Sterneninsel Pellworm gewinnt ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein

| Tourismus Tourismus

Der ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein 2021 geht an das Projekt „Sterneninsel Pellworm“. Die Initiatoren haben bereits 85 Prozent der Inselbeleuchtung derart umgerüstet, dass die Lichtverschmutzung weitgehend reduziert werden konnte und es an vielen Plätzen des Eilands dunkel ist. So können Einheimische wie Gäste auch dank geführter Touren und ausgewiesener Sternenkieker-Plätze den funkelnden Sternenhimmel intensiv genießen.„Damit erfüllt dieses Konzept in herausragender Weise die Bewertungskriterien Innovation und Nachhaltigkeit des ADAC-Tourismuspreises“, sagte Gerhard Hillebrand, Vorsitzender des ADAC Schleswig-Holstein e.V. bei der Preisverleihung am Mittwoch im Kieler Hotel Steigenberger. 

„Unseren Jubel über diesen Preis hört man von hier bis Pellworm“, strahlte Kurdirektorin Sarah Michna. Sobald man das Licht ausschalte, tue man etwas für den Umweltschutz.Das Mottolaute „Wie schön, dass es so dunkel ist. “Dies solle den Besuchern mitgegeben werden.Inzwischen habe die International Dark-Sky Association Pellworm das Zertifikat als „Sterneninsel“ erteilt, als erste Insel in Schleswig-Holstein. 

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz, der auch Schirmherr des alle zwei Jahre ausgerichteten ADAC-Tourismuspreises ist, fand lobende Worte: „Sie alle haben Ihre Kreativität unter Beweis gestellt, obwohl Sie vermutlich in den letzten Monaten auch andere Sorgen hatten.“ ADAC-Vorsitzender Hillebrand hatte zuvor die Umstände für den Tourismus während der vergangenen 18 Monate skizziert: „Wie viele andere Branchen wurde der Tourismus voll ausgebremst.“ Auch wenn der Echte Norden bei den Übernachtungen mit einem Rückgang von „nur“ 20 Prozent vergleichsweise milde davongekommen sei, habe die Branche heftig gelitten. „Hinzu kommt, dass angesichts des Klimawandels und extremer Wetterlagen bei jedem Urlaubdie Frage mitschwingt, wie wir den berechtigen Wünschen nach Urlaub und Freizeitvergnügen auf der einen Seite und verantwortungsvolles Handeln für eine lebenswerte Zukunft unseres Planetenauf der anderen Seite in Einklang bringen können“, sagte Hillebrand.

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz betonte, dass die Kriterien des Wettbewerbs genau an dieser Stelle hochaktuell seien und allen Akteuren der Branche als Vorbild dienen können. „Schleswig-Holsteins Tourismusbranche ist wieder im Aufwind. Sie hat auch von den vier Modellprojekten 2021,in denen corona-konformes Urlauben ermöglicht wurde, deutlich profitiert“, so der Minister weiter. Den zweiten Preis erhielt die Ostseefjord Schlei GmbH aus Schleswig für das Projekt Naturpark & Ostseefjord Schlei–Nachhaltige Tourismusentwicklung. 

„Wachstum des Tourismus in der Region und Natur- und Umweltschutz müssen keine Gegensätze sein. Naturverbundene Projekte und Angebote, wie beispielsweise die Tierbestimmungshilfe oder die Naturparkschule seien ebenso gelungen, wie die Möglichkeiten zu naturnahen Aktivitäten wie Kanufahren, Wandern oder Besuche im Erlebnismuseum.„Die innovative Umsetzung des Konzepts in nachhaltig orientierte Bahnen hat überzeugt“, heißt es in der Begründung der Jury. „Unser Konzept läuft unheimlich gut“, befand Max Triphaus von der Ostseefjord Schlei GmbH. Der Preissei eine tolle Bestätigung für die Aktivitäten, die auch deshalb so gut liefen, weil „wir auf Kooperationen und Vernetzung setzen“.

