Gouda, Emmentaler, Roquefort & Co.: Wie darf der Käse heißen?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der Name einer Käsesorte kann zwar einen Hinweis geben, wo dieser Käse zuerst hergestellt oder gehandelt wurde, ein in Deutschland gekaufter Gouda etwa muss aber nicht aus der niederländischen Stadt kommen. 

Gattung oder geschützte Bezeichnung?

«Eine Gattungsbezeichnung ist nicht markenschutzfähig», sagt Torsten Sach. Der Anwalt ist Experte für Milchrecht beim Milchindustrie-Verband. Ist, wie beim «Gouda» oder auch beim «Edamer» oder «Emmentaler» der Name solch eine Gattungsbezeichnung, bezieht sich der Name zwar auf Ort, Region oder Land, wo der Käse ursprünglich hergestellt oder in Verkehr gebracht wurde. Aber es ist ein in der EU gemeinhin üblicher Name geworden.

Anders sieht es bei sogenannten geschützten Ursprungsbezeichnungen (g. U.) und geschützten geografischen Angaben (g. g. A.) aus. «Sie müssen mit einem speziellen EU-Zeichen deklariert werden.» 

Siegel garantieren den Ursprung

So ist etwa «Roquefort» eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Das Zeichen garantiert in diesem Fall, dass der Käse in dem bestimmten Gebiet erzeugt, zubereitet und verarbeitet wurde - und zwar nach einem festgelegten Verfahren.

Ein Beispiel für eine geschützte geografische Angabe ist «Gouda Holland». Das Siegel gewährleistet, dass mindestens eine Produktionsstufe, also Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung in einem bestimmten geografischen Gebiet stattgefunden hat.

Für viele italienische und vor allem französische Käseprodukte gibt es zahlreiche geschützte Bezeichnungen, sagt Torsten Sach. In Deutschland sind es weniger, dazu gehören zum Beispiel der «Allgäuer Bergkäse», «Odenwälder Frühstückskäse» und «Tollenser Käse».

Codex gibt Standards für Käse vor

Doch auch wenn ein Käsename nur ein Gattungsbegriff ist, ist die Herstellung dieses Käses Vorgaben unterworfen: Der sogenannte Codex Alimentarius legt seit über 60 Jahren weltweit geltende Standards für Lebensmittel fest und definiert etwa bei Käse Rohstoffe, Zutaten und Herstellungsprozesse.

«Im Codex Alimentarius ist beispielsweise auch Gouda geregelt», sagt der Milchrechtsexperte. «Das heißt, wenn Sie einen Gouda aus Ghana kaufen, dann besteht er aus den gleichen Rohstoffen und Zutaten und die Herstellungsweise ist die gleiche wie bei einem Gouda aus Gouda.»

Was natürlich nicht heißt, dass beide gleich schmecken. «Wenn Sie einen Emmentaler nehmen, der mit Milch hergestellt wurde, die von der Alm kommt und wo die Kühe auf der Weide standen, hat die Milch eine andere Zusammensetzung, als wenn eine Kuh im Stall steht und Silage- und Kraftfutter bekommt», so Torsten Sach.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Generation Z - das sind heute Jugendliche und junge Erwachsenen, die von Anfang an digital aufgewachsen sind. Essen sie auch anders? Was für sie typisch bei der Ernährung ist, sagt Gabriel Laeis, Professor für Food Management und Tourismusmanagement an der IU Internationalen Hochschule.

Die Erdbeere ist mit großem Abstand die Lieblingsfrucht der Menschen in Deutschland. Vier von fünf Bundesbürgern zählen die roten Vitaminlieferanten zu ihren liebsten einheimischen Früchten (79 Prozent). Schlusslichter in der Beliebtheits-Liste der (eher) süßen Gewächse sind der Rhabarber und die Stachelbeere.

Jeder Generationswechsel bringt naturgemäß Veränderungen mit sich – nicht selten ist dieser Umbruch tiefgreifend und betrifft sowohl die interne Organisation als auch die externe Wahrnehmung. Bettina von Massenbach sagt in einem Gastbeitrag, wie der Generationswechsel im Gastgewerbe gelingt.

Fürs Bewerbungsfoto ins Fotostudio? Tools, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, versprechen einen einfacheren Weg. Aber ist es sinnvoll, KI-generierte Bilder in den Lebenslauf zu packen?

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Betrieb wollen organisiert und gemanagt sein. Und zwar mit System, sonst wird das in der Regel nichts, wie die Erfahrung zeigt. Vorgaben müssen kommuniziert, Ziele formuliert und Zuständigkeiten geklärt und festgelegt werden. Wo notwendig, müssen Mitarbeiter ausgebildet und qualifiziert werden.

Manager sind in der Regel voll auf ihren Job fokussiert. Wenn es aber um das „Marketing in eigener Sache“ geht, sind die meisten schwach aufgestellt. Wie kann man es im Vorstellungsgespräch mit geschickter Kommunikation aufs Siegertreppchen schaffen. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Rechnet man Preissteigerungen heraus, hat das bayerische Gastgewerbe im ersten Quartal weniger Umsatz gemacht. Während es in der Gastronomie weiter nach unten geht, verzeichnet der Beherbergungsbereich ein zumindest kleines Plus.

Auch fünf Jahre nachdem die Corona-Pandemie Videokonferenzen zum Durchbruch verholfen hat, bedeuten sie für viele Menschen Stress. Wie stark, das kommt auch darauf an, wer mit wem spricht, wie eine Umfrage im Auftrag von Logitech zeigt.

Arbeiten von zu Hause oder Anwesenheitspflicht im Büro? Wie sieht eine vernünftige Mischung aus beiden Modellen aus? An diesen Fragen scheiden sich in der deutschen Wirtschaft die Geister.

Wer 0,4 Liter Cola bestellt hat, möchte genau diese Menge auch in seinem Glas serviert bekommen. Darf der Gastronom mit Eiswürfeln auffüllen, damit der Füllstrich des Glases erreicht wird?