Nassauer Hof-Zechpreller: Drei Jahre Knast für zwei Jahre Luxusleben

| War noch was…? War noch was…?

Ein Mann hat, zusammen mit seiner Frau und Hund, über zwei Jahre im Luxushotel Nassauer Hof in Wiesbaden gewohnt, ohne dafür zu bezahlen. (Tageskarte berichtete)Das Wiesbadener Amtsgericht hat nun den 60-jährigen Mann zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten wegen Betrugs in zwei Fällen verurteilt.

Die Richterin begründete das Urteil damit, dass der Angeklagte zwei Hotels betrogen und dabei einen Schaden von über 200.000 Euro verursacht hatte. Sie bezeichnete den Fall als besonders dreist. Der Verteidiger des Angeklagten hatte eine Strafe im bewährungsfähigen Rahmen gefordert.

Der Angeklagte hatte sich mit seiner Frau und Hund im Nassauer Hof eingenistet und mehr als zwei Jahre lang Übernachtungskosten von knapp 145.000 Euro sowie weitere Kosten von über 92.000 Euro für den Zimmerservice, die Minibar und Restaurantbesuche angehäuft, ohne diese zu begleichen. Um nicht rausgeworfen zu werden, hatte er immer wieder abenteuerliche Geschichten erzählt und das Hotelunternehmen erpresst. So hatte er sich über angebliche Schaben in seinem Zimmer und eine Glasscherbe im Joghurt beschwert, schlechte Bewertungen im Internet angedroht und behauptet, er gehe mit seinen Beschwerden an die Presse. Außerdem hatte er eine Krebserkrankung vorgetäuscht. Die Richterin sprach in ihrer Urteilsbegründung von einer besonderen Frechheit des Angeklagten. "So einen dreisten Betrüger-Fall habe ich noch nie gehabt", so die Jurisitin.

Besonders pikant: Die noble Luxusherberge räumte dem 60-Jährigen, den Angaben zufolge, sogar noch Sonderkonditionen ein. So habe er etwa samstags und sonntags kostenlos übernachten dürfen, berichtete die Richterin. Das Urteil gegen den Mann ist noch nicht rechtskräftig.

Die ehemalige Hoteldirektorin des Nassauer Hofs hatte vor Gericht als Zeugin ausgesagt: „Er hat uns als Unternehmen erpresst.“ Erst ein neuer Hoteldirektor hatte das Ehepaar vor die Tür gesetzt.

Nur wenige Wochen später hatte der Angeklagte in einem anderen Hotel in Wiesbaden abgestiegen und sich knapp vier Monate lang ohne zu zahlen aufgehalten. Der Schaden betrug hier gut 1.600 Euro, wie die Staatsanwaltschaft Wiesbaden berichtete.(mit dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Er hatte auf Millionen aus dem Erbe seiner Mutter gehofft, doch der Brauerei-Spross wird wohl weiter leer ausgehen. Zu einem Berufungsverfahren im Erbschaftsstreit wird es jedenfalls nicht kommen.

Ein leichter Tritt - schon ist der Job weg. Eine Abmahnung ist nicht nötig. Das geht aus einem aktuellen Fall hervor. Hier war ein Arbeitnehmer in Rage geraten, weil der Chef ihm das Handy verbot.

Das Magazin Merian präsentiert in der aktuellen Ausgabe eine kuratierte Auswahl der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands für das Jahr 2025. Die Zusammenstellung beleuchtet sowohl Märkte mit jahrhundertealter Tradition als auch neue, teils unkonventionelle Adventserlebnisse.

Am späten Abend kam es in einem Burgerrestaurant im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel zu einer Schussabgabe, bei der ein Mitarbeiter schwer verletzt wurde. Der Täter ist laut Polizeiangaben vom Morgen weiterhin auf der Flucht.

Das Ermittlungsverfahren nach dem Hoteleinsturz in Kröv mit zwei Toten vom August 2024 zieht sich bis ins neue Jahr. Eine Einlassung des beschuldigten Statikers liege noch nicht vor, teilte die Staatsanwaltschaft Trier mit.

Ein Schwelbrand auf dem Flachdach des Cliff Hotels in Sellin erforderte den Einsatz mehrerer Freiwilliger Feuerwehren. Die Brandursache wird in den laufenden Dacharbeiten am Gebäude vermutet. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Klärung des genauen Hergangs aufgenommen, der Sachschaden wird auf etwa 15.000 Euro geschätzt.

Ein Abend mit verheerendem Ende: In einem Lokal befindet sich statt Champagner hochgiftiges MDMA in einer Flasche. Ein Mann stirbt nach dem Trinken. Nun kommt ein 46-Jähriger vor Gericht.

Zuerst vermuteten die Behörden eine Lebensmittelvergiftung bei der Hamburger Familie. Ein Gutachten stellt nun klar: Eine Vergiftung durch Insektizide im Hotel ist die Ursache.

Die Hotelgruppe Steigenberger hat anlässlich ihres 95-jährigen Bestehens ein eigenes Bier mit dem Namen „Steigenberger 1930“ auf den Markt gebracht. Die begrenzte Sonderedition wird vom Unternehmen selbst als „das erste Bier, das eincheckt“ beworben. Das Bier wird von Erdinger in die Flaschen gebracht.

Frank Rosin und Alex Kumptner präsentieren ein neues TV-Format mit dem Titel „Rosin & Kumptner: Mission Mittendrin!“. Die Reihe begleitet die beiden Gastronomen beim Eintauchen in für sie ungewohnte Milieus und Berufswelten.