Wie Reisende Ausflugziele nach „Instagramability“ auswählen

| Tourismus Tourismus

Kristallklares Wasser, weißer Sandstrand, buntes Treiben in malerischen Gassen – an solchen Urlaubsfotos kommt gerade in den Sommermonaten kaum jemand auf Social Media vorbei. Kein Wunder, denn 61 Prozent der Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer, die Urlaub machen, teilen aus ihrem Urlaub mehr Bilder und Videos als aus ihrem Alltag. Sogar für die Gestaltung des Urlaubs spielt Social Media für die Mehrheit eine Rolle: 59 Prozent haben im Urlaub schon einmal extra ein Ausflugziel gewählt, um Aufnahmen davon in sozialen Netzwerken zu teilen. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 71 Prozent, unter den Älteren ab 65 Jahren immerhin auch 44 Prozent. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands unter 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. 

„Social Media hat den Tourismus nachhaltig verändert: Authentische Reiseerlebnisse, die direkt aus dem Urlaub in den sozialen Medien geteilt werden, beeinflussen viele bei der Wahl des Reiseziels oder der Unterkünfte, Restaurants und Aktivitäten vor Ort“, sagt Bianka Kokott, Referentin Digitale Transformation beim Bitkom. „Aufnahmen in Social Media haben sogar dazu geführt, dass bisher weniger bekannte Ziele deutlich an Popularität gewonnen haben. Was für die einen Abenteuer und Erholung ist, ist für die anderen Geschäft: Gerade Unternehmen der Tourismusbranche sollten die Präsenz in Sozialen Medien deshalb nicht unterschätzen.“

Für möglichst beeindruckende Aufnahmen wird dabei einiges in Kauf genommen: Jede und jeder Fünfte (22 Prozent) gibt zu, auch Absperrungen und Verbotsschilder zu ignorieren, um ein besonderes Foto oder Video zum Teilen in sozialen Netzwerken zu machen. 14 Prozent haben sich für Urlaubsaufnahmen in sozialen Netzwerken sogar schon einmal in Gefahr gebracht. Ob besonders spektakulär oder nicht - bei den allermeisten kommen Urlaubseinblicke gut an: 72 Prozent geben an, sich darüber zu freuen, durch Bilder oder Videos in sozialen Netzwerken am Urlaub anderer teilhaben zu können. Andererseits fühlen sich aber auch 27 Prozent mit ihrem Leben unzufrieden, wenn sie dort Urlaubssaufnahmen von Freunden, Familie oder Kollegen sehen. Das geht vor allem den Jüngeren so: Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es 33 Prozent, in der Altersgruppe ab 65 nur 14 Prozent.  

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dazu wurden 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt, darunter 615 Personen, die generell in den Urlaub fahren und Social Media nutzen. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zum Thema Urlaubserlebnisse und soziale Netzwerke auf Sie zu bzw. nicht zu?“ 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Neue Zahlen zum Flugsommer 2025: Während die internationalen Passagierzahlen steigen, setzen die Inlandsflüge ihren Rückgang fort. Das beliebteste europäische Reiseziel verzeichnet leichte Zuwächse gegenüber dem Vor-Corona-Niveau, während andere Mittelmeerstaaten starke Sprünge machen.

Der internationale Tourismus verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 ein robustes Wachstum mit über 1,1 Milliarden internationalen Ankünften. Die aktuelle Analyse der UN Tourismus zeigt eine weiterhin starke Reisenachfrage trotz anhaltender Inflation und geopolitischer Spannungen. Insbesondere Regionen in Afrika und Asien meldeten signifikante Zuwächse.

Übernachtungsrekorde in Österreich zeigen eine positive Entwicklung hin zur Ganzjahresdestination. Gleichzeitig stehen die Betriebe aufgrund steigender Kosten und geringer Margen wirtschaftlich unter Druck.

Knapp 2.000 Veranstaltungen, mehr als zwei Millionen Gäste: Ein Jahr lang war Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Kulturstaatsminister Weimer lobt eine kreative Aufbruchstimmung in der Stadt.

Ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum, steigende Risiken und strategische Herausforderungen im Flugverkehr bestimmen die Agenda für das kommende Jahr. Unternehmen setzen verstärkt auf Datenanalyse. So sagt es der Travel Market Report 2026 von BCD.

Der eigene Hund wird immer häufiger zum ausschlaggebenden Faktor bei der Wahl des Reiseziels und der Unterkunft. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass rund 43 Prozent der deutschen Hundebesitzer gezielt Destinationen auswählen, die besonders hundefreundlich sind.

Eine Analyse des Reiseveranstalters Fit Reisen hat die beliebtesten europäischen Inseln für die Wintersaison basierend auf der Social-Media-Aktivität ermittelt. Im Fokus standen 471 europäische Inseln, darunter 84 deutsche.

Neben Kur- und Erholungsorten sollen in Schleswig-Holstein künftig auch anerkannte Tourismusorte Kurabgaben erheben können. Was das für den nächsten Trip bedeutet und welche Orte künftig mitkassieren dürfen.

Das Stadtmagazin „Time Out“ hat das Maybachufer in Berlin-Neukölln in seinem diesjährigen Ranking als eine der coolsten Straßen der Welt eingestuft. Die Uferstraße am Landwehrkanal erreichte weltweit den siebten Platz. Im europaweiten Vergleich positionierte sich das Maybachufer auf Platz 2, direkt hinter der Rua do Bonjardim in Porto (Portugal).

Während die Stimmung in der deutschen Wirtschaft insgesamt im November unerwartet nachgab, verzeichnete der Tourismus eine deutliche Stimmungsaufhellung. Die Branche stach positiv aus dem sinkenden ifo Geschäftsklimaindex hervor, der im Berichtsmonat auf 88,1 Punkte fiel.