Beschäftigte in der Versicherungsbranche verdienen am meisten in Deutschland, gefolgt von Arbeitnehmern in Banken und IT-Berufsfeldern. Der lukrativste Job liegt indes im Ingenieurswesen, gefolgt von Produkt- und Projektmanagement. So lautet das Ergebnis des gerade veröffentlichten kununu Gehaltscheck 2025, der umfangreichsten Gehaltsanalyse für den deutschen Arbeitsmarkt. Insgesamt werteten die kununu-Gehaltsforscher für die Erhebung mehr als 830.000 Gehaltsdaten aus, davon 662.343 alleine aus den letzten 12 Monaten. Demnach verdienen Menschen im Versicherungswesen jährlich im Durchschnitt 61.724 Euro. Ebenfalls über der 60.000-Euro-Schwelle liegen im Branchenranking Banken (61.592 Euro), IT-Unternehmen (60.703 Euro) sowie Arbeitgeber aus der Energiebranche (60.538 Euro). Am wenigsten haben indes Beschäftigte in der Hotelbranche (36.744 Euro), in Tourismusunternehmen (39,632 Euro) sowie im Handwerk (40.608 Euro) in der Gehaltstüte. Im Durchschnitt über alle Branchen hinweg verdienen deutsche Beschäftigte ein Jahresgehalt von 50.239 Euro.
Größter Gehaltssprung bei Führungsverantwortung – vor allem in Versicherungen
Für Einsteiger lohnen sich die ersten beruflichen Gehversuche aus Gehaltssicht vor allem in der Energiebranche, in Beratungsunternehmen sowie im Maschinenbau. Energieunternehmen zahlen jungen Berufsanfängern durchschnittlich 51.390 Euro, also mehr als im Schnitt aller Beschäftigten gezahlt wird. Junge Beratern steigen im Schnitt bei 49.231 Euro ein, während für die gleichen Positionen im Maschinenbau 48.597 Euro gezahlt wird. Mit steigender Berufserfahrung holen schließlich vor allem IT-Arbeitgeber, Banken sowie Beratungsunternehmen auf. So verdienen Beschäftigte bei Banken mit 6-10 Jahren Berufserfahrung durchschnittlich 66.054 Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 39 Prozent im Vergleich zu dem, was in der Branche in der Regel zum Berufseinstieg ausgezahlt wird. Die größten Gehaltssprünge sind allerdings mit der Übernahme von Personalverantwortung zu erwarten – vor allem in der Versicherungsbranche, wo Führungskräfte im Schnitt 83.190 Euro mit nach Hause bringen. Ebenfalls hoch im Einkommenskurs: Führungskräfte in Steuerberatungen und Wirtschaftsprüfungen (82.347 Euro) sowie In Banken (80.769 Euro). Weniger gut verdienen dagegen anleitende Mitarbeiter mit Personalverantwortung in Marketing- oder Werbeagenturen (56.739 Euro) oder Hotels (42.239 Euro).
Regionales und geschlechtliches Gehaltsgefälle im Berufsvergleich
Was die konkrete Berufswahl betrifft, lohnt sich den kununu-Zahlen gemäß vor allem ein Ingenieursstudium. Denn hier wird das durchschnittlich höchste Jahresgehalt ausgezahlt. Am besten verdienen dabei Ingenieur in Baden-Württemberg (71.330 Euro) und Bayern (71.052 Euro). Am wenigsten verdienen indes solche in Mecklenburg-Vorpommern (58.379 Euro) und Sachsen-Anhalt (58.724 Euro). Der Gender-Pay-Gap ist in vielen Berufsfeldern nach wie vor groß. Bei Ingenieuren und Ingenieurinnen liegt er bei 11,0 Prozent, bei Vertriebsspezialisten bei 16,9 Prozent sowie bei Projektmanagern bei 18,1 Prozent. Weniger hoch liegt er bei Marketingfachkräften (5,7 Prozent) sowie in der Sachbearbeitung (8,2 Prozent).
„Unsere Gehaltsanalysten ermitteln auch in diesem Jahr eine große Gehaltsungerechtigkeit in vielen Branchen und Berufsfeldern. Das schlägt sich einmal zwischen den Geschlechtern nieder, zeigt sich aber auch im regionalen Gefälle der Jahreseinkommen. Auch deshalb gilt es zukünftig, mehr Gehaltstransparenz umzusetzen, damit Beschäftigte wissen, woran sie mit ihrer Ausbildung und ihren Fähigkeiten stehen“, so Nina Zimmermann, kununu-CEO, zu den Ergebnissen.
kununu Gehaltscheck 2025 - So viel verdient Deutschland
Deutsche Beschäftigte verdienen im Durchschnitt ein Jahresgehalt von 50.239 Euro. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 2,1 Prozent. So lautet das Ergebnis des gerade veröffentlichten kununu Gehaltscheck 2025, der umfangreichsten Gehaltsanalyse für den deutschen Arbeitsmarkt. Insgesamt werteten die kununu-Gehaltsforscher:innen für die Erhebung mehr als 830.000 Gehaltsdaten aus, davon 662.343 allein aus den letzten 12 Monaten. Demnach verdienen Menschen in Hessen (54.322 Euro), Hamburg (52.898 Euro) und Bayern (52.680 Euro) am meisten, während vor allem in ostdeutschen Bundesländern am wenigsten gezahlt wird. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern stehen am Ende des diesjährigen Gehaltsrankings, allesamt mit einem Mittelwert von weniger als 43.000 Euro. Der Unterschied im Durchschnittseinkommen zwischen Hessen als Spitzenreiter und Mecklenburg-Vorpommern als Schlusslicht liegt bei aktuell 30,1 Prozent. Das Wachstum des Durchschnittsgehalts in den ostdeutschen Bundesländern lag indes bei 3,97 Prozent, während es in den westdeutschen mit 2,23Prozent etwas langsamer anstieg.
