Italiens neue Airline Ita startet / Letzter Flug Alitalia

| Tourismus Tourismus

Nach dem Ende für die italienische Traditionsairline Alitalia nimmt die neue Italia Trasporto Aereo (Ita) am Freitag ihren Betrieb auf. Um 6.20 Uhr solle die erste Ita-Maschine vom Mailänder Flughafen Linate in Richtung Bari abheben, teilte das Unternehmen mit. Die Airline in staatlicher Hand will nach eigenen Angaben am ersten Tag 191 Flüge durchführen. 24 davon seien national, 56 international. Von Rom aus würden auch Frankfurt und München angeflogen. «Born in 2021» (Geboren in 2021) - diesen «feierlichen» Schriftzug trage unter anderem eines der Flugzeuge, wie es von Ita hieß.

Der letzte Alitalia-Flug landete am späten Donnerstagabend nach Flughafen-Angaben um 23.23 Uhr in Rom. Die Airline steckte seit Jahren in der Krise. 2017 musste der Staat einspringen, als das Unternehmen insolvent wurde. Hunderte Millionen Euro an Hilfsgeldern konnten die als symbolisch für Italien geltende Airline nicht retten. Mit der EU wurden die Bedingungen für die Gründung der Ita vereinbart. Sie gilt als Nachfolgerin der Alitalia, ist der EU-Kommission zufolge jedoch nicht ihre wirtschaftliche Nachfolgerin.

Die neue Airline plant, in diesem Jahr mit 52 Maschinen und einer Belegschaft von ungefähr 2800 Menschen zu operieren. Tickets gab es seit August auf einer provisorischen Internetseite zu kaufen. Das Unternehmen wolle sich auf Geschäfts- und Freizeitkunden fokussieren. In den kommenden Jahren soll die Flotte wachsen, so dass Ita 2025 mit 105 Maschinen fliegt und bis zu 5700 Menschen beschäftigt. An ihren Drehkreuzen Rom-Fiumicino und Mailand-Linate musste sie jedoch Teile der Start- und Landerechte der alten Alitalia abgeben.

Einige sehen den Start kritisch. Die Gewerkschaft Cub Trasporti will sich am Freitag am Hauptstadtflughafen Fiumicino zu einer Demonstration anlässlich des Ita-Starts versammeln, wie Cub-Sekretär Antonio Amoroso am Donnerstag vor der Auslandspresse in Rom erklärte. Der Plan des Unternehmens habe keine Perspektive. Es sei unklar, wie Ita die gekauften Flugzeuge ohne essenzielle Marktanteile einsetzen wolle. Die Gewerkschaft rechnet mit hohen wirtschaftlichen Verlusten in den kommenden beiden Jahren.

Alitalia geriet in den vergangenen Jahren durch Billigflieger auf dem italienischen und europäischen Markt unter Druck, wie Luftfahrtexperte Ugo Arrigo in einer Präsentation beschrieb. Ita stehe vor demselben Problem. Auf der Langstrecke sei die Airline außerdem mit nur sieben anstatt wie Alitalia mit 26 Maschinen schwach aufgestellt. Arrigo resümierte, Alitalia sei die italienische Fluggesellschaft, die es nicht mehr gebe, und Ita die, die es nicht geben werde.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Studie zeigt, dass europäische Destinationen im Jahr 2026 weltweit am beliebtesten sind. Reisende suchen demnach vermehrt nach Zielen mit starkem kulturellen Charakter, guter Erreichbarkeit und digitaler Infrastruktur.

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.

Man tippt wenige Sätze und bekommt in Sekunden personalisierte Urlaubspläne: Künstliche Intelligenz hält auch beim Reisen immer mehr Einzug. Was heißt das für Portale und Reisebüros?

Das Verfahren zur Einreise von Staatsangehörigen aus dem Visa-Waiver-Programm (VWP) in die Vereinigten Staaten könnte sich grundlegend ändern. Die Pläne sehen unter anderem die verpflichtende Angabe der Social-Media-Historie der letzten fünf Jahre vor.

Die Tui Group vermeldet ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2025 und stellt eine neue Strategie zur Kapitalausschüttung vor, gestützt auf ein starkes Wachstum in den Segmenten der Urlaubserlebnisse und eine reduzierte Nettoverschuldung.

Das neue Urlaubsresort Caravanserei im Norden Berlins vereint einen Campingplatz mit 150 Stellplätzen und ein Hotel mit 30 Mini-Häusern. Das Konzept setzt auf Komfort, regionale Gastronomie und eine eigene Biogasanlage zur Energieversorgung.

Der Trend des sogenannten „Astrotravel“ gewinnt laut einer Umfrage an Popularität. Passend dazu hat das Reiseportal Urlaubsguru in Zusammenarbeit mit der Astrologin Denise Vanessa Riemer das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht.

Der neue Fahrplan 2026 der Deutschen Bahn bringt eine Ausweitung des ICE-Halbstundentakts, neue Sprinter-Verbindungen und den ersten barrierefreien Hochgeschwindigkeitszug. Bei der Zuverlässigkeit gibt es aber weiterhin große Herausforderungen.

Ein Blick auf die Altersstruktur und das Reiseverhalten in Deutschland: Experten der Hochschule München zeigen, dass die finanzstarke Boomer-Generation die Klimabilanz des Landes beeinflussen könnte.