100 Millionen Euro: Österreichs Regierung legt Corona-Hilfpaket für Tourismuswirtschaft auf

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hat ein Sonderbudget für die durch das Coronavirus geschädigte Tourismuswirtschaft aufgelegt. Mit der Maßnahme soll die Liquidität der Betriebe gesichert werden. Branchenvertreter hatten eine Tourismus-Milliarde gefordert.

„Der heimische Tourismus ist die von den Folgen des Coronavirus am stärksten betroffene Branche“, weiß Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. „Es war wichtig, dass wir als Bundesregierung hier schnell handeln und von Einbußen betroffene Betriebe mit einem Maßnahmenpaket unterstützen. Deshalb stellen wir einen Haftungsrahmen von bis zu 100 Mio. Euro zur Verfügung, um von Umsatzeinbußen betroffenen Betrieben die Liquidät zu sichern“, erklärte Köstinger heute, Freitag, in einem Pressegespräch in Wien gemeinsam mit WKÖ-Präsident Harald Mahrer.

Es handelt es sich um ein Unterstützungsmodell mit zwei konkreten Maßnahmen. Zum einen wird die Österreichische Hotel- und Tourismusbank den Betrieben Haftungen zur Verfügung stellen, damit diese bei ihren Banken Überbrückungsfinanzierungen aufnehmen können. „So kann sichergestellt werden, dass trotz Stornierungen und Buchungsrückgängen weiterhin die Löhne an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezahlt werden können. Dafür stellen wir einen Haftungsrahmen von 100 Millionen Euro zur Verfügung“, so Köstinger.

Zusätzlich wird das Ministerium die üblicherweise für derartige Haftungsübernahmen anfallenden Kosten in diesen besonders gelagerten Fällen übernehmen. Durch den Entfall der Bearbeitungsgebühr (1 %) und der Haftungsprovision (0,8 %) werden die betroffenen Betriebe zusätzlich unterstützt.

Zusätzlich wird das Ministerium die üblicherweise für derartige Haftungsübernahmen anfallenden Kosten in diesen besonders gelagerten Fällen übernehmen. Durch den Entfall der Bearbeitungsgebühr (1 %) und der Haftungsprovision (0,8 %) werden die betroffenen Betriebe zusätzlich unterstützt.

 „Darüber hinaus holen wir in der kommenden Woche die Vertreterinnen und Vertretern der Betriebe, der Österreich Werbung und der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank zu einem Runden Tisch zusammen, um gemeinsam die aktuelle Lage auf nationaler und internationaler Ebene zu analysieren und die heute präsentierten Maßnahmen im Detail vorzustellen“, so Köstinger weiter.

Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung, begrüßt die rasche Reaktion von Bundesregierung und WKÖ zur Unterstützung von Tourismusbetrieben, die durch den Coronavirus unter Druck geraten: „Die von der ÖHV erhobenen Daten aus den Betrieben zeigen: Die Politik muss schnell ins Handeln kommen, die Betriebe rasch und unbürokratisch an die Mittel kommen. Aber der erste Schritt ist sicher die Botschaft, dass die Betriebe und ihre Mitarbeitern in dieser unverschuldeten Situation nicht allein gelassen werden.“

Runder Tisch: Sicherstellen, dass Maßnahmen greifen

Ob 100 Millionen Euro zur Abwendung der schlimmsten Folgen reichen und ob Überbrückungskredite oder Garantien sich dafür eignen, sollte das zentrale Thema beim von Tourismusministerin Köstinger angekündigten Runden Tisch sein: „Wir sollten wirklich alles daran setzen, dass diese Leitbranche der heimischen Wirtschaft nicht unter die Räder der Corona-Panik gerät. Dazu braucht es das Know-how der Finanzierungsexperten aus der ÖHT, vor allem aber das unverzichtbare Feedback aus der Praxis“, verweist Reitterer auf die wertvollen Erkenntnisse aus den ÖHV-Mitgliederbefragungen der letzten Tage. Die ÖHV werde der Hotellerie weiterhin im Verlauf der Corona-Krise aktiv zur Seite stehen.

