Sonnen hinter Plexiglas? Italien will Strandsaison retten

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Der Sommer am Strand ist den Italienern heilig - nun fragen sich die Menschen, ob das Coronavirus auch ihren Sommerurlaub ruinieren wird. Gute Ideen sind daher besonders gefragt. «Wir bekommen die absurdesten Vorschläge, wie die Saison zu retten ist», sagt Mauro Vanni vom Verband der Badeanstalten in der Urlaubsstadt Rimini der Deutschen Presse-Agentur. «Einige Firmen wollen Plexiglas-Boxen um die Sonnenliegen bauen, andere Tunnels zum Strand graben, die wir mit Desinfektionsmittel abspritzen sollen.»

Das seien aber tollkühne und unrealistische Vorschläge, denn sicher sei: Solange man sich nicht zu nahe kommen dürfe, könne man auch den Strandurlaub vergessen. «Also, die Signora aus Deutschland mit ihrem Sonnenöl will doch nicht mit Maske und Gummihandschuhen am Strand liegen. Und Kindern kann man am Strand auch nicht beibringen, dass sie sich nicht zu nahe kommen können. Der Strand ist ein Ort, an dem man sich per se einfach nahe kommt, gemeinsam isst, lacht, Zeit verbringt.»

Italien ist besonders stark von der Covid-19-Lungenkrankheit betroffen. Mehr als 21.000 Menschen starben bereits. Die strikten Ausgangssperren gelten noch bis mindestens 3. Mai. Was genau danach gelockert werden könnte, ist unklar.

Die Adriaküste der Region Emilia-Romagna, in der auch Rimini liegt, gehört zu den beliebtesten in Italien. Dort hatte ein Unternehmen mit transparenten Plastikbarrieren mit eingebauten Desinfektionsmittel-Spendern Schlagzeilen gemacht. «Wir werden alle fünf Minuten angerufen. Niemand kann erwarten, wiederzueröffnen und sie überlegen, wie das am sichersten wäre», sagt der Gründer der Firma Nuova Neon Group, Claudio Ferrari, der dpa.

Bademeister Vanni aus Rimini sieht darin nur PR. «Eines ist klar, niemand wird an den Strand gehen, wenn es keine Sicherheit gibt.» Und das werde vermutlich erst geschehen, wenn es einen Impfstoff oder ein Medikament gegen Covid-19 gebe.

«Wir alle hoffen, im Sommer an den Strand gehen zu können. Aber die öffentliche Gesundheit kommt als erstes», sagte Lorenza Bonaccorsi vom Tourismusministerium dem Sender Rai. «Einerseits ist der Tourismus am Boden. Andererseits dürfen wir uns keine Fehler erlauben.»

(dpa)


 

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