Umfrage: Jeder zweite Mittelständler hält Energiekosten für tragbar

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Fast zwei Drittel aller kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland sehen sich einer Umfrage zufolge aktuell von gestiegenen Energiekosten betroffen. Ein Großteil sieht sich in der Lage, die Kosten auf dem Niveau von Anfang September dauerhaft zu schultern, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. Dafür wurden mehr als 2600 Antworten berücksichtigt.

Demnach hat sich der Anteil der Mittelständler, die den Preisanstieg bei Energie spüren, Anfang September gegenüber der Umfrage im Mai um rund 7 Prozentpunkte auf 62 Prozent erhöht. Für gut die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent) mit einem Umsatz von nicht mehr als 500 Millionen Euro jährlich stellen die Energiekosten aktuell eine Mehrbelastung dar, die sie nach eigener Einschätzung auch langfristig abfedern können.

Bei rund 13 Prozent fallen die Energiekosten kaum ins Gewicht. Ebenfalls rund 13 sehen darin dagegen eine erhebliche Mehrbelastung, die das Unternehmen finanziell überfordern würde, sollten die Preise dauerhaft auf dem Niveau von September bleiben oder weiter steigen. Weitere 21 Prozent können derzeit nicht abschätzen, ob die gestiegenen Energiekosten langfristig tragbar sein werden.

Den Angaben zufolge machten die Energiekosten vor Beginn des Ukraine-Kriegs bei mehr als drei Viertel der 3,8 Millionen Mittelständler weniger als 10 Prozent der Gesamtkosten aus, bei jedem zweiten Unternehmen sogar weniger als 5 Prozent. In Hotellerie und Gastronomie machen die Energiekosten laut Dehoga mittlerweile bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes aus - Tendenz steigend. 

«Die in der Breite bislang eher geringen Energiekostenanteile und die hohe Anpassungsfähigkeit mildern die Folgen stark steigender Energiepreise für den Mittelstand ab», erläuterte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Allerdings dürfte die große Preiswelle mit dem Auslaufen langfristiger Energieversorgungsverträge und Preisbindungen in den kommenden Monaten erst noch anrollen. Eine Entlastung der von den hohen Energiepreisen besonders betroffenen Unternehmen sei notwendig, um die Wirtschaft zu stabilisieren.

Die KfW weist darauf hin, dass der Mittelstand vor allem von Dienstleistungsunternehmen geprägt ist mit einem tendenziell geringeren Energiebedarf. Das verarbeitende Gewerbe habe nur einen Anteil von 5,8 Prozent an der Gesamtzahl der kleineren und mittleren Unternehmen. Dazu zählten auch die rund 29 000 Firmen mit energieintensiver Produktion, wie etwa das Papiergewerbe oder die Metallerzeugung und -verarbeitung. Diese Unternehmen seien gegenwärtig besonders belastet. (mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Streik auf Streik und Reiseunsicherheit – so hat das Jahr 2024 für die Tourismuswirtschaft begonnen. Der wirtschaftliche Schaden genauso wie der Imageschaden seien immens, wie nun der BTW mitteilte.

Trend-Lebensmittel Hühnerei: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern ist in Deutschland wieder gestiegen. Bei 236 Eiern lag er im vergangenen Jahr, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn mitteilt.

Der Fachkräftemangel unter den Unternehmen in Deutschland hat weiter abgenommen – vor allem in der Industrie und im Handel. Im Hotelgewerbe und der Logistik dagegen sucht jedes zweite Unternehmen händeringend Fachpersonal.

Aus Nordrhein-Westfalen kommen viele zum Urlaub an die Nordsee. Da an der Küste und auf den Inseln aber Arbeitskräfte fehlen, machen sich Gastronomen und Touristiker nun im Ruhrgebiet auf die Suche.

Der seit Jahresanfang wieder geltende normale Mehrwertsteuersatz hat in der rheinland-pfälzischen Gastronomie einer Befragung des Dehoga zufolge zu deutlichen Rückgängen bei Umsätzen und Gästen geführt.

Die Gastronomie in Deutschland schwächelt weiter. Der Umsatz sank im Januar 2024 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Januar 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, war er 14,0 Prozent niedriger.

An Sonn- oder Feiertagen herrscht eigentlich Beschäftigungsverbot. Doch es gibt zahlreiche Ausnahmen. Welche Regeln gelten? Was gilt für Zuschläge und Freizeitausgleich? Fragen und Antworten.

Morgen wäre der erste Arbeitstag, aber Grippe oder Magen-Darm machen dem Neustart einen Strich durch die Rechnung. Das gibt nicht nur ein schlechtes Gefühl, sondern hat auch rechtliche Konsequenzen.

Wohl (fast) jeder kennt diese Situation: Man zieht seine Lieblings-Jeans an und stellt mit Erschrecken fest, dass der Knopf kaum noch zugeht. Was jetzt? Wieder eine Diät durchziehen? Und dann mit dem Jo-Jo-Effekt kämpfen?

Beschäftigte in Deutschland sind einer neuen Umfrage zufolge zunehmend bereit, den Job zu wechseln. So stimmten nur rund 53 Prozent der Befragten der Aussage vollständig zu, sie beabsichtigten, in einem Jahr noch bei derselben Firma beschäftigt zu sein. 2018 lag dieser Anteil bei rund 78 Prozent.