Supermarktketten liefern wegen Corona mehr Grundnahrungsmittel

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Lebensmittelhändler reagieren wegen der Corona-Krise auf das veränderte Einkaufsverhalten von Verbrauchern. Seit dem letzten Februarwochenende verzeichnet Edeka Südwest eine erhöhte Nachfrage im Bereich Grundnahrungsmittel, sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Rainer Huber, in Offenburg der Deutschen Presse-Agentur. Für die Mitarbeiter in den Märkten und im Großhandel bedeute dies einen erheblichen Mehraufwand. Waren müssten rasch geliefert und die Regale in den Märkten aufgefüllt werden. Dies gelinge, ein Lebensmittelnotstand sei nicht zu befürchten. Verbraucher seien jedoch aufgerufen, mitzuwirken.

Edeka Südwest mit Sitz in Offenburg (Ortenaukreis) ist nach eigenen Angaben die zweitgrößte von sieben Edeka-Regionalgesellschaften in Deutschland und zuständig für fünf Bundesländer. Sie beliefert 1200 Lebensmittelmärkte in ganz Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie im Süden von Hessen und Teilen Bayerns.

«Wir beobachten, dass es in einigen Sortimentsbereichen, etwa bei haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln und Konserven oder auch Hygieneprodukten, zu einer erhöhten Nachfrage kommt», sagte Huber. Die tägliche Belieferung der Märkte mit ausreichend Ware sei jedoch über die Logistikzentren des Unternehmens gesichert. Einzelne Artikel, zum Beispiel Nudeln, Konserven und Hygieneprodukte, könnten wegen der erhöhten Nachfrage aber kurzzeitig vergriffen sein. «Diese werden aus den Lagern der Großhandlung regelmäßig nachgeliefert.»

Dies gelte für die ganze Branche, sagte Stefan Genth vom Handelsverband Deutschland. Die stark erhöhte Kundennachfrage bei einzelnen Produkten belaste die Warenlogistik. Kunden müssten beim Einkauf flexibel sein und im Zweifel auf andere Produkte ausweichen.

«Wir bitten um Verständnis, wenn kurzfristig an der ein oder anderen Stelle nicht jedes Produkt verfügbar ist», teilte der Discounter Lidl mit Sitz in Neckarsulm bei Heilbronn mit: «Die nächste Lieferung ist in der Regel schon auf dem Weg.» Für den Handel und die Supermärkte handle es sich, wie für alle, um eine Ausnahmesituation.

Verbraucher sollten bedarfsgerecht und nur die sonst auch üblichen Haushaltsgrößen kaufen, sagte ein Sprecher der Supermarktkette Rewe. Sonst drohten größere Lieferschwierigkeiten. Das Unternehmen habe die Anlieferung mit Waren verstärkt, um die Versorgung sicherzustellen.

Waren werden laut Huber grundsätzlich in haushaltsüblichen Mengen abgegeben. Um Hamsterkäufe zu verhindern, werde darauf in einzelnen Märkten und bei besonders stark nachgefragten Artikeln unter anderem mit Schildern hingewiesen. Dies stoße bei Kunden auf Verständnis. Zudem werde versucht, die Infektionsgefahr einzuschränken. «Wir bitten unsere Kunden zum Beispiel mittels Schildern, einen Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten und vornehmlich bargeldlos mit Karte zu bezahlen.» Bargeld sollte, wenn möglich, tabu sein. Für das Personal gebe es erhöhte Hygienemaßnahmen an den Kassen. Von Jürgen Ruf, dpa


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wer vom Arbeitgeber eine Kündigung erhält, kann gerichtlich prüfen lassen, ob das Arbeitsverhältnis rechtmäßig beendet wurde. Wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie sich gegen eine Kündigung wehren wollen.

 

Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr nur verhalten aus, weil die Konjunktur weiter schwächelt. Immerhin läuft es bei den Lehrstellen etwas besser.

In wenigen Wochen startet die Fußball-EM in Deutschland. Die Vorfreude vieler Fußballfans steigt. Aber wie sieht es bei den Hoteliers und Gastronomen aus? Rechnen Deutschlands Gastgeber in der Zeit vom 14. Juni bis 14. Juli mit mehr Geschäft? Der DEHOGA bittet um ein Stimmungsbild, um Anfragen qualifiziert behandeln zu können.

Brot zählt hierzulande zu den Grundnahrungsmitteln. Allerdings mussten Verbraucherinnen und Verbraucher hierfür zuletzt tiefer in die Tasche greifen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stiegen die Preise für Brot und Brötchen von 2019 bis 2023 um satte 34,4 Prozent.

Die Beschäftigten im Thüringer Gastgewerbe bekommen mehr Geld. Die Entgelte steigen in drei Stufen bis zum Juli 2026 um insgesamt rund 18 Prozent. Das teilten die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Montag gemeinsam nach dem bereits in der ersten Verhandlungsrunde erzielten Tarifabschluss mit.

In den konsumnahen Branchen sind die Preiserwartungen gestiegen. Vor allem Unternehmen in der Gastronomie und im Einzelhandel planen laut Ifo-Institut mit steigenden Preisen.

Vollzeitbeschäftigte in tariflosen Betrieben arbeiten im Mittel wöchentlich 53 Minuten länger und verdienen trotzdem gut zehn Prozent weniger als Beschäftigte in Betrieben mit Tarifbindung, so eine Studie der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung.

Während 2023 jede zweite Frau einer Teilzeitbeschäftigung nachging, lag die Teilzeitquote unter den Männern mit 13 Prozent deutlich niedriger. Bei Müttern und Vätern war der Unterschied sogar noch größer.

Der Verdienstabstand zwischen Gering- und Besserverdienenden in Deutschland hat sich zwischen April 2022 und April 2023 im Zuge der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns verringert. Zuvor hatte sich der Verdienstabstand zwischen April 2018 und April 2022 kaum verändert.

Die Arbeitskosten sind im Gastgewerbe in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das zeige eine Auswertung des Statistischen Bundesamts, wie der DEHOGA Bundesverband berichtet. Zwischen 2019 und 2023 legten die Kosten für eine geleistete Arbeitsstunde im Gastgewerbe um 38,5 Prozent zu.