Urlaub im Herbst: Wie sind die Preise und was geht Last-Minute?

| Tourismus Tourismus

Kaum sind die Sommerferien in den letzten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg vorbei, stehen woanders schon die Herbstferien vor der Tür: Nordrhein-Westfalen macht in knapp zwei Wochen, am 4. Oktober, den Anfang.

Für alle eher Kurzentschlossenen gibt es eine gute Nachricht: Wer jetzt noch Urlaub für den Herbst buchen will, darf trotz Inflation und steigenden Energiekosten noch mit stabilen Preisen rechnen, wie eine Umfrage unter großen deutschen Reiseveranstaltern nahelegt. Und auch Schnäppchen sind teilweise noch drin - vor allem, wenn man nicht auf ganz bestimmte Ziele festgelegt ist.

Im Herbst zieht es die Menschen bevorzugt ins Warme, da bildet dieses Jahr keine Ausnahme. Griechenland, Türkei, Spanien und Ägypten sind laut den Angaben aus der Reisebranche sehr nachgefragt.

«Insbesondere Kreta, Rhodos und Kos sowie die türkische Riviera verzeichnen aktuell eine sehr gute Nachfrage und führen den starken Trend des Sommers weiter», sagt Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert.

Schnäppchen möglich - ein Veranstalter dämpft Erwartungen

Ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis böten die Türkei und Ägypten, schreibt Alltours. Und: Wer bei den Reiseterminen und Orten etwas flexibel sei, finde auch für Spanien und Griechenland noch «echte Last-Minute-Schnäppchen». In den Herbstferien sind laut Alltours für alle Destinationen noch genügend Hotel- und Flugkapazitäten verfügbar.

Auch Dertour und seine Schwestermarken Jahn Reisen, ITS und Meiers Weltreisen haben laut Produktchef Sven Schikarsky noch ausreichend Kapazitäten. Schnäppchenangebote könnten Familien insbesondere in Tunesien finden.

Schikarsky gibt einen klassischen Rat: Wer zu ganz bestimmten Zielen reisen will und genaue Vorstellungen zu Hotel und Zimmerkategorie hat, sollte lieber frühzeitig buchen. Last-Minute heißt eben oft auch, Kompromisse machen zu müssen.

Der Münchner Veranstalter FTI dämpft die Erwartungen für Kurzentschlossene etwas: Es gebe sicherlich Last-Minute-Angebote, aber man müsse flexibel sein. «Beliebte und gut nachgefragte Häuser sind längst ausgebucht.» Prinzipiell wird es nach Einschätzung von FTI kaum Schnäppchen geben, denn die Auslastung sei hotel- und flugseitig sehr gut - vor allem in den Ferien.

Die Herbstferien seien generell beliebte Termine und daher sehr gut gebucht, heißt es bei Aida Cruises. Familien würde die Reederei die Schiffe «Aida Nova» und «Aida Cosma» empfehlen, auf denen es noch Reisemöglichkeiten im Oktober gebe.

Warum die Preise im Herbst wohl stabil bleiben

Über die vergangenen Jahre betrachtet, ist Reisen etwas teurer geworden. Bei Tui stieg der durchschnittliche Reisepreis im Sommer 2022 im Vergleich zum Vor-Corona-Reisejahr 2019 um 18 Prozent - das geht aus den nun vorgelegten Sommersaison-Buchungszahlen hervor. Auch Winterurlauber müssten demnach für Buchungen im November und Dezember im Schnitt deutlich tiefer in die Tasche greifen als 2018/2019. Laut Tui entscheiden sich Urlauber tendenziell allerdings auch für höherwertige Reisen und längere Urlaube.

Dass die Preise wegen der aktuellen Entwicklungen kurzfristig noch mal anziehen, ist laut den Veranstaltern aber nicht zu erwarten. Der Grund ist, dass Verträge über Hotels und Flüge zu großen Teilen schon vor vielen Monaten zu damals geltenden Konditionen verhandelt wurden.

Bei Alltours beispielweise bewegen sich die Last-Minute-Preise in etwa auf dem Niveau des vergangenen Herbstes und werden sich «nicht mehr entscheidend» verändern. Bei Dertour und seinen Schwestermarken sei das Preisbild in den Herbstferien «stabil». FTI teilt mit, kurzfristige Effekte seien nicht absehbar.

Erste spürbare Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen auf die Reisepreise könnte es im Winter geben. Tui hatte zuletzt schon teils steigende Preise für diese Reisezeit verzeichnet. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Blick auf die Altersstruktur und das Reiseverhalten in Deutschland: Experten der Hochschule München zeigen, dass die finanzstarke Boomer-Generation die Klimabilanz des Landes beeinflussen könnte.

Jumeirah steigt mit der Segel-Superyacht „Maltese Falcon“ in das Segment der Luxusyachten ein. Die Yacht wird Teil der Jumeirah Privé Kollektion und soll saisonal Routen im Mittelmeer und der Karibik befahren.

Eine Analyse des Ferienhaus-Portals Holidu zeigt erhebliche Preisunterschiede im Dezember 2025. Das Ranking der günstigsten Destinationen wird von Deutschland dominiert, die teuersten Reiseziele liegen in Finnland und Österreich.

Die Global Hotel Alliance (GHA) hat Einblicke in die erwartete Entwicklung des Reisemarktes für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Umfrageergebnisse deuten auf einen signifikanten Wandel hin zu bewussterem und persönlicherem Reisen.

Die Global Hotel Alliance präsentiert aktuelle Einblicke in die zukünftigen Reisegewohnheiten. Die Umfrage unter 34 Millionen Mitgliedern ihres Loyalitätsprogramms zeigt einen deutlichen Trend zu persönlicheren, langsameren Reisen, bei denen Asien als Traumziel dominiert und technologiegestützte Planung zunimmt.

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.