Mehr Gehalt gewünscht: Viele Beschäftigte offen für Jobwechsel

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Knapp vier von zehn Beschäftigten in Deutschland (37 Prozent) können sich einer Umfrage zufolge vorstellen, ihren Arbeitgeber zu wechseln. Mit dem Gedanken spielen vor allem die 18- bis 29-Jährigen (48 Prozent) und die 30- bis 39-Jährigen (40 Prozent), wie aus einer repräsentativen Umfrage hervorgeht, die Forsa im Auftrag der Marke Onlyfy von New Work SE durchgeführt hat. Befragt wurden im Januar rund 3200 Beschäftigte. Die über 50-Jährigen zeigten sich weniger offen dafür, den Arbeitgeber zu wechseln (19 Prozent).

Insgesamt sei die Wechselbereitschaft trotz Wirtschafts- und Coronakrise weiterhin hoch, sagte Frank Hassler, Vorstandsmitglied der Xing-Betreiberin New Work SE. Auch im vergangenen Jahr lag der Wert bei 37 Prozent. «Unternehmen müssen sich darüber im Klaren sein, dass die nachrückenden Generationen agiler sind und andere Prioritäten haben, was ihr Leben und ihre Karriere angeht», betonte Hassler.

Die meisten Wechselfreudigen wünschen sich der Umfrage zufolge mehr Gehalt (47 Prozent). Dabei spielen vor allem die hohe Inflation (57 Prozent) und gestiegene Ausgaben (38 Prozent) eine entscheidende Rolle. Ein weiterer Grund für Unzufriedenheit im Job ist zu viel Stress: Neun Prozent mehr Frauen (42 Prozent) als Männer (33 Prozent) fühlen sich im Berufsalltag überlastet. Frauen wünschen sich so auch öfter Home-Office-Regelungen (54 Prozent vs. 48 Prozent) oder Angebote für Kinderbetreuung (21 Prozent vs. 15 Prozent).

Ein großer Teil der Befragten (38 Prozent) ist zudem zuversichtlich, dass sich ihr Marktwert durch den Fachkräftemangel erhöht hat. «Beschäftigte sind sich der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt bewusst», so Hassler. «Sie formulieren ihre Ansprüche klar, wissen aber auch genau, was sie nicht wollen - und dazu gehört schlechte Führung.»

In einer anderen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Censuswide von Mitte Januar, zeigten sich noch mehr Beschäftigte bereit, einen neuen Job anzunehmen: Nahezu sechs von zehn Befragten (59 Prozent) konnten sich demnach einen beruflichen Neuanfang vorstellen. Auch in dieser Umfrage war die Bereitschaft unter den Jüngeren höher.

Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht am Dienstag ihren Arbeitsmarktbericht für Januar 2023. Darin geht es um die aktuelle Entwicklung am Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Rheinland-Pfalz ist in der Gunst der Touristen weiter gestiegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl der Gäste von Januar bis August 2025 auf knapp sechs Millionen. Im Ahrtal wirkt jedoch die Flutkatastrophe nach.

In Hamburg arbeitete 2024 mehr als ein Drittel der Beschäftigten mindestens einmal pro Woche im Homeoffice – bundesweit der Spitzenwert. Wie schneiden andere Bundesländer ab?

Das Statistische Bundesamt hat anlässlich des Weltnudeltags am 25. Oktober aktuelle Daten zum Import und zur Produktion von Nudeln in Deutschland veröffentlicht. Demnach erreichten die Nudelimporte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.

Die Urlaubsplanung entpuppt sich für viele Eltern als Stressfaktor. Eine repräsentative Umfrage verdeutlicht die hohe mentale Belastung, die insbesondere Mütter tragen, und zeigt die größten Belastungsquellen auf.

Die wirtschaftliche Lage im deutschen Gastgewerbe verschärfte sich zum Ende des Sommers 2025 signifikant. Sowohl das Statistische Bundesamt für den August als auch die DATEV für den September dokumentierten einen klaren Abwärtstrend, der sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Beschäftigung niederschlägt.

Der DEHOGA hat ein Merkblatt veröffentlicht, das Gastronomiebetrieben Hilfestellung bei der Angebotserstellung für das Jahr 2026 bietet. Hintergrund ist die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen ab dem 1. Januar 2026. Endgültige rechtliche Klarheit wird erst Ende November/Mitte Dezember 2025 erwartet.

Eine Reihe großer Bierhersteller hebt die Preise an. Sechs der zehn meistgetrunkenen Biermarken in Deutschland sind nach einer Analyse des Getränkemarktfachmagazins «Inside» aktuell oder in den kommenden Monaten von Preiserhöhungen der Großbrauereien betroffen. Aktuell werden auch alkoholfreie Getränke teurer.

Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in Hotellerie und Gastronomie. Laut einem Blog-Post der DEHOGA Beratung kann der gezielte Einsatz von KI Arbeitsabläufe effizienter gestalten, die Teams entlasten und die Gästezufriedenheit steigern. Die Technologie bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich.

Das Hotel- und Gastgewerbe setzt zur Nachwuchssicherung verstärkt auf internationale Auszubildende. Eine aktuelle Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung zeigt, dass Auszubildende mit ausländischem Pass maßgeblich dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Branche zu mildern.

Atemwegserkrankungen setzen Beschäftigte besonders oft außer Gefecht, psychische Belastungen besonders lange. Doch sind Arbeitnehmer heute kränker als früher? Machen sie öfter blau? Oder gibt es andere Gründe?