Berliner Barbesitzer rettet Frau und Sohn mit Leiter aus brennender Wohnung

| War noch was…? War noch was…?

Heftig lodern die Flammen aus den Fenstern der Wohnung im Berliner Stadtteil Wilmersdorf. Schwarzer Rauch steigt auf. Auf der Straße flackern die Blaulichter von Feuerwehr und Polizei, wie das Video eines Beobachters sowie Fotos der Feuerwehr aus der Nacht zu Dienstag zeigen. Die Wohnung im ersten Stock des sechsgeschossigen Mietshauses steht in «Vollbrand», alle Zimmer brennen, wie ein Feuerwehrsprecher sagt. An einem Fenster lehnt eine lange Leiter aus Metall.

Nur mit viel Glück konnten sich eine Frau und ihr Sohn über diese Leiter eines Nachbarn aus der Wohnung retten. Dabei stürzte die Frau ab und verletzte sich lebensgefährlich. Andere Mieter wurden mit schweren Rauchvergiftungen von der Feuerwehr aus dem Haus geholt.

Es war gegen 2.40 Uhr, als der Alarm bei der Feuerwehr eingeht. Als die Feuerwehrleute den Brandort in der Aachener Straße im Westen der Hauptstadt erreichen, brennt die Wohnung schon lichterloh. Auf der Straße liegen eine schwer verletzte Frau und ihr Sohn.

Der Besitzer einer Bar im Erdgeschoss, Murat Köse, berichtet am Dienstagmorgen: «Ich bin rausgerannt und sah, dass das Haus brennt. (...) Da standen eine Frau und ein Junge am Fenster und die haben nach Hilfe gerufen. Ich bin schnell in mein Lager und habe die Leiter geholt und aufgebaut.» Der 39-Jährige zeigt auf das Fenster und den kleinen Balkon daneben. «Der kleine Junge ist ganz normal runter geklettert. Aber die Frau war unter Schock, da kamen Flammen raus und dicker Rauch, sie wollte runterklettern, ist abgestürzt und runtergefallen.»

Die Frau wird nachts von Rettungssanitätern wiederbelebt und sofort in ein Krankenhaus gefahren, wie ein Sprecher der Feuerwehr berichtete. Auch ihr Sohn erlitt schwere Verletzungen durch den Rauch und das Feuer. Zunächst war die Feuerwehr beim Eintreffen und angesichts der beiden Verletzten davon ausgegangen, dass die beiden aus der Wohnung gesprungen waren.

Der größerer Teil der Mieter in den anderen Wohnungen war durch laut piepende Rauchmelder auf das Feuer aufmerksam geworden und konnte rechtzeitig durch das anfangs noch rauchfreie Treppenhaus aus dem Haus fliehen.

Die Flammen brachen allerdings schnell durch die Wohnungsdecke im ersten Stock in die darüberliegende Wohnung, aus der die Feuerwehr zwei schwer verletzte Menschen aus dem Rauch holte. Einer von ihnen musste ebenfalls wiederbelebt werden. Vier weitere verletzte Menschen wurden von den Feuerwehrleuten mit sogenannten Rettungshauben über dem Kopf durch das inzwischen völlig verrauchte Treppenhaus nach unten gebracht. Alle erlitten Rauchvergiftungen, manche auch Verbrennungen.

Mehr als 140 Feuerwehrleute waren im Einsatz, mit Druckluftschaum löschten sie die Flammen in den Wohnungen. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis zum Morgen.

Am Dienstag ist die Fassade teilweise vom Ruß geschwärzt, zerstörte Möbel liegen in einem großen Haufen auf dem Weg, es stinkt nach Qualm. Das Haus ist zunächst nicht mehr bewohnbar. Alle Bewohner sind laut Feuerwehr bei Verwandten oder Freunden untergekommen. Nur eine Katze wurde tot in der ausgebrannten Wohnung gefunden. Warum das Feuer ausbrach, ist bislang unklar. Wie üblich ermitteln Brandexperten der Kriminalpolizei.

