Urlauber aus Deutschland werden weiterhin vorerst nicht nach Dänemark einreisen können. Die in der Corona-Krise ergriffenen Maßnahmen hätten zwar schwere Folgen für den Tourismus, sagte Justizminister Nick Hækkerup am Mittwoch im Parlament in Kopenhagen auf eine Frage der Opposition, ob die Grenze für deutsche Touristen wieder geöffnet werden sollte. So wie die Situation derzeit aussehe, sollten Touristen seiner Ansicht nach aber nicht nach Dänemark einreisen dürfen, da sie möglicherweise eine Coronavirus-Infektion mit ins Land bringen könnten.
Es sei weder sein Wunsch noch derjenige der Regierung, die Grenzen länger als notwendig geschlossen zu halten, machte Hækkerup klar. Man müsse jedoch erst die Ergebnisse der bisherigen Lockerungen der Corona-Maßnahmen abwarten, ehe Weiteres geändert werden könne.
Deutsche Urlauber machen normalerweise den Großteil der Gäste in dänischen Ferienhäusern aus. Dänemark hatte Mitte März neben anderen Maßnahmen auch Grenzkontrollen und Einreisebeschränkungen erlassen, um die Ausbreitung des Coronavirus abzubremsen.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte sich zuletzt mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf eine schrittweise Öffnung der deutschen Grenze zu Dänemark ab Mitte Mai verständigt. «Wir haben heute telefoniert und miteinander verabredet, einen konkreten Fahrplan zu entwickeln, in welchen Schritten ab spätestens 15. Mai eine Öffnung der Grenze zu Dänemark erfolgen kann», hatte Günther am Montag der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
Die dänische Regierung befindet sich derzeit mit den weiteren Parlamentsparteien in der Absprache, welche Corona-Maßnahmen in den kommenden Tagen in einer zweiten Phase gelockert werden können. Die in der Corona-Krise geschlossenen Kindertageseinrichtungen und Schulen bis zur fünften Klasse waren bereits in einer ersten Phase Mitte April wieder geöffnet worden.
(dpa)