München, Frankfurt und Stuttgart sind die Gehaltshochburgen
Was die 20 größten Städte in Deutschland betrifft, verdienen Menschen in den Großstädten Sachsens und des Ruhrgebiets am wenigsten. Während das Durchschnittsgehalt in Leipzig bei 44.359 Euro liegt, verdienen Beschäftigte in München im Mittel 58.540 Euro pro Jahr. Insgesamt liegt das Einkommensdelta zwischen beiden Städten bei 32,0 Prozent. in den Top-5, was das Einkommen betrifft, liegen neben der bayerischen Landeshauptstadt noch Frankfurt, Stuttgart, Bonn und Düsseldorf auf den vorderen Plätzen. Die rote Laterne halten indes Bochum, Duisburg, Dresden und eben Leipzig in Händen.
Lohnlücke zwischen Männern und Frauen liegt bei fast 7.000 Euro
Die kununu-Daten für dieses Jahr bestätigen neben den regionalen Gehaltsunterschieden auch einen nach wie vor großen „Gender Pay Gap“ auf dem deutschen Arbeitsmarkt. So verdienen Frauen im Schnitt 45.887 Euro jährlich und damit 6.920 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen, die auf 52.807 Euro kommen. Zwar verdienen Frauen 3,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr (Männer 1,1 Prozent), der Abstand zu männlichen Beschäftigten bleibt allerdings nach wie vor bemerkenswert hoch. Das bestätigt sich auch bei Betrachtung der Gehaltszettel von Beschäftigten mit Personalverantwortung. Hier liegt der Unterschied zwischen den Geschlechtern bei noch höheren 18,1 Prozent. Insgesamt verdienen Führungskräfte 56.697 Euro per anno. Männer allerdings freuen sich über 62.503 Euro in ihrer Gehaltstüte, Frauen dagegen müssen sich im Schnitt mit nur 52.882 Euro zufriedengeben. „Unsere Zahlen zeigen, dass nach wie vor keine Gehaltsgerechtigkeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt existiert. Das trifft auf den Vergleich zwischen den Geschlechtern, aber auch auf den regionalen Vergleich zu. Ein wesentlicher Grund dafür ist die nach wie vor fehlende Gehaltstransparenz, die Beschäftigten deutlich mehr Orientierung bieten würde. Der kununu Gehaltscheck 2025 ist unser Beitrag, ein bisschen mehr Licht in den noch viel zu dunklen Einkommensdschungel in Deutschland zu bringen“, sagt Nina Zimmermann, kununu-CEO, zu den Ergebnissen der Erhebung. Dazu passt: Auch bei Beschäftigten mit unterschiedlicher Berufserfahrung bleibt ein Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern – Beispiel Berufseinsteiger: Beschäftigte mit einer Berufserfahrung von 0 bis 3 Jahren verdienen im Schnitt 43.021 Euro. Junge Frauen liegen dabei bei 40.889 Euro, während junge Männer in der Regel bereits mit 44.647 Euro einsteigen.
Gehaltszufriedenheit sinkt aufgrund der wirtschaftlichen Krise
Während das durchschnittliche Einkommen um 2,1 Prozent gestiegen ist, sinkt die Gehaltszufriedenheit der Deutschen leicht von 57,98 Prozent auf 57,23 Prozent. Hintergrund ist die aktuelle wirtschaftliche Lage, wie eine parallele kununu-Gehaltsstudie zeigt, für die das Marktforschungsinstitut bilendi im kununu-Auftrag mehr als 1.080 Beschäftigte dazu befragte, wie sich die gegenwärtige Krise auf ihr Gehaltsempfinden auswirkt. Demnach berichten mehr als zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer (67 Prozent) davon, dass die gegenwärtigen Preissteigerungen den Frust über ihr aktuelles berufliches Einkommen steigere. Zudem ergänzen zahlreiche Beschäftigte, dass ihr Gehalt im Spannungsfeld der aktuellen konjunkturellen Lage und der Preisentwicklung nicht mehr zu ihren Lebenshaltungskosten passe. Deutlich mehr als die Hälfte von ihnen (58 Prozent) geben dies an. „Diese Ergebnisse zeigen, dass viele Beschäftigte derzeit in eine finanziell angespannte Lage geraten. Daraus ergibt sich fast zwangsläufig eine ansteigende Gehaltsunzufriedenheit, die die marginale Steigerung des Durchschnittseinkommens nicht auffangen kann“, so Nina Zimmermann.
Über die Studie
Der kununu Gehaltscheck 2025 basiert auf einer Auswertung von 830.000 Gehaltsangaben – darunter 662.343 aus dem Jahr 2024. Berücksichtigt wurden alle Gehaltsangaben von Vollzeitbeschäftigten. Mitarbeiter in Teilzeit, Auszubildende oder Praktikant wurden in die Auswertung nicht mit aufgenommen. Zur Qualitätssicherheit wurden abgegebene Gehaltsangaben, die nicht innerhalb eines vorher definierten Gehaltsbandes liegen, aussortiert und erst bei Bestätigung durch weitere Gehaltsangaben wieder in die Berechnung aufgenommen. Für die Ermittlung der Gehaltszufriedenheit wurden xxx Gehaltsbewertungen verwandt. Dabei ergab sich der hier angegebene Prozentwert aus den Beschäftigten, die ihr Gehalt mit gut oder sehr gut bewerteten.