Corona verstärkt Interesse an Fahrradreisen

| Tourismus Tourismus

Lieferengpässe bei Fahrrädern, Pop-up-Bikelines, permanente Fahrradstraßen - seit der Corona-Pandemie ist das Fahrrad das Verkehrsmittel der Stunde. Wie die Radreise-Pläne der Deutschen für dieses Jahr aussehen und ob sich die Pandemie auch auf das Interesse an Radreisen ausgewirkt hat, hat das Radreisen-Portal Cyclelo ermittelt. 

33 Prozent der Rad fahrenden Bevölkerung fahren mehr Fahrrad als vor der Pandemie, zehn Prozent sogar deutlich mehr. Aber nicht nur die alltägliche Nutzung des Drahtesels hat das Virus verändert, auch Radreisen haben in der deutschen Bevölkerung an Bedeutung gewonnen.

Jeder Dritte liebäugelt mit Fahrradurlaub in dieser Saison

Jeder fünfte Deutsche hat bislang eine Radreise gemacht - dieses Jahr können sich bereits 34 Prozent einen Fahrradurlaub vorstellen. Weitere 27 Prozent sind nicht ganz abgeneigt und ziehen eine Radreise eventuell in Betracht. Für eine Radreise in dieser Saison sprechen neben dem Naturerlebnis (68 Prozent der Interessierten), Gesundheitsaspekten (64 Prozent), dem Spaß am Radfahren (61 Prozent) und Klimafreundlichkeit (50 Prozent) auch Corona-bedingte Vorteile dieses Reisetyps.

Die Pandemie ist nicht nur hinsichtlich des Fahrradmarktes zum Treiber geworden, sondern auch was den Radreise-Markt betrifft. Bei knapp jedem Dritten (30 Prozent) ist aufgrund von Corona das Interesse an einer Radreise in diesem Jahr gestiegen.

Gründe für das verstärkte Interesse sind das Abschalten vom Corona-Alltag in der Natur (64 Prozent) sowie natürliche Vorteile der Radreise in Pandemie-Zeiten: Urlaub fernab von Menschenmassen (60 Prozent), leichteres Abstandhalten (54 Prozent) und geringeres Ansteckungsrisiko draußen (53 Prozent). Aber auch die Vermeidung möglicher Corona-bedingter touristischer Einschränkungen sowie die mit einer Radreise einhergehende bessere Planbarkeit und das geringere Ausfallrisiko konnten als wichtige Treiber identifiziert werden (50 Prozent). 44 Prozent der Befragten mit gestiegenem Interesse wollen zudem aufgrund von Corona lieber in heimischen Gefilden Urlaub machen - und Deutschland ist bekanntlich eine der Topadressen für Radreisen.

Auch Neulinge lockt die Pandemie in den Fahrradsattel

Das größte Interesse an einem Radurlaub in diesem Jahr haben die Radreise-Erfahrenen. 64 Prozent derer, die bereits eine Radreise gemacht haben, tendieren auch 2021 zu einer solchen. Bei 60 Prozent ist das Interesse aufgrund der Corona-Situation sogar gestiegen. Aber auch Neulinge zieht es aufs Rad: 27 Prozent derer, die noch nie eine Radreise gemacht haben, spielen mit dem Gedanken, in der kommenden Saison diese Form des Urlaubs auszuprobieren. Offenbar hat die Pandemie den Weg in neue Zielgruppen geebnet, denn 23 Prozent der Radreise-Unerfahrenen geben an, dass die Corona-Situation der Grund für ihr verstärktes Interesse an einer Radreise ist.

Großes Marktpotential bei E-Bike-Besitzern

Nach den Radreise-Erfahrenen sind E-Bike-Besitzer mit 58 Prozent am geneigtesten, in den nächsten Monaten eine Radreise zu unternehmen. 46 Prozent geben an, dass die Corona-Pandemie ihr Interesse an einem Fahrradurlaub in dieser Saison noch verstärkt hat. Insgesamt besitzen 14 Prozent der Befragten ein E-Bike. Elektrofahrräder fungieren auch in einer weiteren Form als Treiber des Radreisemarktes: 28 Prozent der Radreise-Interessierten geben als Grund für eine Radreise an, ein vom Reiseveranstalter geliehenes E-Bike ausprobieren zu wollen.

Gerade Jüngere erwägen Urlaub im Fahrradsattel

Die Radreise ist schon lange keine "Rentner-Reise" mehr. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall, denn das Interesse an einer Radreise ist mit steigendem Alter rückläufig: 44 Prozent der 18 bis 29-Jährigen und 38 Prozent der 30 bis 49-Jährigen möchten sich dieses Jahr auf den Fahrradsattel schwingen - jedoch nur 25 Prozent der 50 bis 69-Jährigen. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Frage danach, ob Corona das Radreise-Interesse verstärkt hat: 40 Prozent der 18 bis 29-Jährigen stehen hier 21 Prozent der 50 bis 69-Jährigen gegenüber.

Großstädter zeigen größtes Interesse an Radreise

Der Urlaubstrend geht offenbar raus aus der Stadt. Je größer der Wohnort, desto mehr Deutsche spielen mit dem Gedanken 2021 eine Radreise zu machen: 42 Prozent der Radreise-Interessierten sind Großstädter - hingegen nur 14 Prozent Bewohner von Dörfern und Gemeinden. Der wichtigste Grund für eine Radreise in dieser Saison ist es "Natur zu erleben". Das sagen 68 Prozent aller Radreise-Interessierten. Zudem lässt sich in Großstädten der größte Corona-bedingte Interessenszuwachs verzeichnen: 41 Prozent der Befragten mit verstärktem Interesse kommen aus Großstädten - jedoch nur 17 Prozent aus ländlicheren Gegenden. Vor allem in Nordrhein-Westfalen ist das Interesse gestiegen, gefolgt von Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Blick auf die Altersstruktur und das Reiseverhalten in Deutschland: Experten der Hochschule München zeigen, dass die finanzstarke Boomer-Generation die Klimabilanz des Landes beeinflussen könnte.

Jumeirah steigt mit der Segel-Superyacht „Maltese Falcon“ in das Segment der Luxusyachten ein. Die Yacht wird Teil der Jumeirah Privé Kollektion und soll saisonal Routen im Mittelmeer und der Karibik befahren.

Eine Analyse des Ferienhaus-Portals Holidu zeigt erhebliche Preisunterschiede im Dezember 2025. Das Ranking der günstigsten Destinationen wird von Deutschland dominiert, die teuersten Reiseziele liegen in Finnland und Österreich.

Die Global Hotel Alliance (GHA) hat Einblicke in die erwartete Entwicklung des Reisemarktes für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Umfrageergebnisse deuten auf einen signifikanten Wandel hin zu bewussterem und persönlicherem Reisen.

Die Global Hotel Alliance präsentiert aktuelle Einblicke in die zukünftigen Reisegewohnheiten. Die Umfrage unter 34 Millionen Mitgliedern ihres Loyalitätsprogramms zeigt einen deutlichen Trend zu persönlicheren, langsameren Reisen, bei denen Asien als Traumziel dominiert und technologiegestützte Planung zunimmt.

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.