Zugspitzbahn will Energie sparen

| Tourismus Tourismus

Weniger Kunstschnee, keine warmen Sessellift-Sitze, nachts kein Licht an den Bergstationen und keine Heizstrahler an den Brotzeithütten: Damit will die Bayerische Zugspitzbahn in diesem Winter rund zehn Prozent Energie sparen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Auch sollen die Bergbahnen jenseits der Stoßzeiten langsamer fahren. Etwa bei schlechtem Wetter oder unter der Woche könne die Geschwindigkeit um bis zu 50 Prozent reduziert werden, das senke den Energieverbrauch erheblich. Ähnliche Maßnahmen planen auch andere Bergbahnen.

Die Bahn treffe die Entscheidung aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch aus gesellschaftlicher Verantwortung, sagte Vorstand Matthias Stauch. «Wir stellen uns der Verantwortung im Ort und werden unsere Qualität trotz immens steigender Kosten aufrechterhalten.»

An der 2962 Meter hohen Zugspitze soll der Skibetrieb bereits am 2. Dezember starten - es ist voraussichtlich das erste Gebiet in Deutschland, in dem die Wintersportler ihre Schwünge ziehen können. Ob das klappt, hängt aber von der Schneelage ab. An Deutschlands höchstem Berg wird grundsätzlich nicht beschneit, nicht zuletzt fehlt dort Wasser. Der vom vergangenen Jahr in Mulden und Senken gehortete Schneevorrat hat sich in dem warmen Sommer massiv reduziert.

Im Skigebiet Garmisch-Classic unter anderem am Hausberg wird aber auch dieses Jahr beschneit. Die neuen Einsparmaßnahmen konnten die Energieverbrauch für die Beschneiung nicht vollständig ausgleichen, erläuterte die Zugspitzbahn. Besonders den Einsatz der Schneekanonen kritisieren Umweltschützer seit langem. Nun forderten sie angesichts der Krise, ganz auf den Kunstschnee zu verzichten.

Der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS) hatte kürzlich vorgerechnet, Deutschland habe 2018 rund 556 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Damit habe die Beschneiung in Bayern einen Anteil von 0,002 Prozent am gesamtdeutschen Stromverbrauch.

Seit 2014 analysiert die Zugspitzbahn ihren Energieverbrauch. Seitdem seien kontinuierlich Schwachstellen oder veraltete Technik ausfindig gemacht, Einsparpotenziale ermittelt und der Energiebedarf verringert worden. Warmwasserleitungen seien gedämmt, effizientere Pumpen und synthetischer Diesel eingesetzt und Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Anlagen zur Eigenstromerzeugung ausgebaut worden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Klassische Badeferien am Mittelmeer mit Flug und All-inclusive: Das ist ein Musterbeispiel für Pauschalurlaub. Doch die abgesicherte Reiseform verändert sich - beschleunigt durch neue Tools.

Im Januar 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 25,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 5,7 Prozent mehr als im Januar 2023. Das war der höchste Januar-Wert seit 2020, als es 26,9 Millionen Übernachtungen gab.

Die Staatliche Agentur für Tourismusentwicklung der Ukraine (SATD) hat auf dem ITB Kongress in Berlin eine neue Kampagne mit dem Titel "We Are Here: Brave Hearts of Ukraine" vorgestellt.

Trotz umfangreicher Streiks verzeichnete die ITB Berlin in diesem Jahr mit knapp 100.000 Teilnehmern einen leichten Zuwachs. international präsentierten sich über 5.500 Aussteller aus 170 Ländern, die 27 Messehallen des Berliner Messegeländes füllten.

Die gemeinnützige Klimaschutzorganisation myclimate hat auf der ITB Unternehmen und Organisationen aus der Branche mit den myclimate-Awards ausgezeichnet. Preisträger waren die Twerenbold Gruppe und die Hochschule Luzern aus der Schweiz sowie das GreenSign Institut aus Deutschland.

Wegen Restaurierungen war die Besucherzahl im Märchenschloss zuletzt niedrig. Auch künftig bleibt es bei kleineren Führungen. Unmut vor Ort gibt es nicht, obwohl Hunderttausende Touristen fehlen.

Die Dertour Group gibt einen Einblick in ihr Wachstum und die jüngsten Buchungszahlen. Die Gruppe konnte im Jahr 2023 von einer starken Nachfrage nach Reisen profitieren. Entsprechend optimistisch ist auch der Ausblick auf das Reisejahr 2024.

Fast acht Millionen Feriengäste machten sich 2023 auf den Weg ins Küstenland MV. Der Nordosten lockt mit Meer, Strand, Natur und Kultur. Doch die Konkurrenz schläft nicht.

Tui Deutschland sieht sich dank gestiegener Nachfrage auf Kurs zu einer starken Reisesaison. Oben auf der Beliebtheitsskala steht der Umfrage zufolge weiter der klassische Badeurlaub mit Sonne, Strand und Meer.

Der internationale Tourismus hat sich von dem schweren Einbruch in der Corona-Pandemie erholt. Die Branche trifft sich mit Zuversicht auf der ITB. Im Gegensatz zu den Vor-Corona-Jahren steht die ITB (5. bis 7. März) weiterhin nur Fachbesuchern offen.