Urlaubsbarometer 2022: Pandemie hat nach wie vor Einfluss auf Urlaubspläne

| Tourismus Tourismus

Nach zwei Jahren der Einschränkungen steigt weltweit die Reiselust - so auch in Deutschland: 67 Prozent der Deutschen freuen sich in diesem Jahr aufs Reisen. Für den kommenden Sommer haben 61 Prozent mindestens einen Trip geplant. Das ergab das Urlaubsbarometer 2022, eine Studie des Instituts Ipsos Public Affairs im Auftrag der Europ Assistance Group, die mittlerweile zum 21. Mal erscheint und jährlich globale Reisetrends aufzeigt. Zwischen Ende April und Mitte Mai dieses Jahres wurden online 15.000 Menschen aus 15 Ländern auf vier Kontinenten befragt.

Covid-19 wirkt sich nach wie vor auf die Reiselust aus

Die weltweite Besorgnis über alle Covid-19-bezogenen Themen ist im Vergleich zum letzten Jahr stark zurückgegangen. Der Grad der Vorsicht hat deutlich abgenommen, wenn es darum geht, überfüllte Orte oder Flughäfen während einer Reise zu meiden. Dennoch gaben 51 Prozent der Deutschen an, dass Covid-19 ihre Reiselust beeinträchtigt. 62 Prozent verzichten auf Reisen in bestimmte Länder, 54 Prozent bevorzugen nahe gelegene Reiseziele und 41 Prozent vermeiden das Fliegen oder den Besuch von Flughäfen.

Durchschnittliches Sommerurlaubsbudget höher als im Vorjahr

Die befragten Europäer planen in diesem Jahr 14 Prozent mehr für ihren Sommerurlaub auszugeben als im Jahr 2021 und kalkulieren mit durchschnittlich 1.805 Euro. Die befragten Deutschen planen für ihren diesjährigen Urlaub im Schnitt 2.128 Euro auszugeben. Dennoch bleibt das durchschnittliche Urlaubsbudget in den meisten Ländern niedriger als 2019. Zudem gaben hierzulande 63 Prozent der Urlauber an, dass die Inflation "starken" oder "etwas" Einfluss auf ihre Reisepläne hat.

Internationale Reisen im Aufwind

Eine Rückkehr zu internationalen Reisen ist in allen Ländern zu beobachten: 48 Prozent der Europäer wollen diesen Sommer ins Ausland reisen. Der Anteil der Befragten, die ihren Urlaub im eigenen Land verbringen, bleibt dennoch im Vergleich zum letzten Jahr stabil. Auf die deutschen Urlauber trifft das zu 32 Prozent zu. Geht es in Ausland, reisen die befragten Deutschen am liebsten nach Italien (13 Prozent) und Spanien (12 Prozent). 23 Prozent haben sich noch nicht entschieden, wohin es genau gehen soll.

Ihren Sommerurlaub am Meer zu verbringen ist für die Mehrheit (57 Prozent) der deutschen Reisenden nach wie vor die beliebteste Option.

Da die Zahl der Auslandsreisen zunimmt, werden die Urlauber ihr Verkehrsmittel anpassen. Insgesamt bleiben das Auto und das Flugzeug die beiden beliebtesten Verkehrsmittel. Allerdings werden die Europäer ihr Auto weniger nutzen als im letzten Jahr (55 Prozent) und das Flugzeug bevorzugen (33 Prozent).

Hotels gewinnen wieder an Popularität

Das Hotel ist in diesem Jahr wieder die bevorzugte Unterkunft der Urlauber. Seine Attraktivität nimmt gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent zu und ist für 50 Prozent der Deutschen das Mittel der Wahl.

Zurück zur Normalität?

Bei der Frage nach der Rückkehr zu "normalen Reisebedingungen" variiert die Wahrnehmung von Land zu Land erheblich. Die Hälfte der Bevölkerung glaubt, dass sich die Situation erst im Jahr 2024 wieder normalisieren wird, wobei einige Befragte angaben, dass dies auch später oder sogar nie der Fall sein könnte. 28 Prozent der befragten Deutschen sind der Ansicht, dass bereits nächstes Jahr wieder normale Reisebedingungen ohne Masken und Tests möglich sein werden. Dass noch 2022 eine Normalisierung eintritt, erwarten hingegen nur noch zwölf Prozent der Reisenden, statt wie im Vorjahr, 41 Prozent.

