Nach Apples Vorstoß: Quo vadis Hotelzimmerschlüssel?

| Technologie Technologie

Mit dem Vorstoß von Apple, einen digitalen Zimmerschlüssel bald in der Apple Wallet nutzen zu können, kündigt der erste Tech-Gigant den bei Gästen „ungeliebten“ Hotel-Apps den Kampf – vielleicht sogar deren Ende an. Moritz von Petersdorff-Campen, Mitgründer und Geschäftsführer SuitePad, Anbieter des gleichnamigen In-Room Tablets in der Hotellerie, analysiert die Situation und wagt einen Blick in die Zukunft.      

Herr v. Petersdorff-Campen, die Digitalisierung in der Hotellerie schreitet voran – nun mischen auch die ganz großen Tech-Anbieter mit eigenen Lösungen mit. Wie finden Sie das?

Endlich erfährt die digitale Türöffnung einen Aufwind! Bisher hat das nie richtig funktioniert – weniger wegen der Technik, sondern weil der Gast sie nicht nutzen wollte: Apps werden nur ungern geladen. Und bei mobilen Webpages gibt es Sicherheitsbedenken seitens der Tür/Schloss-Hersteller. Mit der neuen Apple-Lösung kann der Gast den Key – zum Beispiel aus einer Mail – direkt im Wallet speichern. Kommt er dann in die Nähe des Hotels, poppt der Key im Display auf und er kann aufs Zimmer gehen. Viele Gäste kennen das schon von den Airlines.

Was bedeutet das für die Branche?

Die gute Nachricht für die Branche: Der digitale Schlüssel vereinfacht vieles – das wird zu einer höheren Nutzung führen und dem Hotel erlauben, sich digitaler und schlanker aufzustellen. Und die schlechte Nachricht: Hotels, die bereits in eigene Apps investiert haben, werden hier nun kaum noch Nutzung verzeichnen. So geht auch ein möglicher Gästekommunikations-Kanal verloren. Hotels müssen sich hier also nun anders aufstellen.

Wird es denn künftig überhaupt noch individuelle, also unternehmenseigene Room-Key-Lösungen geben?

Hotels werden weiterhin die Aufgabe haben, die Infrastruktur rund um diesen Prozess (Türschlosssysteme, Kompatibilität mit Meldeschein, Check-in) zur Verfügung zu stellen. Damit haben sie auch die Möglichkeit, eigene Lösungen zu integrieren. Entscheidend ist: Wie kommt der Schlüssel zum Gast? Sendet das Hotel eine Mail an den Gast, dann kann zumindest noch ein Upselling über die E-Mailadresse des Gastes betrieben werden. Lädt sich der Gast den Key direkt auf der Booking-App in sein Wallet, gibt das Hotel einen weiteren Teil der Wertschöpfung ab und bringt sich immer mehr in Abhängigkeit gegenüber den OTAs. Meine Prognose: In der Regel setzen sich die technischen Lösungen durch, die der Gast bevorzugt. Heute haben wir ja in den meisten Betrieben nicht deshalb kostenfreies W-Lan, weil die Hoteliers es sich gewünscht haben. Daher bin ich mir sicher, dass Schlüssel über die Apple und Google Wallet mehr Verbreitung finden werden als eigene Lösungen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Am 9./20. Juni 2023 veranstalten der Deutsche Fachverlag und Zeitschrift foodservice in Frankfurt einen Digital Restaurant Day

Künstliche Intelligenz ist faszinierend. Wer sie nutzt, sollte es aber mit Vorsicht und gesundem Menschenverstand tun. Im Dialog mit Chatbots ist Vorsicht geboten, wenn es um sensible Daten geht.

OpenAI hat jetzt  Plugins für ChatGPT vorgestellt, die die Funktionalität des Bots erneut deutlich erweitern, indem sie ihm Zugang zu Wissensquellen und Datenbanken von Drittanbietern, einschließlich des Internets, gewähren. Aus dem Bereich Hotellerie und Gastronomie sind Expedia, Kayak und Opentable jetzt mit ChatGPT verbunden.

Expedia hat in Zusammenarbeit mit OpenAI ein neues Plugin vorgestellt, das die Reiseplanung für ChatGPT-Nutzer vereinfachen soll. Bisher konnte ChatGPT lediglich herausfinden, was zu tun ist und wo man übernachten kann, aber nicht beim Buchen helfen.

Hotels und Restaurants wollen digitaler werden. Doch wissen Gastgeber, was die richtige Technik für Hotel oder Restaurant ist?

Tageskarte zeigt in einer Gastro TechMap die wichtigsten Anbieter.

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren in fast allen Branchen enorme Veränderungen bewirkt, und die Hotellerie ist hier keine Ausnahme. In der Tat hat die Digitalisierung in der Hotellerie in vielerlei Hinsicht zu Verbesserungen geführt und die Art und Weise verändert, wie Hotels und Gäste miteinander interagieren.

Hotels sind öffentlich zugängliche Einrichtungen, die eine sichere Umgebung für Gäste und Mitarbeiter gewährleisten müssen - Einbrüche, Diebstähle und andere kriminelle Aktivitäten können die Sicherheit und das Ansehen eines Hotels beeinträchtigen. Hotelschließsysteme sind ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitsvorkehrungen in Hotels.

Kassensysteme sind aus der modernen Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Sie sind unerlässlich für eine schnelle und effiziente Abwicklung von Bestellungen und Zahlungen und bieten Gastronomen eine Vielzahl von Funktionen für die Verwaltung ihres Betriebs.

OTA Insight hat die Einführung von Rate Insight+ bekanntgegeben. Diese gibt Hoteliers einen vollständigen Überblick über ihre Wettbewerbslandschaft, indem sie Hotel- und Kurzzeitmietdaten auf einer einzigen Plattform kombiniert.

Ab sofort bietet das Flemings Express Hotel Frankfurt als erstes Haus der familiengeführten Hotelgruppe ausschließlich den Self-Check-In an – weitere Häuser sollen folgen.