GaultMillau Guide 2026 Österreich - Thomas Dorfer erobert die fünfte Haube, Vitus Winkler ist Koch des Jahres

| Gastronomie Gastronomie

Im Rahmen einer feierlichen Präsentation im Andaz Vienna wurde der neue Gault&Millau Guide 2026 vorgestellt. Die diesjährige Ausgabe zeichnet die Spitzenleistungen der österreichischen Gastronomie und Weinwirtschaft aus. Als Höhepunkt des Abends erhielt Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher in Mautern die höchste Auszeichnung: die fünfte Haube für seine Küche, die mit 19 Punkten bewertet wurde. Vitus Winkler wurde zum Koch des Jahres 2026 gekürt.

Erfreulich ist, dass die Anzahl der Spitzenbetriebe in Österreich weiter steigt. „Die moderne österreichische Küche vereint Selbstbewusstsein, Weltoffenheit und handwerkliche Präzision – sie ist tief verwurzelt und gleichzeitig global inspiriert“, freut sich Herausgeberin Martina Hohenlohe. Im Gault&Millau Restaurantguide 2026 wurden insgesamt 780 Restaurants mit einer oder mehreren Hauben ausgezeichnet:

5 Hauben: 9

4 Hauben: 82

3 Hauben: 161

2 Hauben: 277

1 Haube: 251

Den größten Zuwachs an Spitzenbetrieben mit 17 Punkten oder mehr verzeichnet im Guide Gault&Millau 2026 Tirol mit fünf neuen Restaurants, auch die Hitparade der Spitzenbetriebe führt heuer wieder Tirol (25) vor Wien (15) und Salzburg (14) an. Gemessen an der Gesamtzahl von Haubenlokalen führt weiterhin Wien (168) vor Tirol (119), der Steiermark (110) und Niederösterreich (99).

Der Gault&Millau Restaurantguide 2026 listet 69 neue Restaurants, höchster Einsteiger ist der „Tannenhof“ in St. Anton am Arlberg mit vier Hauben (18/20 Punkte). Die drei Aufsteiger des Jahres sind das „Gasthaus Fuchs“ in Weppendorf (+3 auf 15), die „Schankkuchl“ am Pogusch (+3 auf 17) und das „Loft“ in Wien (+2,5 auf 13).

Fünf Hauben für Thomas Dorfer und das Landhaus Bacher

Das Landhaus Bacher zählt mit Küchenchef Thomas Dorfer nun offiziell zur Riege der Fünf-Hauben-Betriebe in Österreich. Dorfer, der bereits 2009 als Koch des Jahres ausgezeichnet wurde, erhielt für seine Küche, die klassische Techniken mit japanischen und südamerikanischen Einflüssen verbindet, die Höchstwertung von 19 Punkten.

Thomas Dorfer äußerte sich bei der Verleihung: „19 Punkte, die Höchstwertung, das flüstert man eigentlich nur. Das ist wie ein Oscar, das haben nur ganz wenige Köche in Österreich je geschafft. Meine Frau hat mir immer den Rücken gestärkt, ich liebe Dich dafür!" Das Team rund um Dorfer hatte bereits 2012 den Service Award erhalten.

Vitus Winkler ist Koch des Jahres 2026

Die Auszeichnung zum Koch des Jahres geht an Vitus Winkler, der seinen Fokus auf die Natur seiner Umgebung legt: Wiesen, Wälder, Berge. Seine Küche wird als Brücke zwischen Bodenständigkeit und Avantgarde sowie Tradition und Zukunft beschrieben. Winkler engagiert sich zudem als Führungskraft für Österreich bei der Vereinigung JRE (Jeunes Restaurateurs).

Die Gault&Millau Herausgeber Martina und Karl Hohenlohe resümieren in der Pressemitteilung die Entwicklung der Gastronomie: „Werte, die schon in der Vergangenheit in unserer Kulturtradition sehr erfolgreich waren, bilden nun, in runderneuerter Form, die Basis für weiterentwickelte Erfolgsrezepte für eine neue kulinarische österreichische Identität.“

Stärkere Präsenz von Frauen in Spitzenpositionen

Der Guide 2026 hebt die wachsende Diversität in der österreichischen Gastronomie hervor und betont die „Female Power“ in Spitzenpositionen. Mehrere Frauen wurden in wichtigen Kategorien ausgezeichnet:

  • Theresia Palmetzhofer vom „Gasthaus zur Palme“ erhielt ihre vierte Haube.

  • Lisa Morent vom Tiroler „s‘Morent“ wurde zur Newcomerin des Jahres ernannt.

  • Julia Knoll vom „Bruderherz Fine Dine“ ist Patissière des Jahres.

  • Gloria Conti vom „Ikarus“ in Salzburg erhielt den Service Award des Jahres.

