Hausboote und Ferienhäuser: Betrüger zu Haftstrafe verurteilt

| Tourismus Tourismus

Für eine Betrugsserie mit angeblichen Hausbooten und Ferienhäusern ist ein Mann aus Köln zu drei Jahren und drei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Neubrandenburg sprach den 43-Jährigen am Donnerstag des gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betruges in 135 Fällen schuldig. «Sie haben erhebliche kriminelle Energie aufgewendet», sagte Richter Benjamin Beischer in der Urteilsbegründung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (AZ. 22 Kls 15/22)

Der Kölner hatte vor Gericht gestanden, mit einem Komplizen im Vorjahr Urlaubsinteressenten mit professionell gestalteten Fake-Internetseiten hereingelegt zu haben. «Mein Mandant war dabei aber eher der Laufbursche», sagte Verteidiger Sascha Haring. Der 43-Jährige und der mutmaßliche 39-jährige Haupttäter - ein IT-Spezialist, der erst kürzlich in Belgien gefasst wurde - hatten Fotos von Hausbooten gezeigt, die bei Rheinsberg (Brandenburg), in Waren an der Müritz und auf Usedom liegen sollten. Auch für Ferienwohnungen und Almhütten in Süddeutschland sollten Urlauber Anzahlungen leisten.

Die Leute überwiesen zwischen 220 und 1500 Euro, danach brach der Kontakt ab. Insgesamt wurden sechs verschiedene Internetseiten erstellt. Meldeten sich Geschädigte, ließ die Polizei eine Seite abschalten. Jeweils kurz danach gab es eine neue Internetseite. Der Schaden durch Anzahlungen von Interessenten aus ganz Deutschland wurde in diesem Prozess auf 87 000 Euro geschätzt, wovon der Verurteilte 25 000 Euro bekommen haben soll.

Der Kölner soll sich vor allem darum gekümmert haben, dass das eingezahlte Geld von den jeweils eingerichteten Sonderkonten abgeholt und aufgeteilt wurde. Der Haupttäter bekam 70, der jetzt Verurteilte 30 Prozent. Um hartnäckigen Nachfragen geprellter Urlauber zu entgehen, reisten die Männer nach Frankreich oder Portugal.

Durch das umfassende Geständnis des 43-Jährigen war der flüchtige Komplize vor wenigen Wochen in Belgien gefasst worden. Der Prozess gegen ihn in Neubrandenburg soll später beginnen, denn vorher läuft nach Angaben von Staatsanwalt Tim Wischmann noch ein Betrugsverfahren in Nordrhein-Westfalen gegen den Mann.

Der Verurteilung in Neubrandenburg war eine Absprache zwischen Landgericht und beiden Seiten vorausgegangen. Für ein umfassendes Geständnis sollte die Strafe zwischen 36 und 42 Monaten Haft liegen. Mit dem Urteil blieb das Landgericht dann zwei Monate unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte nur drei Jahre Haft verlangt. Der Haftbefehl gegen den 43-Jährigen, der Ende 2021 in Köln verhaftet worden war, blieb aufrechterhalten. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Auf Sylt könnte sich bald nur noch ein Bruchteil der gegenwärtigen Ferienwohnungen befinden. Der Grund: Etwa jede dritte Ferienwohnung werde laut Kreisbaurat illegal vermietet. Der stellvertretende Bürgermeister befürchtet bereits dramatische Auswirkungen für Sylter Hausbesitzer.

TUI Cruises lässt es mit dem neuen Event-Reiseformat MeerBeats krachen und bringt Die Fantastischen Vier als Headliner der Reise auf die Mein Schiff 7. Fünf Sterne deluxe, DJ Thomilla und die Flying Steps haben sich ebenfalls angekündigt.

Über 60 Prozent der Deutschen wollen diesen Frühling laut Umfrage verreisen. Was die Destination angeht, sind die Vorlieben sehr unterschiedlich. Asien und Südamerika liegen bei den Deutschen hoch im Kurs. Die tatsächlich gebuchten Reiseziele liegen dann jedoch meist näher.

Klassische Badeferien am Mittelmeer mit Flug und All-inclusive: Das ist ein Musterbeispiel für Pauschalurlaub. Doch die abgesicherte Reiseform verändert sich - beschleunigt durch neue Tools.

Im Januar 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 25,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 5,7 Prozent mehr als im Januar 2023. Das war der höchste Januar-Wert seit 2020, als es 26,9 Millionen Übernachtungen gab.

Die Staatliche Agentur für Tourismusentwicklung der Ukraine (SATD) hat auf dem ITB Kongress in Berlin eine neue Kampagne mit dem Titel "We Are Here: Brave Hearts of Ukraine" vorgestellt.

Trotz umfangreicher Streiks verzeichnete die ITB Berlin in diesem Jahr mit knapp 100.000 Teilnehmern einen leichten Zuwachs. international präsentierten sich über 5.500 Aussteller aus 170 Ländern, die 27 Messehallen des Berliner Messegeländes füllten.

Die gemeinnützige Klimaschutzorganisation myclimate hat auf der ITB Unternehmen und Organisationen aus der Branche mit den myclimate-Awards ausgezeichnet. Preisträger waren die Twerenbold Gruppe und die Hochschule Luzern aus der Schweiz sowie das GreenSign Institut aus Deutschland.

Wegen Restaurierungen war die Besucherzahl im Märchenschloss zuletzt niedrig. Auch künftig bleibt es bei kleineren Führungen. Unmut vor Ort gibt es nicht, obwohl Hunderttausende Touristen fehlen.

Die Dertour Group gibt einen Einblick in ihr Wachstum und die jüngsten Buchungszahlen. Die Gruppe konnte im Jahr 2023 von einer starken Nachfrage nach Reisen profitieren. Entsprechend optimistisch ist auch der Ausblick auf das Reisejahr 2024.