Diese Regeln gelten beim Trinkgeld

| Gastronomie Gastronomie

In der Gastronomie ist das Trinkgeld häufig eine mehr als willkommene Aufstockung zum Lohn. Aber dürfen Servicekräfte das Geld direkt behalten?

Grundsätzlich gilt: Das Trinkgeld steht dem Arbeitnehmer zu, der es erhalten hat, sagt Prof. Michael Fuhlrott, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Hamburg und Mitglied im Verband deutscher Arbeitsrechtsanwälte. Zumindest, sofern im Arbeitsvertrag nichts anderes geregelt ist.

Der Gast gebe das Trinkgeld freiwillig und würdige damit die Leistung der ihn bedienenden Servicekraft. Wünscht sich der Gast nicht ausdrücklich eine andere Aufteilung des Trinkgelds, darf die jeweilige Servicekraft das Geld behalten.

Trinkgeld muss nicht an Inhaber gehen

Inhaber oder Inhaberin eines Gastronomiebetriebs etwa können dann nicht verlangen, dass Beschäftigte das Trinkgeld an sie abgeben. Solche Regelungen sind laut Fuhlrott regelmäßig unwirksam. Selbst wer eine entsprechende Klausel unterschrieben hat, müsse einer solchen Anweisung nicht Folge leisten.

Was dem Arbeitsrechtler zufolge aber denkbar ist: Arbeitsvertragliche Regelungen, wonach das Trinkgeld unter den Beschäftigten verteilt wird. Dafür bedarf es aber das Einverständnis der Mitarbeitenden. «Einseitig können solche Regelungen nicht vorgegeben werden.»

Keine Mindestvorgaben für Trinkgeld

Höchstens in Einzelfällen seien Regelungen erlaubt, das Trinkgeld auf das jeweilige Festgehalt anzurechnen. Hierbei darf aber insbesondere keine Verrechnung mit dem Mindestlohn erfolgen. Mindestvorgaben für Umsatz oder Mindestsummen von Trinkgeldern sind in keinem Fall zulässig. Die gute Nachricht für Beschäftigte: Trinkgelder sind in unbegrenzter Höhe steuerfrei.

ARD-Moderatorin und Karl Lauterbach fordern mehr Trinkgeld in der Gastronomie

Die Journalistin Anja Reschke ist den vergangenen Jahren mehrfach für ihren Journalismus und ihre klare Art der Moderation ausgezeichnet worden. Anfang des Monats nahm sie auch bei Twitter kein Blatt vor den Mund und kritisierte anhand von Beispielen die geringen Trinkgelder in der Gastronomie. Was sei bitte los mit den Leuten, fragt Reschke in ihren Tweets. Gastrokräfte im Service und Küche seien schließlich auf die Trinkgelder angewiesen.

Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach kommentierte den Beitrag. Schon alleine wegen der dauernden Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus sei es unverständlich, dass nicht großzügiger Trinkgeld bezahlt werde, so der Politiker. Ausgenommen seien natürlich Ärmere. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Fast-Casual-Konzept Ciao Bella erweitert seine Präsenz in München. Am 12. Dezember 2025 eröffnet der italienische Anbieter einen neuen Flagship-Standort im Tal 16. Das Restaurant soll nach Angaben des Unternehmens das weiterentwickelte Markenerlebnis der kommenden Jahre erstmals in dieser prägnanten Form präsentieren.

Das Gourmetrestaurant Ötztaler Stube im Fünf-Sterne-Hotel Das Central in Sölden startet zur Wintersaison 2025/26 mit einem renovierten Interieur. Das Küchenteam steht weiterhin unter der Leitung von Stefan Speiser.

L’Osteria ist mit der Eröffnung ihres ersten Restaurants in Ravensburg an den Start gegangen. Der Standort befindet sich in der Altstadt und richtet sich an ein breites Publikum aus Passanten, Familien, Freundesgruppen und Geschäftsleuten.

Der neue Veranstaltungsort [UNVRS] wurde bei der 10. Golden Moon Awards Gala in Valencia überraschend zum „World's Best Club 2025“ gekürt und sicherte sich damit auf Anhieb die Spitze der renommierten Liste „The World's 100 Best Clubs™ 2025“. Bootshaus aus Köln-Deutz, verteidigte seinen vierten Platz erfolgreich.

Die Sanierung der veganen Fastfood-Kette Swing Kitchen ist gescheitert. Nachdem die Gläubiger noch einem Sanierungsplan für die Muttergesellschaft zugestimmt hatten, konnte die zur Fortführung nötige Finanzierung nicht gesichert werden. Von dem Scheitern sind 130 Mitarbeitende an allen sieben Standorten in Österreich betroffen.

Die US-Systemgastronomiekette Five Guys steht in Deutschland vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Im siebten Jahr nach Markteintritt weist die deutsche Tochtergesellschaft Five Guys Germany GmbH erneut ein Millionenminus aus. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2023 hervor, über den zuerst die Rheinische Post berichtete.

Der fränkische Winzer und Sternekoch Christian Stahl verzeichnet gleich mehrere renommierte Auszeichnungen und steigt im aktuellen HENRIS Weinguide mit vier Trauben in die nationale Spitze der deutschen Weingüter auf.

Die Schwarzwaldstube in der Baiersbronner Traube Tonbach ist im Ranking von La Liste 2026 erneut an die Weltspitze gewählt worden. Das Gourmetrestaurant, unter der Leitung von Küchenchef Torsten Michel, belegt in der Weltrangliste abermals den geteilten Platz 1. Alle deutschen Restaurants und die komplette Liste bei Tageskarte.

Das Dortmunder Sternerestaurant „The Stage“ wird seinen Betrieb zum 28. März 2026 einstellen. Das Lokal in Dortmund-Hombruch wird damit nach fünf Jahren, seit seiner Gründung im Jahr 2021, die bisherige kulinarische Reise beenden, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren.

Der Restaurantbesuch wird 2026 bewusster als besonderes Erlebnis und Ort der sozialen Verbundenheit betrachtet. Neue Daten von OpenTable zeigen, wie sich die Präferenzen der deutschen Gäste in Buchungszahlen und Ausgabeverhalten widerspiegeln.