Gastgewerbe-Ausbildung auch 2024 weiter auf der Erfolgsspur

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Zahl der bis Ende September 2024 abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den sieben gastgewerblichen Ausbildungsberufen ist das dritte Jahr in Folge gestiegen: Im Vergleich zum Vorjahr gab es 1,2 Prozent mehr Neuverträge. Gegenüber dem Vorpandemiejahr 2019 lagen die Vertragszahlen sogar 3,0 Prozent höher. Insgesamt wurden mehr als 24.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dies ist umso bemerkenswerter, als die zahlenmäßige Entwicklung der dualen Berufsausbildung insgesamt seit Jahren konstant rückläufig ist und der demografische Wandel mittlerweile deutlich durchschlägt.

Die einzelnen Ausbildungsberufe unterscheiden sich allerdings stark:

Die beiden zweijährigen Berufe verzeichnen ein enormes Wachstum: Fachkraft Küche mit +22,7 Prozent und Fachkraft für Gastronomie mit +18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der neue Beruf Fachkraft Küche liegt damit im erst dritten Jahr des Bestehens schon bei fast 1.000 jährlichen Neuverträgen - ein starker Start. Das beweist, dass wir mit dem langjährigen und hartnäckigen Kampf für diese theoriereduzierten und nach oben voll durchlässigen Ausbildungsoptionen im Neuordnungsverfahren auf das richtige Pferd gesetzt haben. Bedauerlich nur, dass uns diese einfache Einstiegsmöglichkeit in den Hotelberufen versagt wurde.

Sehr positiv in diesem Jahr auch die Entwicklung bei den Fachleuten für Systemgastronomie mit +39,1Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das stellt die stärkste Steigerung aller dualen Ausbildungsberufe in diesem Jahr dar. Damit hat die Systemgastronomie-Ausbildung als letzter der gastgewerblichen Ausbildungsberufe endlich auch wieder das Niveau von 2019 erreicht. Hintergrund vermutlich auch, dass die ersten „Fachkräfte für Gastronomie mit Schwerpunkt Systemgastronomie“, die 2022 gestartet sind, in diesem Jahr damit begonnen haben, das dritte Ausbildungsjahr aufzusetzen.

Die Köche verzeichnen gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Plus von +1,3 Prozent Das Vor-Corona-Niveau ist damit zwar noch nicht ganz erreicht. Rechnet man aber die „Fachkräfte Küche“ dazu, liegt die Gesamtzahl der Neuverträge im Küchenbereich mit 8.634 sogar deutlich über 2019.

Bei den Fachleuten für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie hat sich die enorme Steigerung der letzten beiden Jahre seit der Neuordnung etwas abgeschwächt (- 5,54 Prozent gegenüber 2023). Mittelfristig stellen die neuen „ReVa’s“ jedoch den am stärksten boomenden gastgewerblichen Beruf dar: Die Ausbildungsverträge 2024 liegen fast 50 Prozent über dem Vorpandemiejahr 2019 und fast 100 Prozent über den Vertragszahlen vor dem Neuordnungsverfahren (2021). Die Neukonzeption dieses Berufes – auch in Kombination mit den zweijährigen Fachkräften für Gastronomie - hat offensichtlich funktioniert.

Sinkende Ausbildungszahlen verzeichnen dagegen die Hotelberufe.

Hotelfachmann/-frau ist mit 6.606 Neuverträgen weiter der zweitgrößte Beruf, der Rückgang ist mit -9,5 Prozent zum Vorjahr bzw. -22,4 Prozent zu 2019 allerdings deutlich. Ursachen dürften der generelle Beschäftigungsrückgang in der Hotellerie aufgrund schlankerer Betriebsstrukturen sowie eine teilweise Ersetzung durch ReVa’s in den Tagungs- und Veranstaltungsabteilungen der Hotels sein. Auch dürfte sich hier das Fehlen eines zweijährigen theoriereduzierten Ausbildungsberufs nachteilig bemerkbar machen, somit fehlt in Betrieben ohne starke F&B-Abteilung ein Angebot für eher praxisbegabte Jugendlichen oder solche mit Sprachbarrieren.

Im kleinsten gastgewerblichen Beruf, Kaufmann/-frau für Hotelmanagement, gibt es zwar hohe Bewerberzahlen, jedoch wurden nur noch 249 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Für die Betriebe ist die Ausbildung in diesem anspruchsvollen Beruf sehr aufwändig und die wachsende Zahl (dualer) Studiengänge erweist sich zunehmend als Konkurrenz.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Erhebung zeigt einen deutlichen Anstieg von Betriebsaufgaben im deutschen Mittelstand. Hohe Kosten, bürokratische Hürden und fehlende Nachfolgelösungen führen dazu, dass immer mehr Unternehmer ihr Geschäft aufgeben.

Die wirtschaftliche Verunsicherung wird laut einer Umfrage auch 2026 das Kaufverhalten der Deutschen prägen. Besonders für Kosmetik, Mode, Reisen und Gastronomie wollen die Befragten weniger ausgeben.

Die Tariflöhne sind im laufenden Jahr in Deutschland kaum noch stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Im vergangenen Jahr hatten sich die Reallöhne und damit die Kaufkraft der Beschäftigten noch um 3,1 Prozent gesteigert. 

Neue BIBB-Zahlen zeigen: Das Gastgewerbe trotzt dem bundesweiten Rückgang bei Ausbildungsverträgen weitgehend. Während die Gesamtzahlen sinken, verzeichnen die zweijährigen Berufe im Gastgewerbe starke Zuwächse. Die Hotelberufe hingegen leiden weiterhin unter deutlichen Einbrüchen.

Der Begriff «Insolvenz» kann schon mal Panik auslösen. Insbesondere, wenn es den eigenen Arbeitgeber betrifft. Ruth Rigol, Fachanwältin für Arbeits- und Insolvenzrecht, und Guadalupe Florenin von der Bundesagentur für Arbeit, beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Insolvenz des Arbeitgebers.

Das Leben ist zunehmend stressig - davon sind viele Menschen überzeugt. Und nicht nur der Stress wächst, sondern laut Daten einer Krankenkasse auch die Zahl der Fehltage wegen der Diagnose Burnout.

Die Österreichische Hotelvereinigung hat die größte Praktikums-Umfrage der Branche durchgeführt. Mehr als 1.200 Schüler nahmen an der Befragung teil, die bereits zum vierten Mal stattfand. Die Ergebnisse für das Jahr 2025 zeigen gute Bewertungen für die Praktikumsbetriebe. Optimierungspotenzial sehen die Schüler bei Kommunikation und Dienstzeiten.

Die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in den Kategorien Hotellerie und Gastronomie zeigen, wie ökologische und soziale Verantwortung in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Hotel Luise in Erlangen und die Obermühle Görlitz werden für ihren Einsatz für Kreislaufwirtschaft, faire Arbeitsbedingungen und regionale, umweltschonende Konzepte gewürdigt.

Die Krise in der Wirtschaft hinterlässt deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist in diesem Jahr auf rund 476.000 zurückgegangen, ist war der zweite Rückgang in Folge.

Die Bereitschaft von Fachkräften in Deutschland, während der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels für dienstliche Anfragen erreichbar zu sein, hat einen neuen Tiefstand erreicht. Insgesamt haben 71 Prozent der Berufstätigen über die Feiertage Urlaub.