Best Ski Resort-Studie veröffentlicht aktuelles Zufriedenheitsranking 

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Im Rahmen der ‚Best Ski Resort-Awards’ wurden am 5.November die Ergebnisse der aktuellen ‚Best Ski Resort-Studie’ veröffentlicht. Corona-bedingt fand die Veranstaltung in diesem Jahr online statt. Zermatt durfte als Sieger der Kundenzufriedenheit in der Gesamtwertung virtuell das Treppchen besteigen. Platz 2 belegte Gröden/Seiser Alm, gefolgt von Arosa/Lenzerheide und Kronplatz, die sich gleichauf den 3. Platz teilen. 

Der Aspekt Schneesicherheit verzeichnet bei der Wahl des Urlaubsortes den stärksten Bedeutungszuwachs. In dieser Kategorie überzeugt zum 4. Mal in Folge Saas Fee (1.Platz), gefolgt von Obertauern (2.) und Zermatt (Platz 3). Im Ländervergleich haben die Italienischen Skigebiete in den vergangenen Jahren stark zugelegt und werden von den Wintersportlern im Zufriedenheits-Ranking inzwischen mit dem 1.Platz geadelt.

Immer weniger Wintersportler wollen sich bei der Wahl ihres Urlaubsortes festlegen und testen gerne neue Skigebiete. Das war nicht immer so: Zu Beginn der Studienaufzeichnung vor acht Jahren haben 28,5 Prozent der Wintergäste angegeben erstmalig vor Ort zu sein. Inzwischen sind es 34 Prozent und nur 20 Prozent davon wollen in naher Zukunft wiederkommen. Eine bessere Vergleichbarkeit der Angebote online, wesentlich kürzere Reaktionszeiten sowie der Klimawandel und damit einhergehend der vielerorts ausbleibende Schnee, verabschieden zunehmend den loyalen Stammgast. Für Skigebiete ist das eine große Herausforderung, eröffnet aber auch Chancen. Bei Familien lässt sich dieser Trend nicht erkennen. Gefällt es dem Nachwuchs, hält man gerne am Bewährten fest. 

Seit 2012 führt die Beratungsfirma Mountain Management Consulting, in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck, in 55 Top-Skiregionen im Alpenraum, Gäste-Befragungen durch – zu Entscheidungskriterien und zur Zufriedenheit in über 20 Kategorien. Die Befragung findet alle zwei Jahre und direkt in den Skigebieten statt. 225.000 Wintersportler wurden seither befragt. Das unmittelbare Feedback dient in erster Linie den Regionen zur Weiterentwicklung. Die Ergebnisse helfen aber auch Skifahrern bei der Wahl des individuell für sie am besten geeigneten Wintersport-Orts. 

Best Ski Resort – Trendanalyse

Viel hat sich seit Beginn der Datenerhebung verändert. Auch ohne Corona. Bei den Wintersportlern machen sich ein anspruchsvolleres Freizeitverhalten und die neuen Kommunikationswege bemerkbar. Wer viel gesehen hat, kann besser vergleichen. Die Gäste werden kritischer und geben primär Herausragendes oder negative Erfahrungen über die sozialen Netzwerke weiter. Die Prioritäten verschieben sich, neue Auswahlkriterien zur Wahl der Urlaubsregion rücken in den Fokus. Zwar rangiert die Größe des Skigebiets nach wie vor an erster Stelle (66,3 Prozent), doch ist dieses Kriterium, wie etwa auch die Pistenqualität (43,1 Prozent) und der Beförderungskomfort (27,3 Prozent), den Gästen weniger wichtig geworden – was auf das gewachsene Selbstverständnis in diesen Kategorien zurückzuführen ist. Der Wunsch nach Schneesicherheit  (57,1 Prozent) hingegen hat sehr deutlich zugelegt (+7,7 Prozent).

Die Wintersportorte haben ihr Angebot massiv ausgebaut und dafür viel investiert. Auffällig ist, dass einige Regionen sich in besonderem Maße auf ausgewählte Zielgruppen konzentrieren – sich damit erfolgreich vom starken Wettbewerb differenzieren und für den Gast ein klares Markenprofil erkennbar ist: Serfauss-Fiss-Ladis bewerten Familien mit Kindern durchgehend am besten, Sulden steht seit 2012 für Preis/Leistung, Ischgl für Après Ski und Laax ist das Mekka für Fun & Snowboardparks. Sie alle gingen in der jeweiligen Kategorie als Sieger hervor – und das über alle 5 Befragungen der letzten acht Jahre.

Bis 2018 lies sich eine stetige Steigerung der Gesamtzufriedenheit beobachten, die erstmals in der letzten Befragung leicht zurückgegangen ist. Ein Grund dafür ist der steigende Befüllungsgrad der schneesicheren Regionen. Ein Trend, der sich aufgrund des Klimawandels weiter verstärken wird. Das damit einhergehende, hohe Gästeaufkommen wird von 36,3 Prozent kritisch gesehen. Eine Steigerung von 10 Prozent gegenüber 2018. Die Regionen werden Wege finden müssen, die Gästezahlen auf einem ausbalancierten Niveau zu halten und Skifahrer im Gebiet besser zu verteilen.

Ein Ausreißer der Negativtendenz von 2018 zu 2020 ist Italien. Nur der Testsieger, im Ländervergleich über alle Kriterien in Sachen Gesamtzufriedenheit, weist einen leicht gestiegenen Wert auf. Und über die 8 Jahre hinweg den Rekordwert von +5,8 Prozent. Es folgen die Schweiz (+3,2 Prozent), Frankreich (+2,9 Prozent), Österreich (+1,8 Prozent) und Deutschland (+0,3 Prozent). Hier liegt die Schlussforderung nahe, dass Italien in besonderem Maße daran gearbeitet hat, auf die Wünsche der Gäste im Wandel der Zeit einzugehen.

Zermatt ist der große Gewinner der letzten acht Jahre

Vieles bewegt sich, doch eines bleibt: die Zufriedenheit der Gäste ist für die Skigebiete das Maß aller Dinge. Ein Gefühl, das nicht zwangsläufig mit einem Wettstreit der Superlative zwischen den Destinationen einhergeht, sondern in erheblichem Maße von Eindrücken gelenkt wird. Und da scheint Zermatt alles richtig zu machen: mit dem höchsten Durchschnittswert über alle fünf Befragungen (8,43 Punkte; vor Serfauss-Fiss-Ladis 8,3 und Kronplatz 8,25) und ganz nebenbei auch der höchsten Weiterempfehlungsrate.

In der Beliebtheit am stärksten gesteigert hat sich Madonna di Campiglio (+8,8 Prozent) in den vergangenen zehn Jahren, gefolgt von Zermatt (+7,6 Prozent) und Les Arcs (+7,3 Prozent).

Die letzte Befragung von insgesamt 39.795 Gästen, wurde Ende Dezember 2019 gestartet und endete aufgrund der Schließung durch Covid-19 bereits am 15.März 2020. Platz 1 der Gesamtwertung der Kundenzufriedenheit 2020 belegte Zermatt (8,63), gefolgt von Gröden/Seiser Alm (8,36) und Arosa/Lenzerheide gleichauf mit Kronplatz (8,35) auf Platz 3. Auf den weiteren Plätzen folgen St. Moritz, Alta Badia und Saas Fee, Serfauss-Fiss-Ladis, Gurgl und Ischgl.


 

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