Die Folgen der Coronavirus-Ausbreitung für den Tourismus beschäftigen nach auch in Deutschland eine Spitzenrunde im Bundeswirtschaftsministerium. Bei dem Verbändetreffen am Montag beim Tourismusbeauftragten Thomas Bareiß (CDU) dringt die Branche auf Maßnahmen, den Schaden abzufedern. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband fordert Liquiditätshilfen, Fördermaßnahmen sowie Steuerentlastungen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Künstliche Intelligenz (KI) hält mit beispielloser Geschwindigkeit Einzug in alle Lebensbereiche – von Arbeit und Bildung bis hin zu Wirtschaft und Gesellschaft. Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), hat die Chancen und Herausforderungen dieser Entwicklung in einer umfassenden Analyse beleuchtet.

Ein Sturz auf dem Weg zur Arbeit, ein Unfall im Betrieb: Viele wissen nicht, welche Ansprüche sie in einem solchen Fall haben. Wie geht’s für Betroffene nun finanziell weiter? Fragen und Antworten.

Ein Großteil der neu gegründeten Unternehmen in Deutschland tut sich schwer, langfristig am Markt zu bestehen. Das trifft auch auf die Gastronomie zu, in der es überdurchschnittlich viele Unternehmensgründungen gibt.

Trotz des konjunkturellen Gegenwinds im Jahr 2024 stellte der Mittelstand in Deutschland eine bemerkenswerte Stabilität unter Beweis, so das KfW-Mittelstandspanels 2025. Während die Zahl der Erwerbstätigen einen neuen Höchstwert erreichte, sehen sich die Unternehmen mit Investitionszurückhaltung, strukturellen Problemen und der Sorge um den Standort Deutschland konfrontiert.

Mobilitätsapps haben sich im Alltag der Smartphone-Nutzer in Deutschland etabliert. Rund drei Viertel (76 Prozent) der Personen, die ein Smartphone besitzen, haben entsprechende Anwendungen installiert, um Routen zu planen, Fahrzeiten abzurufen, Tickets zu buchen oder Sharing-Angebote zu nutzen. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom hervor.

Auch ein mündlich geschlossener Arbeitsvertrag ist wirksam. Schwierig wird es allerdings, wenn sich die Beteiligten im Nachhinein uneinig sind. Doch gibt es eine gesetzliche Bestimmung, die zum Abschluss eines schriftlichen Vertrages verpflichtet?

Das Klischee sagt, die heute über 60-Jährigen seien verantwortungslos mit den Ressourcen umgegangen und äßen zum Beispiel viel Fleisch, die junge Generation sei da ganz anders. Wie ist es wirklich?

Mit der deutschen Wirtschaft geht es nicht bergauf. Das hat Folgen: Immer mehr Familienunternehmen denken über Stellenabbau nach und fordern von der Bundesregierung endlich Entlastungen und Reformen.

Sozialforscher und Arbeitsmarktexperten stellen die gängigen Narrative vom unüberbrückbaren Generationenkonflikt auf dem Arbeitsmarkt infrage. ntgegen verbreiteter Vorurteile legen Forscher dar, dass sich die Generationen in ihrem Engagement, ihren Wünschen zur Arbeitszeit und vor allem in ihren zentralen beruflichen Werten oft ähnlicher sind als gedacht.

Nach Einschätzung der Forscherin Johanna Böttcher von der Universität Vechta zeigen deutsche Konsumenten Interesse an Fisch aus dem Labor. Entscheidend über die Akzeptanz seien unter anderem Geschmack, Geruch und Textur sowie der Preis, sagte Böttcher vor Beginn eines Fischwirtschaftsgipfels in Hamburg.