RKI-Studie: Pauschalreisen ins Ausland sind nicht Treiber des Infektionsgeschehens

| Tourismus Tourismus

In einer aktuellen Studie (PDF) hat das Robert-Koch-Institut (RKI) das reiseassoziierte Infektionsgeschehen im Sommer letzten Jahres unter die Lupe genommen. Aus Sicht des Deutschen Reiseverbandes (DRV) lassen sich aus der Studie Schlüsse ziehen, die für den Neustart des Tourismus in diesem Jahr hilfereich sind.

„Die Studie des RKI sollte von Branche und Politik für die stufenweise Entwicklung eines Restart-Konzepts für den Tourismus genutzt werden. Einmal mehr macht sie deutlich, wie groß der Erkenntnisgewinn durch systematisches und strategisches Testen ist. Darüber hinaus hat das RKI aufbereitet, aus welchen Ländern im vergangenen Sommer die meisten Auslandsinfektionen stammten. Ergebnis: Die klassische organisierte Urlaubsreise hat nur auf geringem Niveau zum Infektionsgeschehen in Deutschland beigetragen “, kommentiert DRV-Präsident Norbert Fiebig die Analyse des RKI.

Festzuhalten gilt zunächst, dass Deutschland Infektionsort Nummer Eins war und ist. Im Verhältnis zu Ansteckungen im eigenen Land sind aus dem Ausland eingetragene Infektionen im Vergleich sehr gering. An der Spitze der RKI-Liste der wichtigsten Expositionsländer für die Eintragung von Corona stehen: Kosovo, Kroatien, Türkei, Bosnien Herzegowina und Rumänien. Das RKI stellt fest, dass dies Länder sind, aus denen Saison- und Vertragsarbeiter nach Deutschland kommen (z.B. Rumänien und Bulgarien), aber auch Heimatländer von Einwanderern (z.B. Türkei und Kosovo). Erst danach und zahlenmäßig mit größerem Abstand folgen beliebte Urlaubländer wie z.B. Spanien oder Frankreich.

Es sei anzunehmen, so dass RKI, dass es bei der organisierten Reise in häufige Urlaubsländer zu weniger intensiven Kontakten mit der einheimischen Bevölkerung und damit zu einem geringen Ansteckungsrisiko im Verhältnis zu den Inzidenzen des Reiselandes komme. Bei Familienbesuchen in den Herkunftsländern von Reiseländern sei dies nicht der Fall. Wörtlich heißt es dazu beim RKI: „Dazu beigetragen haben vermutlich auch die Übernachtungen in Hotels, die im vergangenen Sommer oftmals Hygieneregeln unterlagen.“ Das ist aus Sicht des Deutschen Reiseverbandes eine gute Nachricht. „Das bedeutet, dass die Hygienekonzepte im Tourismus ganz offenbar gut funktionieren. Auf dieser Erkenntnis können wir als Branche aufbauen“, sagt DRV-Präsident Fiebig.

Das RKI betont die Wichtigkeit von Coronatests für Reiserückkehrer. So könne eine mögliche Verbreitung, ausgehend von reiseassoziierten Ansteckungen am besten verhindert werden. Mit Blick auf die zweite große Infektionswelle in Deutschland erklärt das RKI, dass hier reiseassoziierte Infektionen „nur eine sehr untergeordnete Rolle“ spielen, weil die Ansteckung innerhalb Deutschlands überwog.   


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Jumeirah steigt mit der Segel-Superyacht „Maltese Falcon“ in das Segment der Luxusyachten ein. Die Yacht wird Teil der Jumeirah Privé Kollektion und soll saisonal Routen im Mittelmeer und der Karibik befahren.

Eine Analyse des Ferienhaus-Portals Holidu zeigt erhebliche Preisunterschiede im Dezember 2025. Das Ranking der günstigsten Destinationen wird von Deutschland dominiert, die teuersten Reiseziele liegen in Finnland und Österreich.

Die Global Hotel Alliance (GHA) hat Einblicke in die erwartete Entwicklung des Reisemarktes für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Umfrageergebnisse deuten auf einen signifikanten Wandel hin zu bewussterem und persönlicherem Reisen.

Die Global Hotel Alliance präsentiert aktuelle Einblicke in die zukünftigen Reisegewohnheiten. Die Umfrage unter 34 Millionen Mitgliedern ihres Loyalitätsprogramms zeigt einen deutlichen Trend zu persönlicheren, langsameren Reisen, bei denen Asien als Traumziel dominiert und technologiegestützte Planung zunimmt.

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.

Der Tourismusverband Wonderful Copenhagen hat das neue Tourismusmodell DestinationPay vorgestellt. Das Konzept lädt Städte weltweit dazu ein, den bereits in Kopenhagen etablierten Ansatz CopenPay zu übernehmen, welcher Touristen für nachhaltiges Verhalten mit Vergünstigungen belohnt.