Der große Speisekarten-Check: So isst Deutschland

| Gastronomie Gastronomie

Das gastronomische Angebot in Deutschland ist groß. Doch wie wird die Vielfalt von Gästen genutzt? Im Rahmen eines großen Speisekarten-Checks hat speisekarte.de. Daten zur Beliebtheit von 81 Küchen- und neun Food-Richtungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, was die Deutschen im Restaurant essen.

Gyros mit Kartoffelsalat: Die große Liebe zur einheimischen und griechischen Küche

In einem Punkt scheinen sich die Deutschen einig zu sein: Die einheimische Küche schmeckt. Zumindest ist sie bei 29 Prozent der Bewohner die beliebteste Küchenrichtung und wird von ganzen 32 Prozent der Restaurants angeboten. Auf Platz zwei folgt die griechische Kochkunst, welche von immerhin 15 Prozent der Food-Liebhaber geschätzt wird. Ganz besonders die Bremer haben eine Schwäche für Gyros, Metaxa und Souvlaki. Auf dem dritten Platz der landesweiten Favoriten: Die internationale und asiatische Küche (je neun Prozent), die mit raffinierten Geschmackskreationen überzeugen. Dicht gefolgt von der italienischen Küche, die, besonders Dank der allseits beliebten Pizza, mit sieben Prozent auf Platz vier landet. Nicht unbedingt in aller Munde sind dagegen die eher unbekannten und deutschlandweit seltenen Küchen der Skandinavier, Chilenen und Sri-Lanker. Auf der anderen Seite des Tresens zeigt sich: Auch die traditionellen, regionalen Speisen finden im jeweiligen Heimat-Bundesland großen Anklang. So schlemmen beispielsweise die Hamburger am liebsten norddeutsche Speisen, während die Thüringer den heimischen Rostbratwürsten und Klößen treu bleiben.

Fisch in Bremen und Döner in Berlin? Die Bundesländer unter der Feinschmecker-Lupe

Eines wird kaum jemanden überraschen: Die Deutschen lieben Pizza. Ganz besonders die Menschen in Baden-Württemberg: 81 Prozent mögen das italienische Traditionsgericht. Fischgerichte sind mit ihrer deutschlandweiten Beliebtheit von rund 14 Prozent dagegen am beliebtesten in Mecklenburg-Vorpommern (57 Prozent), hier hat mehr als jeder zweite ein Faible für jegliche Arten von Meeresbewohnern. Ähnlich geht es auch anderen Landsleuten mit Nähe zur Küste: Sowohl die Hamburger (31 Prozent) als auch die Bremer (35 Prozent) favorisieren Mahlzeiten mit Lachs, Forelle und Co. In Sachsen sind besonders Pasta-Gerichte beliebt, 18 Prozent der Bevölkerung sind Nudel-Liebhaber. Doch auch für Burger können sich die Sachsen begeistern (zwölf Prozent), genau wie die Bayern (acht Prozent) und Berliner (neun Prozent). Letztere wohnen zudem im „Sushi-Bundesland“: Nirgendwo sonst werden die kleinen Seetangröllchen so gerne gegessen wie hier (20 Prozent).

Von Pizza bis Sushi: Der kulinarische Ost-West-Vergleich

So wie es große Unterschiede bei den Leibspeisen der Bewohner der einzelnen Bundesländer gibt, ziehen auch Menschen aus Ost- und Westdeutschland verschiedene Gerichte vor. Zwar ist die Wiedervereinigung bereits 30 Jahre her, die Essgewohnheiten haben sich jedoch bis heute nicht gänzlich angeglichen. Gemeinsamkeiten gibt es dennoch: Pizza wird, wie bereits erwähnt, deutschlandübergreifend gern gegessen. Allerdings sind die Westdeutschen bei der Pizza-Liebe eindeutig Vorreiter: 66 Prozent sind begeisterte Fans der italienischen Köstlichkeit, gegenüber 31 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung. Diese setzt auf eine ausgewogene Ernährung und wählt Fisch mit 20 Prozent auf Platz zwei der beliebtesten Gerichte (im Westen sind es gerade einmal zehn Prozent), dicht gefolgt von Sushi (zwölf Prozent). An rohem Fisch mit Reis haben die Westdeutschen dagegen kaum Interesse (sechs Prozent). Und auch beim Steak scheiden sich die Geister: Während im Osten noch ganz gerne ins Steakhouse gegangen wird (zwölf Prozent), greift die westdeutsche Bevölkerung lieber auf andere Lebensmittel zurück (zwei Prozent).

