Steuern sparen: Ausgaben zu bündeln und steuerlich profitieren

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Wer Steuern sparen will, sollte sich zunächst eine Übersicht über alle bereits getätigten Ausgaben in diesem Jahr verschaffen. Dazu rät die Bundessteuerberaterkammer.

Denn unter Umständen kann es sich lohnen, bestimmte Anschaffungen noch für die zweite Jahreshälfte einzuplanen - damit man die Ausgaben in der Steuererklärung 2022 geltend machen kann. Manchmal ist es aber auch sinnvoller, Ausgaben ins kommende Jahr zu verschieben. Drei Möglichkeiten, um bei der Steuererklärung zu profitieren:

Beispiel 1: Ausgaben für den Beruf

Das Finanzamt berücksichtigt Werbungskosten - also Ausgaben für den Beruf. Die Pauschale dafür wurde 2022 erhöht und liegt nun bei 1200 Euro. Der Fiskus zieht sie automatisch von der Lohnsteuer ab.

Haben Arbeitnehmer aber in einem Jahr insgesamt mehr für berufliche Anschaffungen ausgegeben, können sie die Kosten einzeln in ihrer Steuererklärung geltend machen. Und so steuerlich mehr profitieren.

Liegen die bisherigen beruflichen Ausgaben knapp unter der Pauschale, kann es sich also lohnen, noch in diesem Jahr etwa einen Laptop oder Berufskleidung anzuschaffen oder eine Fortbildung selbst zu bezahlen.

Beispiel 2: Ausgaben für Handwerker

Wer im Privathaushalt Handwerker beauftragt, kann 20 Prozent der Arbeits-, Fahrt- und Maschinenkosten direkt absetzen. Das ist bis zu einer Höchstgrenze von 6000 Euro jährlich möglich. So kann man seine Steuerlast um bis zu 1200 Euro pro Jahr senken.

Voraussetzung: Der Handwerksbetrieb muss ordnungsgemäß eine Rechnung erstellen - darin müssen etwa die Lohnkosten genau aufgeschlüsselt werden. Zudem muss der Auftraggeber den Betrag per Überweisung bezahlen. Barzahlungen gegen Quittung erkennt das Finanzamt nicht an.

Da das Finanzamt insgesamt nur bis zu 20 Prozent direkt bei der zu zahlenden Einkommensteuer anrechnet, kann es sinnvoll sein, Arbeiten am Haus oder in der Wohnung auf mehrere Jahre zu verteilen. So kann man Steuervorteile trotz Höchstgrenze effizient nutzen.

Beispiel 3: Ausgaben für die Gesundheit

Ausgaben für eine Brille, für einen Zahnersatz oder etwa für eine Kinderwunschbehandlung berücksichtigt der Fiskus als außergewöhnliche Belastungen. Das gilt jedoch nur, wenn die Kosten die sogenannte zumutbare Belastungsgrenze überschreiten.

Diese Grenze wird nach einem individuellen Prozentsatz ermittelt - dieser hängt unter anderem vom Gesamtbetrag der Einkünfte und der Anzahl der Kinder ab.

Für einen kinderlosen Arbeitnehmer mit Einkünften von 30000 Euro liegt die zumutbare Belastung laut Bundessteuerberaterkammer beispielsweise bei 1646 Euro.

Überschreiten die Ausgaben für die Gesundheit im laufenden Jahr bereits diese individuelle Zumutbarkeitsgrenze, kann es steuerlich sinnvoll sein, weitere Anschaffungen einzuplanen. Dann kann man etwa eine bald benötigte Brille noch in diesem Jahr kaufen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Vor über 500 Jahren erließ Herzog Wilhelm IV. von Bayern das bekannte Reinheitsgebot für Bier. So lang sollten Sie Ihren Vorrat zwar besser nicht lagern. Doch eine Weile geht durchaus.

Wer vom Arbeitgeber eine Kündigung erhält, kann gerichtlich prüfen lassen, ob das Arbeitsverhältnis rechtmäßig beendet wurde. Wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie sich gegen eine Kündigung wehren wollen.

 

Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr nur verhalten aus, weil die Konjunktur weiter schwächelt. Immerhin läuft es bei den Lehrstellen etwas besser.

In wenigen Wochen startet die Fußball-EM in Deutschland. Die Vorfreude vieler Fußballfans steigt. Aber wie sieht es bei den Hoteliers und Gastronomen aus? Rechnen Deutschlands Gastgeber in der Zeit vom 14. Juni bis 14. Juli mit mehr Geschäft? Der DEHOGA bittet um ein Stimmungsbild, um Anfragen qualifiziert behandeln zu können.

Brot zählt hierzulande zu den Grundnahrungsmitteln. Allerdings mussten Verbraucherinnen und Verbraucher hierfür zuletzt tiefer in die Tasche greifen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stiegen die Preise für Brot und Brötchen von 2019 bis 2023 um satte 34,4 Prozent.

Die Beschäftigten im Thüringer Gastgewerbe bekommen mehr Geld. Die Entgelte steigen in drei Stufen bis zum Juli 2026 um insgesamt rund 18 Prozent. Das teilten die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Montag gemeinsam nach dem bereits in der ersten Verhandlungsrunde erzielten Tarifabschluss mit.

In den konsumnahen Branchen sind die Preiserwartungen gestiegen. Vor allem Unternehmen in der Gastronomie und im Einzelhandel planen laut Ifo-Institut mit steigenden Preisen.

Vollzeitbeschäftigte in tariflosen Betrieben arbeiten im Mittel wöchentlich 53 Minuten länger und verdienen trotzdem gut zehn Prozent weniger als Beschäftigte in Betrieben mit Tarifbindung, so eine Studie der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung.

Während 2023 jede zweite Frau einer Teilzeitbeschäftigung nachging, lag die Teilzeitquote unter den Männern mit 13 Prozent deutlich niedriger. Bei Müttern und Vätern war der Unterschied sogar noch größer.

Der Verdienstabstand zwischen Gering- und Besserverdienenden in Deutschland hat sich zwischen April 2022 und April 2023 im Zuge der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns verringert. Zuvor hatte sich der Verdienstabstand zwischen April 2018 und April 2022 kaum verändert.