Countdown zum Oktoberfest

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Keine Corona-Sorgen und eine Wetterprognose für sonnig-warme Herbsttage: Die Zeichen stehen gut für den Wiesnstart am Samstag. Die Hoffnung für die 18 Festtage sei, «dass das Wetter deutlich besser wird als letztes Jahr», fasste Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) beim traditionellen Rundgang übers Festgelände am Donnerstag den gemeinsamen Wunsch von Wirten, Schaustellern und Marktkaufleuten nach der verregneten Kältewiesn vom Vorjahr zusammen.

2022 kamen mit rund 5,7 Millionen Besuchern weniger Gäste als üblich. In diesem Jahr wird auch angesichts der Reservierungsanfragen mit deutlich mehr Andrang gerechnet. Es könne eine sehr gute Wiesn werden, obwohl man keine Rekorde anstrebe, sagte Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU). Nicht zuletzt dauert das Fest zwei Tage länger als sonst, es wurde über das erste Oktoberwochenende hinaus bis 3. Oktober verlängert.

Am Samstag um 12.00 Uhr wird OB Reiter das erste Fass Bier anzapfen und mit dem Ruf «O'zapft is!» das größte Volksfest der Welt eröffnen. Wie viele Schläge er braucht, ist alljährlich ein viel diskutiertes Thema. Er werde einen Schlag nach dem anderen setzten - und «wenn ich Glück habe, kann ich nach dem zweiten aufhören», sagte er.

Anders als auf anderen Volksfesten - etwa dem Gillamoos in Niederbayern mit den traditionellen politischen Bierzeltreden - wird die Landtagswahl in Bayern am 8. Oktober auf der Wiesn keine Rolle spielen. Die Betriebsvorschriften verbieten politische Veranstaltungen einschließlich Wahlkampf ebenso wie Werbe-Events.

«Das Münchner Oktoberfest ist keine Wahlkampfarena», betonte Baumgärtner. Reiter sagte, an das Verbot hätten sich bisher bei den offiziellen Veranstaltungen alle weitestgehend gehalten. Am Biertisch dürfe aber freilich schon über Politik diskutiert werden.

Erstmals gibt es auf dem Festgelände kostenloses Trinkwasser. Vier Wasserspender wurden aufgestellt. Unter anderem Reiter hatte sich dafür eingesetzt. Es sei wichtig, dass das Fest für Familien erschwinglich bleibe. Der Durchschnittspreis für den Liter Tafelwasser in den Bierzelten liegt bei 10,04 Euro (2022: 9,67 Euro).

Der Bierpreis von im Schnitt 14,18 Euro - rund 6,1 Prozent mehr als im Vorjahr - sei auch vor dem Hintergrund der allgemeinen Teuerung zu sehen. «Ich habe noch keinen gefunden, der einen Gratis-Bierbrunnen macht», sagte Reiter. Baumgärtner verwies auch auf den hohen Aufwand für die Wirte. Die Zelte müssten aufgebaut werden, es gebe Livemusik - damit sei ein gewisser Aufpreis «wirklich gerechtfertigt».

Überall wird kurz vor dem Anstich noch gehämmert und geschraubt, teils müssen Rampen zu Zelten noch asphaltiert werden. Man sei dieses Jahr erheblich im Verzug, sagten die Wirtesprecher Peter Inselkammer und Christian Schottenhamel. Der Aufbau werde immer komplizierter. Es seien schon gar nicht mehr Zelte, die da aufgestellt würden, sondern regelrechte Häuser, sagte Schottenhamel. Man appelliere an die Stadt, den Aufbau zwei Wochen früher beginnen zu können.

Dennoch: zuversichtliche Vorfreude auf dem Festgelände. An den Buden hängen schon die unvermeidlichen Hüte mit Plüsch-Hendl obendrauf. Zum Modetrend sollen offensichtlich auch Blumenkränze fürs Haar werden, jedenfalls werden sie in großer Menge angeboten.

Manfred Schauer vom Traditions-Varieté «Schichtl», der dieses Jahr zum 15.000 Mal die «Enthauptung einer lebenden Person auf offener, hell erleuchteter Bühne mittels Guillotine» zelebrieren will, begrüßte den Münchner OB als «Oberdietermeisterbürger» - und hob als Gemeinsamkeit seiner Arbeit mit der Politik hervor, dass er seinen Job von Anfang an gemacht habe, ohne etwas davon zu verstehen. Angesichts der Debatte um mehr vegetarisches und veganes Essen sowie Öko-Lebensmittel auf der Wiesn riet Schauer den Gästen: «Denkt an Eure Ernährung: Esst, was Euch schmeckt!» (dpa)


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