.

Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Wirtschaft und Gewerkschaften haben für die duale Berufsausbildung in Deutschland geworben und auf akute Probleme auf dem Ausbildungsmarkt hingewiesen. Die Lage sei mehr als herausfordernd, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche.

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert eine rasche und dauerhafte steuerliche Entlastung für das Gastgewerbe. Der Verband sieht darin einen entscheidenden Faktor für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität der Innenstädte.

Die im Europäischen Parlament angestoßenen Pläne für ein Bezeichnungsverbot von Fleisch-Namen für pflanzliche Ersatzprodukte stoßen im Bundestag auf breite Ablehnung. Quer durch fast alle Fraktionen äußerten Abgeordnete Kritik an einem möglichen Verbot von Begriffen wie „Tofu-Wurst“ oder „Veggie-Burger“.

Die wiederholte Blockade in Washington hat für das US-Hotelgewerbe bereits zu massiven Verlusten geführt. Über 30 Branchenverbände richten einen verzweifelten Appell an die politischen Entscheidungsträger.

Der Mindestlohn steigt wie geplant zum 1. Januar auf 13,90 Euro pro Stunde und ein Jahr später um weitere 70 Cent auf 14,60 pro Stunde. Das Bundeskabinett beschloss in Berlin eine entsprechende Verordnung.

Bundesagrarminister Alois Rainer spricht sich gegen ein Verbot von Bezeichnungen wie «Veggie-Schnitzel» oder «Tofu-Wurst» für pflanzliche Lebensmittel aus. Es würde «unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft» sowie Bürokratie verursachen, sagte der CSU-Politiker vor einem Treffen mit einem EU-Amtskollegen in Luxemburg.