Foodtrucks als Wachstumssegment in der Gastronomie

| Gastronomie Gastronomie

In den letzten Jahren hat sich die Foodtruck-Szene in Deutschland rasant entwickelt und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Der Begriff Foodtruck stammt aus dem Amerikanischen und bezeichnet in der Regel eine mobile Küche, die häufig keine oder nur wenige Sitzmöglichkeiten bietet. Bedingt durch die räumliche Enge bieten Foodtrucks häufig nur ein kleines Sortiment an Speisen und Getränken. Viele sind spezialisiert auf bestimmte gastronomische Richtungen. Angesichts steigender Unterhaltskosten wie Gewerbemieten und hohe Nebenkosten haben sich Foodtrucks zu einer flexiblen und kosteneffizienten Alternative zum klassischen Restaurantbetrieb entwickelt - insbesondere in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München. Sie bieten eine perfekte Möglichkeit, Betriebskosten zu senken, neue kulinarische Konzepte auszuprobieren und neue Kundengruppen anzusprechen. Ob Wochenmärkte, Festivals oder touristisch beliebte Orte, Foodtrucks sind nicht nur in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein kreatives Geschäftskonzept. 

Eine SumUp-Analyse untersuchte die zwischen 2022 und 2024 anonymisierten Transaktionen innerhalb Deutschlands in der Kategorie Foodtrucks und Wochenmärkte*. Wie und in welcher Region finden Foodtrucks in den letzten zwei Jahren den meisten Zuspruch?

Foodtrucks in ländlichen Bundesländern zunehmend erfolgreich

Weltweit hat sich die Anzahl an Foodtrucks in den letzten Jahren signifikant erhöht. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch bei den durchschnittlichen Transaktionen wider, die in diesem Zeitraum um 62 Prozent gestiegen sind. Die Umsatzentwicklung zeigt mit einem durchschnittlichen Anstieg von 60 Prozent ebenfalls eine kontinuierliche Aufwärtsbewegung. Durchschnittlich geben die Gäste am Foodtruck in Deutschland 17,68 Euro aus.

Mit Blick auf die Verbreitung zeigt sich, dass sich Foodtrucks deutschlandweit erfolgreich platziert haben, besonders aber in ländlich geprägten Bundesländern immer gefragter sind. An der Spitze steht das Saarland mit einem Anstieg der durchschnittlichen Transaktionen von 185 Prozent. Es folgt Baden-Württemberg mit einem Zuwachs von 133 Prozent. Thüringen belegt den dritten Platz mit 123 Prozent. Brandenburg liegt mit einer Steigerung von 104 Prozent knapp vor Nordrhein-Westfalen, das einen Anstieg von 100 Prozent verzeichnet. 

Entwicklung der Foodtruck-Branche basierend auf dem Zuwachs an durchschnittlichen Transaktionen 
(Stand: 2024) 

1.    Saarland    185 %
2.    Baden-Württemberg    133 %
3.    Thüringen    123 %
4.    Nordrhein-Westfalen    100 %
5.    Brandenburg    104 %
6.    Schleswig-Holstein    87 %
7.    Hamburg    86 %
8.    Hessen    83 %
9.    Mecklenburg-Vorpommern    67 %
10.    Sachsen    63 %
11.    Niedersachsen    55 %
12.    Berlin    48 %
13.    Sachsen-Anhalt    45 %
14.    Bremen    26 %
15.    Rheinland-Pfalz    22 %
16.    Bayern    14 %

Foodtrucks beleben Großstädte

Die hohen Mieten in den Großstädten zwingen viele Gastronomen auch hier zu kreativen Lösungen und Foodtrucks erfreuen sich vielerorts großer Beliebtheit. In Stuttgart ist  dabei das größte Plus innerhalb von zwei Jahren zu beobachten - der durchschnittliche Umsatz stieg um 421 Prozent. Danach folgt Essen mit 230 Prozent und Dortmund liegt mit 158 Prozent auf Platz drei. Bekannte Großstädte wie Hamburg (89 Prozent) oder Berlin (45 Prozent) verbuchen im Vergleich dazu deutlich weniger Umsatzsteigerungen. 