Eine Auswirkung der Pandemie macht sich durch eine Veränderung der Gewohnheiten der arbeitenden Bevölkerung bemerkbar. Demnach geben 24 Prozent der Europäer an in diesem Jahr von einer Ferienregion aus zu arbeiten, auch bekannt als "Workation". Im Durchschnitt haben das auch 20 Prozent der deutschen Befragten vor.

Angesichts des wachsenden Bewusstseins für reisebedingte Stornierungen und gesundheitliche Bedenken hat Covid-19 den Abschluss von Reiseversicherungen zu einem dauerhaften Trend gemacht, der weit über den Zeitraum der Pandemie hinaus anhalten dürfte.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ägypten will ein riesiges neues Tourismuszentrum an seiner Mittelmeerküste bauen. Bei dem Projekt in der Region Ras Al-Hikma, 350 Kilometer nordwestlich von Kairo, sollen mehr als 170 Millionen Quadratmeter an Hotel-, Wohn-, Freizeit- und Geschäftsflächen entstehen.

Reisen nach Hamburg sind weiter stark gefragt. 15,9 Mio. Übernachtungen zählten die Betriebe der Hamburger Tourismusbranche im Jahr 2023 – und damit so viele wie noch nie zuvor in einem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 8,4 Prozent.

Wird derzeit in deutschen Unternehmen geschäftlich weniger gereist? Angesichts verschiedener internationaler Studienergebnisse hat der Verband Deutsches Reisemanagement ein aktuelles Stimmungsbild eingefangen.

Emirates Flight Catering hat Bustanica, die weltweit größte vertikale Indoor-Farm, vollständig übernommen. Die 30.000 Quadratmeter große Anlage verfügt über die Kapazität, mehr als eine Million Kilogramm Blattgemüse pro Jahr anzubauen.

Vom 5. bis 7. März bietet die ITB Berlin erneut eine Plattform für die Förderung von sozialer und ökologischer Gerechtigkeit im Tourismus. Das Segment Responsible Tourism, der ITB Berlin Kongress und wegweisende Awards stärken den Dialog für eine nachhaltigere Branche.

Egal, wie groß das Budget ist, ob nah oder fern: Die Auswahl an potenziellen Urlaubszielen ist riesig - und hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Spoiler: Influencer haben eher wenig Einfluss.

Die Wahl des perfekten Verlobungsortes trägt eine tiefe Bedeutung in sich. Es geht darum, einen Moment zu schaffen, der nicht nur die Liebe zweier Menschen zueinander zelebriert, sondern auch eine gemeinsame Zukunft einläutet. Ein solcher Ort wird Teil der persönlichen Geschichte, ein Kapitel, das immer wieder gerne erzählt wird. Weltweit bieten sich dafür Kulissen von atemberaubender Schönheit und einzigartigem Charme an.

Millionen Menschen in China reisen zum Frühlingsfest. Die Feiertage sind ein wichtiger Konsumtreiber für das Land. 2024 scheinen die Chinesen nach den Corona-Jahren besonders reiselustig zu sein.

Die Deutsche Umwelthilfe hat Klage gegen die TUI Cruises GmbH wegen unzureichend begründeter Netto-Null-Ziele für die Zukunft eingereicht. Der Konzern kündige einen "dekarbonisierten Kreuzfahrtbetrieb" bis 2050 an und "begründe dies unter anderem mit realitätsfremden Annahmen".

Die US-amerikanische Buchungs- und Bewertungsplattform TripAdvisor bereitet sich auf eine eventuelle Übernahme vor. Das Unternehmen hat einen Sonderausschuss eingerichtet, um potenzielle Geschäftsvorschläge zu prüfen, was auch einen möglichen Verkauf einschließen könnte. Anleger reagieren positiv auf diese Entwicklung.