Der dritte Platz ging an das Angebot „Radtouren Nordfriesland“aus Klixbüll. Die Region in Nordfriesland werdevon vielen Reisenden eher als Durchfahrtsgebiet zu den nordfriesi-schen Inseln wahrgenommen. Dabei gibt es indem Landkreis über 1000 Kilometer lange ausgeschilderte Radwege. „Der noch recht junge Trend der E-Bike-Nutzung kommt im Kontext mit einem ausgesprochen weitläufigen und fahrradfreundlichen Gebiet zum Tragen. Das Ganze kombiniert mit nachhaltig orientierten Themen-Touren wie zur Windenergie lädt wortwörtlich zu einer gebündelten „Erfahrung“ ein“, heißt es in der Begründung der Jury.

„Wir sind mit dem Radtourenkonzept erst seit drei Monaten am Start. Unsere Gäste sind in dieser Zeit schon 70.000 Kilometer geradelt“, sagte Birte Lachenmann von Radtouren Nordfriesland. Highlight seien die Schlemmertouren. „Dabei kommen allerdings mehr Kalorien als Kilometer zustande“, scherzte Lachmann. 

Der ADAC-Tourismuspreis für die drei Preisträger ist mit einem Leistungspaket im Gesamtwert von rund 35.000 Euro dotiert, das sich aus Medialeistungen und verschiedenen Gutscheinen der Projektpartner zusammensetzt, so dass die Preisträger neue Möglichkeiten der Vermarktung ihrer Angebote erhalten. Die Auszeichnung wurde vom Tourismusverband Schleswig-Holsteine. V.(TVSH) und der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TA.SH) zum sechsten Mal in Folge verliehen, seit 2012 ist der ADAC Schleswig-Holstein dabei.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Reisekonzern FTI meldet Insolvenz an. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag (4. Juni) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können, teilte das Unternehmen mit.

Die Bundesregierung hat neue staatliche Hilfen für den Reisekonzern FTI abgelehnt. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte am Montag in Berlin, es gebe dafür haushalterische, rechtliche und wirtschaftliche Gründe.

Der Reisekonzern FTI meldet Insolvenz an. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag (4. Juni) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können, teilte das Unternehmen mit.

Erst Corona, dann der Ukrainekrieg. Jetzt fehlt in Bulgariens Badeorten das Personal. Viele bulgarische Köche, Kellner und Zimmermädchen sind wegen der besseren Bezahlung jetzt in anderen Urlaubsländern tätig.

Erst am Samstag waren Tausende auf Mallorca auf die Straße gegangen, um gegen Massentourismus zu protestieren und Maßnahmen zu fordern. Der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma prescht nun vor.

Die allermeisten Destinationen im Freistaat verbuchen einen erfolgreichen Winter. Allerdings sollten künftig die Freizeitangebote aufgrund des geringeren Schnees angepasst werden.

Glenn Fogel, der CEO von Booking Holdings und dessen Flaggschiff Booking.com, war mit einem Gesamtpaket von 46,7 Millionen Dollar der bestbezahlte CEO der Reisebranche unter den Chefs der S&P 500-Unternehmen im Jahr 2023.

Das österreichische Tarifvergleichsportal Durchblicker hat knapp 40.000 Reiseversicherungs-Vergleiche analysiert und herausgefunden, dass pro Kopf im Schnitt 1.800 Euro für eine einzelne Reise ausgegeben wird – rund 300 Euro weniger als im Vorjahr.

Ein Surfpark nahe dem Münchner Flughafen verspricht ab Sommer künstliche Wellen im Zehn-Sekunden-Takt. Nicht nur Hobby-Surfer sollen im größten Surfpark Europas auf ihre Kosten kommen.

"Wenn Urlaub, dann richtig!", so könnte man die Stimmung der Deutschen zur Sommersaison 2024 zusammenfassen. Denn trotz hohen Urlaubskosten und dem allgemeinen Trend zum Sparen scheinen deutsche Urlauber bereit zu sein, mehr für ihren Urlaub auszugeben.