Ein Roadtrip auf der Route 66 in Illinois

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Zahlreiche Attraktionen, Sehenswürdigkeiten, historische Tankstellen, Leuchtreklamen und klassische Diners lassen in Illinois den nostalgischen Geist der „Mother Road“ aufleben. Sie machen den nicht nur bei Bikern und Oldtimer-Fans beliebten Roadtrip zu einem echten Erlebnis. 484 Kilometer der legendären Route 66, der ehemals wichtigsten Verbindung zwischen Chicago sowie dem Mittleren Westen und der US-Westküste, führen durch Illinois. Viele Teile der Originalstrecke sind hier erhalten, befahrbar und werden gesäumt von charmanten Städtchen, viel Nostalgie und Kuriositäten.

Easy Rider, Cruiser und Fans starten in Chicago
 

Los geht die Reise im Herzen von Downtown Chicago. Ein unscheinbares, aber berühmtes „Route 66 Begin“-Schild auf der Adam Street und gegenüber dem Art Institute of Chicago markiert den Startpunkt. Der Weg führt durch beeindruckende Wolkenkratzerschluchten und vorbei an Chicagos Warenterminbörse, der Chicago Board of Trade. Wer noch nicht gefrühstückt hat, kann dies im kultigen Diner Lou Mitchell's nachholen, dessen Küche schon in den 1920er Jahren so manchen Trucker mit einem herzhaften Frühstück fit gemacht hat für die Fahrt auf der Route 66. Ansonsten lädt auf dem Weg nach Südwesten Dell Rhea’s Chicken Basket in Willowbrook Reisende zu köstlich gebratenen Hühnchen ein.

Nostalgische Attraktionen für Roadtripper in Joliet

Das Joliet Area Museum und das Route 66 Welcome Center präsentieren erstaunliche interaktive Exponate und zahlreiche Informationen für die Weiterreise. So findet sich in Joliet eine der schönsten Bühnen des Landes, das opulent verzierte Rialto-Theater von 1926. Daneben bietet das ehemalige Staatsgefängnis Old Joliet Prison spannende Touren für Besucher an. Es erreichte weltweite Bekanntheit durch die Eröffnungsszene des Filmklassikers „Blues Brothers“ sowie Teile der US-Serie „Prison Break“, die hier gedreht wurden.

Gigantische Muffler Men säumen den Weg

Interessante Stopps für Fastfood-Fans sind der poppige Polk-A-Dot Drive-In in Braidwood oder kurz zuvor Launching Pad Drive-In in Wilmington. Dort grüßt ein riesiger Glasfaser-Astronaut vor dem 2018 wieder eröffneten Diner mit Welcome Center und Route-66-Fanshop. Es ist der zu den bekanntesten Muffler Men zählende Gemini Giant, der nach dem Gemini-Raumfahrtprogramm benannt wurde. Muffler Men sind überlebensgroße, bunte Fiberglas-Statuen, die vorwiegend in den 1960er Jahren als Werbeträger aufgestellt wurden und heute typische Route 66-Attraktionen sind. Weitere sehenswerte Muffler Men grüßen auf der Weiterfahrt in Atlanta vor The Palms Grill Café mit der Statue des Holzfällers Paul Bunyon und in Springfield mit dem Lauterbach Tire Man.

Historische Tankstellen entlang der Mother Road
 

Beliebte Haltepunkte entlang der Route 66 sind zahlreiche, schön restaurierte historische Tankstellen wie die Ambler-Becker Texaco Gas Station in Dwight mit dem typisch weiß-roten Texaco Schild. Sie verkauft zwar kein Benzin mehr, beherbergt jedoch eine Raststätte, ein Informationszentrum sowie Ladestationen für Elektroautos. Etwas weiter führt die Route 66 zur historischen Standard Oil Gas Station in Odell, die mit allerlei original Autowerkzeug und anderen Memorabilien nostalgischen Charme besitzt.