Berlin führt europäischen Hauptstadtvergleich an

Den Vergleich zu Paris und London braucht Berlin bei den Foodtrucks nicht scheuen, auch wenn sich lokale Unterschiede abzeichnen: Während die Berliner Foodtruck-Betreiber von 2022 bis zu 2024 einen signifikanten Anstieg beim durchschnittlichen Umsatz von 45 Prozent verzeichnen konnten, folgt Paris mit moderaten 19 Prozent. London kann mit einem Zuwachs von 9 Prozent im gleichen Zeitraum eine eher bescheidene Steigerung aufweisen.

„Die deutsche Foodruck-Szene hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und ist an vielen Orten ein wichtiger Bestandteil der lokalen Gastronomie geworden. Indem sie vielfältige kulinarische Angebote schaffen und neue Arbeitsplätze generieren, tragen sie zur wirtschaftlichen Vielfalt in den Städten bei. Zugleich spiegeln sie die veränderten Marktbedingungen wider und zeigen, dass Kreativität und Mobilität neue Wege in der Gastronomie eröffnen können”, so Corin Camenisch, Product Marketing Lead bei SumUp.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.

Die Hauptstadt hat ihre gastronomischen Aushängeschilder für das Jahr 2025 gekürt. Bei der Ehrung der Berliner Meisterköche 2025 wurden herausragende Persönlichkeiten und Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis, die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“, ging an Nicholas Hahn vom Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Sternerestaurant Berlins.

Nach fast 50 Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Spitzengastronomie endet die Ära des Sterne-Restaurants „Im Schiffchen“. Küchenchef Jean-Claude Bourgueil (78) reduziert sein Engagement. Das Gasthaus wurde an einen Käufer übergeben, bei dem Bourgueil künftig angestellt sein wird. „Im Schiffchen“ soll zukünftig kein Sternerestaurant mehr sein“, so Bourgueil.

Am Samstag wurde in Konstanz der Leaders Club Award 2025 verliehen. Die Senns.Bar&Foodlounge aus Salzburg gewann die Goldene Palme, die Kneipe 80 und das Bergson Kunstkraftwerk, beide aus München, erhielten Silber beziehungsweise Bronze.

Die Non-Profit-Initiative Greentable e.V. hat einen neuen Leitfaden präsentiert, der Gastronomiebetrieben konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bietet. Die Publikation mit dem Titel „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie“ zeigen, wie nachhaltiges Handeln im Betriebsalltag verankert werden kann.

In Berlin startet heute die Cocktail Week. Drei Barkeeper und eine Barkeeperin sprechen über aktuelle Trends und warum der Aperol Spritz ein Dauerbrenner ist.

Die China-Restaurant-Kette XIAO hat einen neuen Standort in Hürth, nahe Köln, eröffnet. Das Restaurant erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über knapp 400 Sitzplätze im Innenbereich.

Ein alkoholfreies Getränk darf nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs nicht unter der Bezeichnung «Gin» vermarktet werden. Das Gericht stellte fest, dass die Bezeichnung nach EU-Recht ausschließlich bestimmten Spirituosen vorbehalten sei.

In München hat der "Yours – Club of Wine" seine Türen geöffnet und etabliert einen Ort, der Wein, Genuss und Kultur verbinden soll. Das Konzept basiert auf einer exklusiven Mitgliedschaft, die Zugang zu den Clubräumen, einem kuratierten Weinprogramm und Veranstaltungen ermöglicht.

Das Kalle Neukölln in Berlin erweitert sein Angebot deutlich. Ein Highlight ist die Eröffnung des Rooftop-Restaurants The Dawn im April 2026. Es ist eine der mehreren Neuerungen, zu denen auch eine Music Hall und ein ganzjährig nutzbarer Dach-Pool gehören. Der Vermietungsstand des revitalisierten ehemaligen Kaufhauses liegt bei rund 90 Prozent.