Vor dem Haus steht am Vormittag auch Joachim Münch (36) aus dem dritten Stock: «Ich bin durch einen Knall wach geworden. Es klang wie ein Erdbeben. Ich bin mit meinem Hund Bibo durch das Treppenhaus raus.» Er sei dann direkt in die noch offene Bar gelaufen. «Ich bin ehrlich, ich brauchte ein Bier.» Der Barbesitzer sei sofort raus, habe die Menschen gehört und die Leiter geholt. Münch zeigt auf Köse, den Barbesitzer, der wenige Meter weiter auf dem Gehweg steht: «Er ist der Held dieser Nacht. Er hat zwei Menschenleben gerettet.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der britische TV-Koch Gordon Ramsay hat Ärger mit Hausbesetzern. Mindestens sechs sogenannte Squatter hätten sich in einem Nobellokal des 57-Jährigen im Zentrum von London einquartiert und die Türen verrammelt, berichtete die Zeitung «Sun» am Samstag.

In Varel im Landkreis Friesland steht seit über 30 Jahren die kleinste Kneipe Deutschlands. „Up’n Prüfstand“, so der Name des kleinen Lokals, ist gerade mal sechs Quadratmeter groß und beherbergt einen Tresen sowie zwei Barhocker – mit Hafenblick inklusive.

Ein TV-Koch aus den USA soll seine Familie aus heiterem Himmel verlassen haben und untergetaucht sein. Weil seine Ehefrau sich ohne sein Einverständnis nicht scheiden lassen kann, sucht sie ihn nun per Online-Aufruf. Offenbar mit Erfolg.

Die Wrestlerin Chelsea Green zeigt gerne viel Haut. Das wurde dem WWE-Star jetzt aber offenbar zum Verhängnis, denn als sie jetzt im berühmten Hotel „The Plaza“ in New York ein Getränk an der Bar genießen wollte, schmiss das Security-Personal sie raus. Angeblich, weil sie für ein Escort-Girl gehalten wurde.

Traditionell laden die Hauptstadtjournalisten einmal im Jahr führende Politiker zum Bundespresseball ein. Feiern statt Politik, ist dann das Motto. Doch nun soll ein anderes Zeichen gesetzt werden.

Brauerei-Sohn Carl-Clemens Veltins erhebt schwere Vorwürfe gegen seine Schwestern und berichtet in einem Interview über die Hintergründe seines Erbstreits. Der 61-Jährige behauptet, er sei „halb betrunken“ zum Notar geschleppt worden, um sein Erbe zu regeln.

Ungewöhnliche Hotels sind bei Touristen sehr beliebt. Je skurriler, desto besser. Im US-Bundesstaat Idaho können Gäste sogar in einer riesigen Kartoffel übernachten. Die braune Knolle steht auf einem Feld in South Boise und bietet Platz für ein gemütliches Bett, eine Sitzecke und eine Mini-Küche.

Vor zwei Jahren wurden tausende Mahnschreiben an Unternehmen verschickt, die Google-Schriften auf ihren Websites nutzten. Auch eine Wienerin und ihr Anwalt forderten von Betrieben je 190 Euro. Jetzt hat ein Anwalt ein „virtuelles Hausverbot“ gegen die Frau erwirkt.

Der Musiker Gil Ofarim plant nach seinem Prozess um einen erfundenen Davidstern-Skandal und Antisemitismus-Vorwürfe gegen das Leipziger Westin Hotel den Neustart. Zudem gab er bekannt, dass er seine Gitarren - und die seines berühmten Vaters - versteigern will.

Ein französisches Berufungsgericht hat entschieden, dass der Tod eines Mannes beim Sex auf einer Geschäftsreise als „Arbeitsunfall“ einzustufen ist. Der Arbeitgeber des Mannes hatte zuvor jegliche Haftung abgelehnt.