Was klingt, wie ein schlechter Scherz, ist tatsächlich ernst gemeint: Der Reiseveranstalter Visit Ukraine.Today lockt Touristen in die Ukraine und bietet Tagestouren in die sogenannten „Brave Cities“ an – also in die Städte, die sich den russischen Angreifern widersetzt haben und weiterhin Widerstand leisten.
Sensationstourismus sei das allerdings nicht, behauptet Geschäftsführer Anton Taranenko gegenüber CNN Travel. Stattdessen sollen die Touren eine Chance für die Ukraine sein, den Widerstandsgeist ihrer Bürger hervorzuheben und der Außenwelt zu zeigen, dass das Leben auch in einem Krieg weitergeht, erklärt er weiter.
„Vielleicht sieht man auf einer Straße, dass kürzlich eine Bombe eingeschlagen ist und auf der anderen Straßenseite sind ein paar Freunde, die in einem wiedereröffneten Bistro traditionelle Speisen essen“, wird Taranenko zitiert. Trotzdem warnt der Reiseveranstalter auf seiner Website vor Bombensirenen und Landminen.
Angeblich kommen die Tagestouren, die Spaziergänge zwischen Bombentrümmern, zerstörten Gebäuden sowie ausgebrannter Militärausrüstung beinhalten, gut an. Trotz internationaler Warnungen vor Reisen in die Ukraine hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bisher 150 Tickets verkauft. Auch die Website soll angeblich monatlich 1,5 Millionen Zugriffe haben. Rund 50 Prozent mehr als vor der russischen Invasion.