Mut zu Neuem: Der Blick über den Tellerrand

„Durch die große Vielfalt der deutschen Gastronomie, haben wir jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit in unentdeckte kulinarische Welten einzutauchen“, so Kristina Gerlitz, Trendscout bei speisekarte.de. Auch wenn bestimmte Speise- und Küchenrichtungen heute noch weniger bekannt sind und die Deutschen gerne beim Altbewehrten bleiben, so hat es die ein oder andere exotische Speise doch immer geschafft, sich einen Platz auf den Speisekarten des Landes zu ergattern. Also einfach mal mutig sein und sich schon beim nächsten Restaurantbesuch von einer koreanischen Suppe wärmen lassen, eine chilenische Spezialität genießen oder bei einer norwegischen Speise von den Nordlichtern träumen. So bleibt es spannend, wie der große Speisekarten-Check 2020 ausfallen wird.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein ungewöhnliches Diebesgut lockt in Deutschland kriminelle Banden an - geschädigt werden vor allem Entsorger. Die Verbrecher haben es laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) auf alte Speisefette und Öle aus Restaurants abgesehen. 

Landesweit streiken Beschäftigte der Kaffeehauskette in den USA. Nach Vorwürfen zu Verstößen gegen Arbeitszeitgesetze einigt sich der Konzern nun auf eine Entschädigung in New York.

Die IHG-Marke Kimpton hat ihren jährlichen "Culinary + Cocktail Trend Forecast" für 2026 veröffentlicht. Darin skizzieren kulinarische Experten und Mixologen die wichtigsten Entwicklungen, die die Gastronomieszene im kommenden Jahr prägen sollen.

Am 24. November 2025 nahmen die Technische Universität Dresden und die SLUB Dresden fünf weitere herausragende Kreationen der Kochkunst in das Deutsche Archiv der Kulinarik auf. Die umfassenden Dokumentationen dieser Gerichte wurden von dem Gourmetkritiker Jürgen Dollase erstellt und übergeben.

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft. 

Wegen seiner vielen Altstadt-Kneipen rühmt sich Düsseldorf als «längste Theke der Welt». Statistisch belegt ist zumindest ein Spitzenplatz in der NRW-Gastronomie. Wie schneidet der Rivale in Köln ab?

Die Gewinner des Deutschen Kochbuchpreises 2025 stehen fest. Bei der fünften Verleihung in Hamburg wurden am 26. November die besten Kochbücher in 35 Kategorien ausgezeichnet. Dabei dominierten mehrere Sterneköche die Fachjurys, während eine Content Creatorin als beste Newcomerin geehrt wurde.

Die Jubiläumssaison des WinterVarieté by Tristan Brandt in Heidelberg startete mit Standing Ovations. Die Spielzeit wurde bis Januar 2026 verlängert. Das Format kombiniert internationale Akrobatik-Darbietungen mit einem 3-Gänge-Menü.

Kochroboter halten in Supermärkten, Krankenhäusern und Kasernen Einzug. Was die Start-ups Circus Group und Goodbytz antreibt - und wie Verbände und Arbeitnehmervertreter reagieren.

​​​​​​​Das Restaurant Sühring, mit seiner Fine-Dining-Interpretation der deutschen Küche, erhält drei Michelin-Sterne. Das Lokal der Berliner Zwillingsköche Thomas und Mathias Sühring ist damit nach dem Sorn das zweite Restaurant in Thailand, das diese Top-Auszeichnung führen kann.