Pontiac: Klassiker im Museum und bunte Häuserwände

Zu den sehenswertesten Orten an der Route 66 gehört das Städtchen Pontiac. Hier lockt das Pontiac-Oakland Museum and Resource Center mit einer ausgesuchten Sammlung von Pontiac-Automodellen vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Zapfsäulen, Werbeschilder für Motels, Fotos, Karten und mehr gibt es in der Route 66 Association Hall of Fame and Museum zu sehen, die in einer rund 100 Jahre alten Feuerwache untergebracht ist. Auch der Bus der Route-66-Ikone Bob Waldmire, der die Straße wie kein anderer zeichnerisch verewigt hat, ist hier ausgestellt. Zahlreiche beeindruckende Wandmalereien ermöglichen den Reisenden zudem in Pontiac, das perfekte Roadtrip-Foto aufzunehmen – vom größten Schild der Route 66 bis hin zum Lincoln-Mural und vielen anderen Kunstwerken auf Häuserwänden. Weiter auf dem Weg Richtung Süden lohnt der berühmte Dixi Truck Stop in McLean einen Abstecher. Seit 1928 ist er ein Treffpunkt von Truckern – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

Roadside-Kuriositäten und Kultur in und um Springfield

In Lincoln befindet sich mit dem Railsplitter Covered Wagon der laut Guinness-Buch der Rekorde größte Planwagen der Welt. Auf dem Kutschersitz des zwölf Meter langen und fünf Tonnen schweren Wagens thront ein in ein Buch vertiefter Abraham Lincoln. Auf den späteren US-Präsidenten treffen Besucher in Springfield nahezu auf Schritt und Tritt. Die Hauptstadt von Illinois war lange seine Heimat, und hier begann er auch seine politische Karriere. So sind in Springfield die bartlose Abraham Lincoln Rail Splitter Statue, das exzellente Abraham Lincoln Presidential Library & Museum, sein früheres Wohnhaus, seine Grabstätte sowie das Pionierdorf zu entdecken, in dem er einige Jahre als junger Mann lebte. Nach einer Stärkung im Cozy Dog Drive In mit in Maismehlteig frittierten Hotdogs am Stiel, den so genannten Corn Dogs, geht es weiter nach Auburn, das noch mit 2.250 Metern originaler Route 66, einer handverlegten Ziegelsteinstraße, aufwarten kann. In Litchfield gibt es das Autokino Sky View Drive-In, eines der allerletzten verbliebenen Drive-In-Theater auf der Route 66. Zudem steht hier das Ariston Cafe, das wohl älteste Restaurant entlang der Route 66.

Abstecher zu kurioser Ranch und Alton

Weiter Richtung Südwesten stoßen Besucher in Staunton auf Henry’s Rabbit Ranch. Dort gibt es neben echten Hasen auch zahlreiche amerikanische „Rabbits“ auf vier Rädern, nämlich alte VW Golf in verschiedensten Ausführungen. Bevor die Überquerung des mächtigen Mississippi ansteht, ist eine Fahrt nach Alton angesagt. Das Flussstädtchen ist bei Fans von Vogelbeobachtungen beliebt, zumal dort im Winter unzählige Weißkopfseeadler zu sehen sind. Auch lässt sich hier eine mächtige Schleusenanlage besichtigen. Zudem war Alton der Ausgangspunkt der berühmten Lewis & Clark-Expedition, die Anfang des 19. Jahrhunderts das damals weitestgehend unbekannte Land westlich des Mississippi erkundete.

Abschluss der Tour auf der Route 66

Zurück auf der Route 66 ragt in Collinsville die weltgrößte Ketchupflasche in den Himmel, in der sich eigentlich ein Wasserturm verbirgt. Danach endet der Teil der Route 66, der durch Illinois führt, an der Chain of Rocks Bridge über den Mississippi River, die heute nur noch für Fußgänger und Fahrräder zugänglich ist. Autofahrer müssen hier die originale Route verlassen und auf der New Chain of Rocks Bridge den Ol‘ Man River überqueren. Wer zurück nach Chicago möchte, dreht einfach um oder nimmt die Great River Road Illinois, die sehenswerte Ferienstraße entlang des Mississippi-Ufers, in Richtung Norden.


 

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