Staat hilft Reiseanbieter Trendtours mit 23 Millionen Euro

| Tourismus Tourismus

Mit einem Kredit über 23 Millionen Euro stützt der deutsche Staat den Reiseanbieter Trendtours aus Kriftel bei Frankfurt. Das geht aus einer Liste des Bundeswirtschaftsministeriums zu den Aktivitäten des Wirtschaftsstabilisierungsfonds hervor und wurde am Mittwoch von einem Unternehmenssprecher bestätigt. Zuvor hatte die «Wirtschaftswoche» berichtet. Das im Jahr 2005 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf Reisen für Ältere und zählte 2019 mit rund 400 000 Gästen zu den größeren Reiseveranstaltern in Deutschland.

«Wir schaffen uns damit rechtzeitig Spielräume für einen erfolgreichen Neustart», erklärte Trendtours-Chef Markus Daldrup laut einer Mitteilung. «Als Spezialist für Best-Ager werden wir zu den ersten Anbietern gehören, die wieder durchstarten können.» Die überwiegend älteren Kunden gehörten zu den Personengruppen, die bereits geimpft wurden oder in den nächsten Wochen geimpft werden. Anlass zu Optimismus gebe auch die derzeitige Nachfrage. In der vergangenen Woche habe das Unternehmen so viele Buchungseingänge wie seit Monaten nicht mehr verzeichnet. Nachgefragt werden demnach hauptsächlich Reisen für die zweite Jahreshälfte 2021.

Trendtours verzeichnete nach eigenen Angaben zuletzt einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro. Angebotsschwerpunkt sind Busrundreisen in Europa, aber auch Flug- und Schiffsreisen gehören zum Programm. Das Unternehmen beschäftigt 170 Mitarbeiter in Deutschland und mehr als 1000 Gästebetreuer in den Urlaubsgebieten.

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds hat bereits mehrfach Unternehmen aus der von Corona hart getroffenen Touristikbranche gestützt. Die bekanntesten Fälle sind die Lufthansa sowie Veranstalter wie TUI, FTI oder Berge&Meer. Auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof und der Schiffsbauer MV Werften haben bereits Staatshilfen erhalten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Global Hotel Alliance präsentiert aktuelle Einblicke in die zukünftigen Reisegewohnheiten. Die Umfrage unter 34 Millionen Mitgliedern ihres Loyalitätsprogramms zeigt einen deutlichen Trend zu persönlicheren, langsameren Reisen, bei denen Asien als Traumziel dominiert und technologiegestützte Planung zunimmt.

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.

Der Tourismusverband Wonderful Copenhagen hat das neue Tourismusmodell DestinationPay vorgestellt. Das Konzept lädt Städte weltweit dazu ein, den bereits in Kopenhagen etablierten Ansatz CopenPay zu übernehmen, welcher Touristen für nachhaltiges Verhalten mit Vergünstigungen belohnt.

Nach elf Jahren soll die Marienschlucht am Bodensee im kommenden Frühjahr wieder öffnen. Die Touristenattraktion wird am 28. März bei einem «Tag der offenen Schlucht» erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Neue Zahlen zum Flugsommer 2025: Während die internationalen Passagierzahlen steigen, setzen die Inlandsflüge ihren Rückgang fort. Das beliebteste europäische Reiseziel verzeichnet leichte Zuwächse gegenüber dem Vor-Corona-Niveau, während andere Mittelmeerstaaten starke Sprünge machen.

Der internationale Tourismus verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 ein robustes Wachstum mit über 1,1 Milliarden internationalen Ankünften. Die aktuelle Analyse der UN Tourismus zeigt eine weiterhin starke Reisenachfrage trotz anhaltender Inflation und geopolitischer Spannungen. Insbesondere Regionen in Afrika und Asien meldeten signifikante Zuwächse.