Bars, Kinos und Geschäfte zu: Coronavirus bremst Bayern weiter aus

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Zur Eindämmung des Coronavirus wird in Bayern ab Dienstag das öffentliche Leben noch einmal massiv eingeschränkt. Zunächst sollen dann alle Bars, Kinos und Schwimmbäder geschlossen werden, bevor ab Mittwoch auch ausgewählte Geschäfte ihre Pforten dicht machen müssen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Regierungskreisen in München. Demnach bleiben aber trotz der Ausbreitung von Sars-CoV-2 alle Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Drogeriemärkte, Banken und Tankstellen geöffnet. Noch am Freitag hatte die Staatsregierung eine Schließung von Gaststätten vorerst ausgeschlossen.

Das öffentliche Leben im Freistaat werde «heruntergefahren», hieß es aus einer Sitzung des Coronavirus-Krisenstabs unter Leitung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Sonntagnachmittag in der Staatskanzlei. Die Grundversorgung im Freistaat bleibe aber aufrechterhalten. Weitere Details sollen am Montag (10.00 Uhr) bei einer Pressekonferenz mitgeteilt werden, die ausschließlich in Internet übertragen wird. Gleichwohl bedeuten die Schließungen eine weitere deutliche Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Bayern.

An der Sitzung des Krisenstabs nahmen demnach auch Innenminister Joachim Herrmann, Staatskanzleichef Florian Herrmann, Gesundheitsministerin Melanie Huml, Finanzminister Albert Füracker, Wissenschaftsminister Bernd Sibler (alle CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) teil.

Wegen des Coronavirus will die Deutsche Bahn (DB) den Regionalverkehr in Bayern einschränken. Bei der Südostbayern-Bahn werden ab Montag einige Verstärker-Züge auf der Strecke zwischen Mühldorf und München ausfallen, wie die DB mitteilte. Züge von Mühldorf nach Salzburg werden demnach schon in Freilassing enden. Züge des Meridian enden und wenden ab Montag in Freilassing beziehungsweise Kiefersfelden. Bei der Gäubodenbahn in Niederbayern gelte der Ferienfahrplan.

Auch bei der S-Bahn in München werden wegen der Ausbreitung des Virus Fahrpläne angepasst. Den Angaben zufolge werden ab Montagmorgen die Taktverstärker der Linien 2, 3, 4 und 8 ausfallen. Die DB empfahl Reisenden, vor der Fahrt die Reiseverbindung zu überprüfen. 

Ab 8.00 Uhr sollen am Montag zudem die Grenzen Deutschlands nach Österreich, in die Schweiz, nach Frankreich und Dänemark teilweise geschlossen werden. Die Einreisebeschränkungen gelten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aber nur für bestimmte Personengruppen - Deutsche dürfen aus den Nachbarländern einreisen. Dies gilt dem Vernehmen nach auch für Pendler.

Auch der Warenverkehr zwischen Deutschland und den Nachbarstaaten soll gesichert bleiben. Hintergrund ist nicht nur die Eindämmung des Coronavirus, sondern auch der Versuch, Hamsterkäufe von Ausländern zu unterbinden, die in Grenznähe schon zu Problemen geführt haben.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus schließt Bayern ab Montag zudem alle Schulen, Kindergärten und Kitas bis zum einschließlich 19. April. Zudem verhängte die Staatsregierung weitreichende Auflagen für den Besuch von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen. Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen sind längst bayernweit verboten, aber auch für kleinere mit mehr als 100 ist die Absage empfohlen oder mancherorts gar verboten.

Für die bayerische Wirtschaft soll es dem Vernehmen nach wegen der Corona-Restriktionen ein Milliarden-Hilfsprogramm geben. Und es werde ein großes «Medizin-Paket» geben, um die Kapazitäten auszubauen. Dies könnte die Bettenzahl, das Personal, Ausstattung oder zusätzliche Kapazitäten für Coronavirus-Tests betreffen.

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nimmt in Bayern rasch zu. Am Sonntag (Stand 12.00 Uhr) meldete das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 886 Fälle, in denen Menschen im Freistaat positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden. Das sind 205 Fälle mehr als am Vortag. Vier ältere Menschen starben, Stand Sonntagabend, bisher nachweislich an Covid-19. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Glücksspiel ist Teil des Alltags in vielen europäischen Ländern, nur die Regeln unterscheiden sich erheblich. Deutschland hat mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 einen Rahmen geschaffen, der Ordnung verspricht und gleichzeitig Diskussionen befeuert. Zu streng nach Meinung der einen, zu zaghaft im Vollzug nach Meinung der anderen.

Die saisonübliche Belebung des Arbeitsmarktes im September 2025 ist verhalten ausgefallen. Die Zahl der Arbeitslosen sank zwar, doch im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine deutliche Steigerung.

Der Tourismusboom in Brandenburg hat sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres etwas abgeschwächt. Wirtschaftsminister Keller sagte zu, die Rahmenbedingungen zu verbessern, indem zum Beispiel unnötige bürokratische Belastungen abgebaut würden.

Ein krankes Kind braucht Betreuung. Für berufstätige Eltern heißt das: Sie können nicht arbeiten. Doch wie lange dürfen sie fehlen? Und wer zahlt dann den Lohn? Was man dazu wissen muss.

Die Aral-Kaffeestudie 2025 liefert Daten zu aktuellen Kaffeetrends in Deutschland. Die Analyse zeigt, dass Coffee To Go weiterhin ein starker Wettbewerbsfaktor ist und die Geschwindigkeit der Zubereitung sowie die Kaffeequalität für Konsumenten entscheidend sind.

Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe hat ihr Seminarprogramm für 2026 vorgestellt. Das Angebot richtet sich an Mitgliedsbetriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern und konzentriert sich auf die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Schulungen sollen dabei helfen, Betriebe sicherer zu gestalten und Unfälle zu vermeiden.

In deutschen Büros hat sich das Homeoffice etabliert, doch die Arbeitsweise verändert sich. Während der Anteil derer, die zumindest gelegentlich von zu Hause aus arbeiten, stabil bleibt, sinkt die Zahl der reinen Homeoffice-Tage.

Vor allem in der Logistik läuft es schlecht: Das Ifo-Institut befragt regelmäßig Unternehmen nach ihrer aktuellen Lage. Diesmal fielen die Antworten überraschend negativ aus.

Welche Biermarken dominieren die Google-Suche in Deutschland? Eine neue Studie enthüllt, wie regionale Traditionen über Marketingbudgets triumphieren und warum eine bayerische Traditionsmarke überraschend auch in Berlin die meistgesuchte ist.

Vor einem Jahr mussten Unternehmen, die Überbrückungshilfen erhalten haben, eine Schlussabrechnung einreichen. Nun gehen bei immer mehr Unternehmen die entsprechenden Bescheide ein.