Nach Cyber-Attacken über Booking.com-Kanäle: Hotelmitarbeiter als Komplizen?

| Technologie Technologie

Diverse Hotels berichten derzeit wieder über Cyber-Attacken über das Extranet von Booking.com. Über die Messaging-Plattform seien erneut Phishing Mails versendet worden, in denen das angebliche Hotel bald anreisende Gäste zur Zahlung auffordert. Check Point Research (CRP), die Forschungsabteilung von Check Point Software Technologies, hat sich nun ebenfalls mit den Vorfällen beschäftigt. 

Demnach seien Kundendaten gestohlen und im Dark Net zum Verkauf angeboten worden. Die Sicherheitsforscher fanden heraus, dass die Branche im dritten Quartal 2023 je Woche 1.000 Attacken erleiden musste, was einem Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. CPR vermutet, dass Booking.com schon seit Monaten auf der Liste von Cyber-Kriminellen steht und der Ruf sowie Name missbraucht werden soll. Dafür würden mehrere Beispiele sprechen:

Kriminelle Partnerschaften

CPR hat Anzeichen dafür gefunden, dass Hacker nach nach Kontaktpersonen in Hotels suchen, die bereit wären, mit ihnen eine kriminelle Partnerschaft einzugehen und zugleich bei Booking.com ihr Hotel anbieten. Zudem habe ein Hacker ein spezielles Phishing-Kit zusammengestellt, dass auf Booking.com ausgerichtet wurde. Er soll es anschließend als Geschenk an russische Hacker-Banden weitergegeben haben. Darüber hinaus sollen Hackerer laut CPR in Foren gezielt nach Software-Entwicklern suchen, die Programme schreiben, mit denen sich automatsiert gefälschte Booking.com-Nutzerkonten erstellen, verifizieren und befüllen lassen.

Bereits seit Monaten warnt der Hotelverband Deutschland (IHA)vor besonders perfiden Maschen von Cyberkriminellen, die das Online-Buchungsportal für ihre Zwecke missbrauchen. Dabei melden sich die Angreifenden zum Beispiel im Namen einer Unterkunft direkt über die Booking.com-App, haben dem Anschein nach Zugriff auf sämtliche Reisedaten ihrer Opfer und können diesen so glaubhaft vorgaukeln, dass sie Zahlungsdaten und persönliche Informationen übermitteln müssen. Der Hotelverband hat alle aktuell gemeldeten Fälle auf seiner Homepage zusammengestellt und informiert auch weiterhin über neue Methoden der Cyberangreifer. Der Verband hatte Booking in diesem Zusammenhang kürzlich „Multiples Sicherheits- und Kommunikationsversagen“ vorgeworfen. (Tageskarte berichtete

HSMA rät Hoteliers, Accounts auf fünf Punkte zu untersuchen

  1. Alle Passwörter zum Booking.com-Extranet sollten geändert werden (es sei ratsam, auch die Passwörter zu den E-Mail-Konten zu prüfen)
  2. Es sollte geprüft werden, ob die Telefonnummer zur Zwei-Faktor-Authentifizierung noch die ist, die Hoteliers selbst hinterlegt hätten
  3. Die HSMA empfiehlt im Bereich der automatisierten Nachrichten zu prüfen, ob dort Automatisierungen eingestellt sind, die Hoteliers nicht selbst gesetzt hätten(Posteingang -+ Buchungsnachrichten - Nachrichtenvorlagen bearbeiten)
  4. Hoteliers sollten innerhalb der Gästekommunikation prüfen, ob dort Nachrichten auftauchen, die nicht durch Sie selbst verfasst wurden
  5. Im Falle einer Betroffenheit sollten sich Hoteliers an HSMA oder Hotelverband wenden und ebenso an ihren Booking.com-Account Manager 

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

DIRS21, einer der führenden Anbieter für digitale Vertriebs- und Buchungslösungen in der Hotellerie, gibt die Anbindung von Shiji Daylight PMS als neuen Schnittstellenpartner bekannt. Mit dieser Integration profitieren Hotels im D-A-CH-Raum künftig von einer noch engeren Vernetzung zweier starker Systeme, die bereits heute jeweils für sich eine erstklassige Lösung darstellen.

Eine Sicherheitsanalyse hat, inzwischen behobene, Mängel in einem Hotel-Check-in-System offengelegt. Die aufgedeckten Schwachstellen betrafen demnach die Plattform LIKE MAGIC eines Schweizer Softwareanbieters und könnten den Zugriff auf sensible personenbezogene Daten und Ausweisdokumente von Hotelgästen ermöglicht haben.

Pressemitteilung

Mit dem neuen MCP-Server auf Basis des Model Context Protocol macht Apaleo agentenbasierte KI erstmals praxistauglich für die Hospitality-Branche, und schafft damit einen standardisierten Weg, wie KI-Agenten direkt mit Hotelsystemen interagieren können.

Pressemitteilung

SuitePad, ein weltweit führender Anbieter von In-Room-Tablet-Lösungen für Hotels, hat sein erstes Büro in den USA eröffnet. Mit diesem Schritt stärkt das Unternehmen seine globale Wachstumsstrategie und baut seine Präsenz im nordamerikanischen Hotelmarkt deutlich aus.

Die Postbank Digitalstudie 2025 zeigt, dass die Deutschen so viel Zeit online verbringen wie nie zuvor. Die wöchentliche Internetnutzung ist im Durchschnitt auf knapp 72 Stunden gestiegen.

Google hat das Agent Payments Protocol (AP2) angekündigt, ein offenes Protokoll, das KI-Agenten in die Lage versetzen soll, selbstständig Zahlungen abzuwickeln. Dieses System, das mit über 60 Partnern aus der Finanz- und Handelsbranche entwickelt wird, könnte die Art und Weise, wie Buchungen und Transaktionen in der Hotellerie und Gastronomie ablaufen, grundlegend verändern.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz hat sich in der deutschen Wirtschaft innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass bereits 36 Prozent der Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern KI nutzen.

Booking Holdings, der Mutterkonzern von Booking.com, setzt verstärkt auf sogenannte Agentic AI, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Das Ziel: eine KI, die nicht nur Fragen beantwortet, sondern eigenständig die gesamte Reise organisiert – inklusive automatischer Updates bei Verspätungen.

Intelligente Beleuchtung, sprachgesteuerte Assistenten und sogar Roboter-Butler – die Hotellerie setzt verstärkt auf Technologie, um den Aufenthalt für Gäste komfortabler zu gestalten. Doch eine neue Studie enthüllt: Viele Reisende sind von den smarten Funktionen überfordert.

Kundenzufriedenheit ist längst mehr als eine hübsche Kennzahl im Reporting. Sie ist das Rückgrat jedes erfolgreichen Unternehmens. Wenn Menschen begeistert sind von einem Service oder Produkt, dann erzählen sie auch im Freundeskreis davon.