Mehr Arbeitslose und Kurzarbeiter im Winter erwartet

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Angesicht hoher Energiepreise und der anstehenden Rezession rechnen Analysten der Deutschen Bank für den kommenden Winter mit mehr Arbeitslosen und Kurzarbeitern. Die Zahl der arbeitslosen Menschen werde bis zum Frühjahr monatlich um 15.000 bis 20.000 zulegen, heißt es in einer am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Studie (PDF). Für das kommende Jahr rechne man mit einer Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent nach voraussichtlich 5,3 Prozent im Gesamtjahr 2022.

Vor allem die horrenden Energiekosten könnten die Unternehmen veranlassen, ihre Produktion zu drosseln und Beschäftigte in die Kurzarbeit zu schicken. Man erwarte in der Spitze etwa 2 Millionen Personen, also deutlich weniger als zum Höchststand von rund 6 Millionen Betroffenen im April 2020 unmittelbar nach dem Corona-Schock.

Bei den laufenden Tarifverhandlungen könne die von der Bundesregierung angekündigte Inflationsprämie die Einigung unterstützen, erwartet die Deutsche Bank. Hier geht es um zusätzliche Zahlungen der Unternehmen an ihre Beschäftigten von bis zu 3 000 Euro, die von der Steuer befreit werden sollen. Die Steuerbefreiung von Sonderzahlungen ist Teil des dritten Entlastungspakets.

Die Arbeitnehmerseite werde aber kaum auf nennenswerte Tabellenerhöhungen verzichten, so die Analysten der Bank weiter. Sollten die Gewerkschaften wie in der Vergangenheit ihre Forderungen ungefähr zur Hälfte durchsetzen, drohten weitere Anhebungen von Gebühren und Preisen und somit weiterer Inflationsdruck.

Die IG Metall hat für die Metall- und Elektroindustrie mit knapp 4 Millionen Beschäftigten 8 Prozent mehr Geld gefordert, während Verdi und Deutscher Beamtenbund 10,5 Prozent mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen verlangen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In unserer Folge des Hospitality Jobcast geht es um ein essentielles Führungsthema: Das Mitarbeitergespräch. Bei einigen löst allein der Gedanke an den Termin mit dem Vorgesetzten bereits Unbehagen aus. Wie eine neue Gesprächskultur geschaffen werden kann, berichtet Christian Henzler von Gründer von ⁠newworx.

Im Gastgewerbe sind Praktika schon lange einer der wichtigsten Wege, um junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen. Auch branchenübergreifend finden 61 Prozent der Unternehmen ihre Auszubildende über Praktika. Eine neue Webseite bündelt jetzt alle Informationen.

Der Frust muss raus! Auf Bewertungsplattformen können Arbeitnehmer Arbeitgeber bewerten. Aber wie sieht es rechtlich aus? Ist es unbedenklich, solche Bewertungen im Netz zu verfassen? Und bleibt die Anonymität immer gewahrt?

Sie waren auf Dienstreise, mussten ein Werkzeug selbst kaufen oder haben das Geld für den Blumenstrauß zum Geburtstag des Kollegen vorgestreckt? Welche dieser Kosten erstattet der Arbeitgeber und wie bekomme ich dieses Geld zurück? Zwei Experten erklären, worauf Sie bei Spesen und Auslagen besonders achten müssen.

Sie waren auf Dienstreise oder haben was für die Arbeit gekauft, und bekommen das Geld vom Arbeitgeber erstattet? Wann Steuern anfallen und wie Erstattungen in der Steuererklärung angegeben werden.

Schon ein paar Infos zum Job genügen KI-Programmen wie ChatGPT, um binnen Sekunden ein ansprechendes Bewerbungsschreiben zu erstellen. Wie gehen Unternehmen damit um?

Im Jahr 2023 haben rund 479.900 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Das waren zwar 2,1 Prozent mehr als im Jahr 2022, aber noch immer sechs Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie.

Galeria-Investor Beetz ist zuversichtlich, den insolventen Warenhauskonzern wiederbeleben zu können. Die meisten Filalen sollen erhalten bleiben. Welche geschlossen werden, steht noch nicht fest.

Arbeitsunfälle passieren auch im Homeoffice. Zwar verschwimmen hier die Grenzen zwischen Job und Privatleben oft. Wann dann die Unfallversicherung greift und wann nicht, zeigt ein exemplarischer Fall.

E-Mail statt Brief für die Rechnung, Screensharing statt Ausdruck für das Meeting, QR-Code statt Papierticket für die Dienstreise – in deutschen Büros wird deutlich weniger gedruckt als noch vor fünf Jahren.