Finanzinvestor Certares will FTI Group übernehmen

| Tourismus Tourismus

Der US-Finanzinvestor Certares will den Münchner Reisekonzern FTI Group übernehmen. Ein Konsortium unter Führung von Certares habe eine Vereinbarung über die Übernahme der Gruppe und deren Finanzierung unterzeichnet und werde das Unternehmen künftig steuern, teilte der Reisekonzern am Dienstag mit. Das Konsortium erwirbt den Angaben zufolge die Anteile aller Anteilseigner für einen Euro. Der in der Corona-Krise mit Staatshilfe gestützte Reisekonzern soll der Vereinbarung zufolge 125 Millionen Euro frisches Kapital für die nächste Wachstumsphase und die Finanzierung der digitalen Transformation bekommen. Die Wettbewerbshüter müssen dem Deal noch zustimmen.

Der derzeitige Anteilseigner habe sich bereiterklärt, finanzielle Unterstützung und weitere Investments zu leisten, hieß es in der Mitteilung. Hauptgesellschafter war zuletzt die ägyptische Investoren-Familie Sawiris.

Certares sei ein führender Investor in der Reise- und Tourismusbranche, sagte FTI-Chef Karl Markgraf. «Mit der Unterstützung von Certares und seiner umfangreichen Erfahrung auf diesem Sektor sowie dem vom Konsortium bereitgestellten Kapital ist FTI in einer einzigartigen Position für zukünftiges Wachstum und Rentabilität (...).» Der US-Investor ist in Deutschland kein Unbekannter. Certares hatte Interesse an der italienischen Fluggesellschaft Ita. Zum Zug kam bei den Verhandlungen mit dem italienischen Staat über einen Einstieg schließlich die Lufthansa.

Die FTI Group mit etwa 11 000 Beschäftigten geriet in der Pandemie, die die Branche in eine schwere Krise stürzte, in Bedrängnis und erhielt staatliche Hilfe in Millionenhöhe. Zuletzt sah sich der Reisekonzern dank gestiegener Nachfrage wieder auf Wachstumskurs. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus von 10 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro und erwirtschaftete einen Ertrag in zweistelliger Millionenhöhe. Nähere Details zum Ergebnis machte das Unternehmen nicht. Für dieses Geschäftsjahr erwartet die Gruppe eine Steigerung bei Umsatz und Ertrag in zweistelliger Prozenthöhe gegenüber dem Vorjahr. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Knapp 2.000 Veranstaltungen, mehr als zwei Millionen Gäste: Ein Jahr lang war Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Kulturstaatsminister Weimer lobt eine kreative Aufbruchstimmung in der Stadt.

Ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum, steigende Risiken und strategische Herausforderungen im Flugverkehr bestimmen die Agenda für das kommende Jahr. Unternehmen setzen verstärkt auf Datenanalyse. So sagt es der Travel Market Report 2026 von BCD.

Der eigene Hund wird immer häufiger zum ausschlaggebenden Faktor bei der Wahl des Reiseziels und der Unterkunft. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass rund 43 Prozent der deutschen Hundebesitzer gezielt Destinationen auswählen, die besonders hundefreundlich sind.

Eine Analyse des Reiseveranstalters Fit Reisen hat die beliebtesten europäischen Inseln für die Wintersaison basierend auf der Social-Media-Aktivität ermittelt. Im Fokus standen 471 europäische Inseln, darunter 84 deutsche.

Neben Kur- und Erholungsorten sollen in Schleswig-Holstein künftig auch anerkannte Tourismusorte Kurabgaben erheben können. Was das für den nächsten Trip bedeutet und welche Orte künftig mitkassieren dürfen.

Das Stadtmagazin „Time Out“ hat das Maybachufer in Berlin-Neukölln in seinem diesjährigen Ranking als eine der coolsten Straßen der Welt eingestuft. Die Uferstraße am Landwehrkanal erreichte weltweit den siebten Platz. Im europaweiten Vergleich positionierte sich das Maybachufer auf Platz 2, direkt hinter der Rua do Bonjardim in Porto (Portugal).

Während die Stimmung in der deutschen Wirtschaft insgesamt im November unerwartet nachgab, verzeichnete der Tourismus eine deutliche Stimmungsaufhellung. Die Branche stach positiv aus dem sinkenden ifo Geschäftsklimaindex hervor, der im Berichtsmonat auf 88,1 Punkte fiel.

Palma sperrt das Stadtzentrum für die meisten Autos mit ausländischem Kennzeichen. Was Mallorca-Urlauber jetzt beachten müssen – und warum es für einige schon teuer wurde.

Minusgrade und Schneeflocken auch im Flachland: Die Skigebiete rüsten sich, Wintersportler holen die Ski aus dem Keller. Am Wochenende konnten sie auch in Deutschland ihre ersten Schwünge ziehen - teilweise so früh wie selten.

Die Gewinner des Deutschen Tourismuspreises 2025 stehen fest. Das gemeinsame Projekt „Maker-Advent“ aus Chemnitz holte den ersten Preis. Parallel dazu wurde die „Schwarzwald Marie“, die KI-generierte Markenbotschafterin der Schwarzwald Tourismus GmbH, mit dem ADAC-Publikumspreis ausgezeichnet.