Drogen statt Champagner: Prozess um Tod in Restaurant

| War noch was…? War noch was…?

Eine Freundesgruppe bestellt in einem Restaurant Schampus. Was sie nicht ahnen: Die Flasche ist manipuliert. Statt Champagner befindet sich darin das hochgiftige Betäubungsmittel MDMA. Von den acht Menschen, die davon trinken, stirbt einer. Die anderen erleiden teils lebensgefährliche Verletzungen. Am kommenden Donnerstag (4. Dezember) beginnt nun vor dem Landgericht Weiden der Prozess gegen einen mutmaßlichen Täter.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten unter anderem fahrlässige Tötung und bandenmäßigen Drogenhandel vor. Der 46 Jahre alte Mann mit niederländischer Staatsangehörigkeit soll nach Justizangaben Mitglied einer Gruppe sein, die unter anderem in großen Mengen MDMA, bekannt aus der Droge Ecstasy, produziert haben soll, um es im In- und Ausland zu verkaufen.

Champagnerflasche als Tarnung

Zur Tarnung sollen sie die flüssige Droge in Champagnerflaschen gefüllt haben. Diese Flaschen bewahrten sie in einem Lager auf, der Angeklagte soll die Rolle des Logistikers gehabt haben. Seine Aufgabe war es den Ermittlungen zufolge, die Flaschen ins Ausland zu bringen und zu verkaufen.

Über Umwege gelangten mehrere Flaschen mit der Droge in den Handel und eine davon letztlich in ein Lokal in Weiden in der Oberpfalz. Von außen sei nicht ersichtlich gewesen, dass die Flasche manipuliert und der Inhalt ausgetauscht war, so die Ermittler.

Gäste brachen zusammen

Am Abend des 13. Februar 2022 kam es zu dem dramatischen Vorfall in dem Restaurant. Wie die Polizei damals berichtete, brachen die Gäste sofort nach dem Trinken beziehungsweise Nippen an der Flüssigkeit zusammen. Ein Mann konnte nicht gerettet werden. Die Behörden warnten damals eindringlich vor möglicherweise weiteren in Umlauf geratenen, manipulierten Flaschen und deren hochgiftigen Inhalt.

Der Anklage nach war es für den 46-Jährigen vorhersehbar, dass eine der Flaschen in den Verkehr gelangen könnte. Die in Weiden verwendete Flasche sei ihm auch zurechenbar.

Für bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln sieht das Gesetz den Angaben nach eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren vor, für fahrlässige Tötung eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren sowie für fahrlässige Körperverletzung eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.

Für den Prozess sind zunächst 21 Verhandlungstage angesetzt worden, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Das Urteil könnte Anfang März gesprochen werden. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Christina Block soll den Auftrag erteilt haben, ihre beim Vater lebenden Kinder zu entführen. Nun wirft sie der Nebenklage einen Nötigungsversuch vor. Im Gerichtssaal erklärt sie, was dahintersteckt.

Vom 16. November 2025 bis zum 3. Januar 2026 präsentiert der Komiker Otto Waalkes seine Werke in einer Kunstausstellung im Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden. Die Ausstellung mit dem Titel "ORESTIEN" ist Sachsens größte Einzelausstellung des Künstlers.

Gab Christina Block den Auftrag, ihre Kinder aus der Obhut ihres Ex-Manns in Dänemark entführen zu lassen? Mit der Vernehmung zweier Zeugen will das Landgericht Hamburg der Wahrheit näher kommen.

Der Hamburger Unternehmerin Christina Block wird von der dänischen Justiz weiterhin der Kontakt zu ihren beiden minderjährigen Kindern untersagt. Ein Berufungsgericht in Viborg bestätigte nach Angaben der beiden Konfliktparteien das Urteil einer Vorinstanz in Sønderborg. Christina Block zeigte sich erschüttert von dem Urteil.

Etwa 95.000 Menschen sind in Brandenburg und Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Teil von Karnevalsvereinen. Was diese Tradition besonders macht.

Ex-Sternekoch Wohlfahrt zaubert Gerichte für den Supermarkt – und erzählt, dass ihm die Sterne nicht fehlen. Ihn treibt vieles an, ein Getriebener ist er nicht mehr. Eine Legende wird 70 Jahre alt.

Im Januar sterben in einem Skihotel in der Türkei Dutzende Menschen. Der Hotelbesitzer, seine Familie, der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde und weitere wurden nun zu dutzendfacher lebenslanger Haft verurteilt. Doch zentrale Verantwortliche bleiben ungestraft, meinen Kritiker.

Drei mutmaßliche Mitglieder einer internationalen Diebesbande sollen Luxushotels in Hessen und NRW als Jagdrevier betrachtet haben. In Düsseldorf stoppten Zivilfahnder den Beutezug.

Bei einem der schlimmsten Lawinenunglücke der letzten Jahre in den Alpen sind fünf deutsche Bergsteiger ums Leben gekommen. Die beiden Frauen und drei Männer wurden an Allerheiligen unter dem Gipfel der 3.545 Meter hohen Vertainspitze in Südtirol von einer Schneelawine erfasst. Alle fünf konnten nur noch tot geborgen werden.

Der Streit zwischen Michael Käfer, Chef des Münchner Feinkost-Imperiums, und seinem früheren Geschäftsführer Alexej Oberoi wird jetzt vor dem Landgericht München ausgetragen. Im Kern des Verfahrens steht die Forderung Oberois nach einer millionenschweren Bonuszahlung, die er nach der Trennung nicht erhalten haben soll, wie Medien berichten.