Kürzere Ferienzeit? Touristiker fürchten „Katastrophensommer 2025“

| Tourismus Tourismus

Die Bestrebungen einzelner Bundesländer zur Straffung des Sommerferienzeitraums in Deutschland sorgen für Ärger in der Tourismuswirtschaft. Der Unternehmerverband Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin warnt vor einem «Katastrophensommer 2025». Hintergrund sind Forderungen von Berlin und Hamburg, die Sommerferien zeitlich weniger zu strecken (Tageskarte berichtete). Die Ferien sollen demnach erst Anfang Juli und nicht schon im Juni beginnen, die Termine der Länder enger zusammenrücken und die jährlichen Verschiebungen möglichst gering ausfallen. Eine Entscheidung der Kultusministerkonferenz (KMK) wird für Dezember erwartet, wie eine Sprecherin des Bildungsministeriums in Schwerin der Deutschen Presse-Agentur sagte. Derzeit liefen dazu Beratungen auf Fachebene.

Der Sprecher des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf, zeigte zwar Verständnis für den Wunsch, den Ablauf der Schuljahre durch weniger zeitliche Verschiebungen kontinuierlicher zu gestalten. «Man sollte aber auch bedenken, dass es sozial ist, den Familien eine Möglichkeit zu bieten, zu einigermaßen vernünftigen Preisen Urlaub zu machen.» Je enger der Ferienkorridor, desto höher die Preise, weil die Kapazitäten endlich seien. Auch mit Blick auf den Reiseverkehr sei ein Ferienkorridor von 80 und mehr Tagen besser als einer von nur 60 oder 70 Tagen.

Wirtschafts- und Tourismusminister Harry Glawe (CDU) stellte sich hinter die Anliegen der Branche: «Eine Verkürzung des Korridors ist für die Tourismusbranche absolut nicht hinnehmbar.» Nach seinen Worten wären die wirtschaftlichen Auswirkungen erheblich: «Mit jedem wegfallenden Ferientag gehen der deutschen Tourismusbranche circa 100 Millionen Euro verloren. Mecklenburg-Vorpommern hat einen Marktanteil an Übernachtungen von sieben Prozent, das bedeutet je Tag einen Verlust von circa sieben Millionen Euro.» Auf Drängen der Landeswirtschaftsminister hatten Glawe zufolge die Kultusminister beschlossen, den Sommerferienkorridor in Deutschland ab 2018 auf 85 Tage auszudehnen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Einzelhändler Tchibo ist mit dem Angebot „Tchibo Travel“ in das Reisesegment zurückgekehrt. Über die Plattform tchibo-travel.de können Kundinnen und Kunden ab sofort Urlaubsangebote buchen, die Vorteile umfassen.

Der europäische Ski-Preisindex von Holidu liefert Wintersportfans einen Überblick über die Gesamtkosten in der Saison 2025/26. Die Analyse berücksichtigt Skigebiete in Europa mit mehr als 20 Pistenkilometern und kombiniert die Tagespreise für Skipässe mit den Unterkunftskosten.

Mallorca gilt seit Jahrzehnten als das beliebteste Reiseziel der Deutschen im Ausland. Doch das Bild bekommt plötzlich Risse. Die Sonnen-Insel verliert für viele im kühlen Norden an Glanz. Warum?

Der Touristikkonzern streicht Angebote wie Delfinschwimmen und Ausflüge zu Parks, in denen Meeressäuger Kunststücke vorführen, aus seinen Ausflugsprogrammen. Was dahintersteckt.

Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt lädt Investoren zu einer exklusiven Reise ein, um die touristischen Entwicklungsstandorte des Landes kennenzulernen. Vom 24. bis 26. November 2025 erleben die Teilnehmenden, welche Potenziale Sachsen-Anhalt zwischen Welterbekultur, Naturerlebnissen und moderner Infrastruktur zu bieten hat. Jetzt mehr erfahren und teilnehmen.

Der neue Reisetrendreport von Marriott Bonvoy liefert Einblicke in die Planungen deutscher Urlauber für 2026: Die Nachfrage nach gezieltem Luxus, Urlaub im eigenen Land und interessenbasierten Reisen steigt. Zudem etabliert sich Künstliche Intelligenz als fester Bestandteil der Urlaubsplanung.

Der deutsche Campingsektor verzeichnete im Sommer 2025 einen neuen Übernachtungsrekord. Eine Analyse liefert detaillierte Zahlen zum Wachstum bei Inlands- und Auslandstouristen sowie zu den stärksten Regionen.

Eine Datenanalyse von HolidayCheck beleuchtet die Reisepräferenzen der sogenannten Silver Traveller. Die über 50-Jährigen sichern sich ihren Urlaub deutlich länger im Voraus, verreisen ausgedehnter und nutzen ihre zeitliche Flexibilität für antizyklische Buchungen.

Eine aktuelle Analyse von Google-Bewertungen zeigt auf, welche Flughäfen weltweit bei Passagieren in puncto Servicequalität, Komfort und Erlebnis besonders gut abschneiden. An der Spitze des Rankings positioniert sich der Singapore Changi Airport.

Fregate Island auf den Seychellen, eine privat geführte Insel, plant die Wiederaufnahme des Betriebs für den Herbst 2026. Dem Re-Launch ging ein grundlegender Neubau der Poolvillen, Anwesen und der gesamten Infrastruktur voraus. Die Betreiber zählen sich selbst zur Ultra-Luxushotellerie.