Zuwachs im Top-Segment und weitere Auszeichnungen

Insgesamt wurden im Restaurantguide 2026 780 Restaurants mit einer oder mehreren Hauben ausgezeichnet. Die Anzahl der Spitzenbetriebe in Österreich steigt weiter: Neun Betriebe halten fünf Hauben, 82 Betriebe vier Hauben, 161 Betriebe drei Hauben, 277 Betriebe zwei Hauben und 251 Betriebe eine Haube.

Herausgeberin Martina Hohenlohe betonte, dass die „moderne österreichische Küche Selbstbewusstsein, Weltoffenheit und handwerkliche Präzision“ vereint, tief verwurzelt und gleichzeitig global inspiriert ist.

Weitere Hauptsieger im Überblick:

  • Lebenswerk: Karl Kolarik

  • Gastronom:innen des Jahres: Familie Huth

  • Wirtshaus des Jahres: Zum fröhlichen Arbeiter

  • Bierkarte des Jahres: Herzog’s Bierbotschaft

  • Barkeeper des Jahres: Marcus Philipp

Neuerungen im Weinguide und Auszeichnungen im Weinbereich

Der Weinguide 2026 erscheint in seiner 38. Ausgabe und führt das national und international etablierte 100-Punkte-System ein, um die Topweine präziser differenzieren zu können. Bisher galt das 20-Punkte-Schema. Georg Prieler stellt mit dem Prieler Blaufränkisch Ried Goldberg 2022 den Wein des Jahres.

Wichtige Weinauszeichnungen:

  • Sommelier des Jahres: René Kollegger

  • Wein des Jahres: Prieler Blaufränkisch Ried Goldberg 2022 (Leithaberg, Burgenland)

  • Alternativer Wein des Jahres: Jaunegg, Jardin d’herbes 2023

  • Newcomer des Jahres (Weingut): Weingut Löffler-Winklhofer

Südtirolguide und Future Awards

Im Südtirolguide 2026 wird eine neue Generation von Gastgeber:innen hervorgehoben, die Traditionelles mit frischen, modernen Konzepten neu interpretiert. Der Koch des Jahres in Südtirol ist Peter Girtler von der Gourmetstube Einhorn, Freienfeld bei Sterzing.

Zum zweiten Mal wurden die Future Awards in Zusammenarbeit mit der VERBUND AG an neun Betriebe verliehen, die sich in besonderer Weise für Umwelt- und Klimaschutz engagieren und nachhaltige Konzepte vorleben.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Landkreis Harz treibt die touristische Entwicklung des Brockenplateaus voran und setzt dabei auf ein neues Gastronomiekonzept: Die Restaurantkette Timberjacks soll das kulinarische Angebot auf dem höchsten Gipfel Norddeutschlands übernehmen. Auch das Hotel soll ausgebaut werden. Die Eröffnung ist für das Jahr 2027 geplant.

Aktuelle Daten von OpenTable beleuchten die Entwicklungen der deutschen Gastronomiebranche im kommenden Jahr. Im Mittelpunkt stehen der Wunsch nach gemeinsamen Erlebnissen, die Bereitschaft für Spontanität und ein anhaltendes Wachstum bei speziellen Anlässen.

Der Harzer Kreistag hat einstimmig über die Vergabe der Bewirtschaftung von Hotel und Gastronomie auf dem Brocken entschieden. Demnach ist Landrat Thomas Balcerowski (CDU) beauftragt, mit einem Göttinger Restaurantketten-Betreiber über einen Gewerbepachtvertrag zu verhandeln, teilte ein Landkreissprecher am Abend mit. 

Reserviert und dann einfach weg? Für Gastronomen sind unentschuldigte "No-Shows" mehr als nur eine Lappalie – sie bedeuten massive Umsatzeinbußen und weniger Trinkgeld für das Personal. Eine Umfrage zeigt, wie weit verbreitet das Problem ist und welche drastischen Maßnahmen Gastwirte jetzt ergreifen.

Steigende Kosten, erhöhte Komplexität und ein sich wandelndes Gästeverhalten setzen deutsche Cafés zunehmend unter Druck. Ein neuer Business-Guide von SumUp zeigt die notwendigen Strukturen für wirtschaftliche Stabilität im Jahr 2026.

Ein ungewöhnliches Diebesgut lockt in Deutschland kriminelle Banden an - geschädigt werden vor allem Entsorger. Die Verbrecher haben es laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) auf alte Speisefette und Öle aus Restaurants abgesehen. 

Landesweit streiken Beschäftigte der Kaffeehauskette in den USA. Nach Vorwürfen zu Verstößen gegen Arbeitszeitgesetze einigt sich der Konzern nun auf eine Entschädigung in New York.

Die IHG-Marke Kimpton hat ihren jährlichen "Culinary + Cocktail Trend Forecast" für 2026 veröffentlicht. Darin skizzieren kulinarische Experten und Mixologen die wichtigsten Entwicklungen, die die Gastronomieszene im kommenden Jahr prägen sollen.

Am 24. November 2025 nahmen die Technische Universität Dresden und die SLUB Dresden fünf weitere herausragende Kreationen der Kochkunst in das Deutsche Archiv der Kulinarik auf. Die umfassenden Dokumentationen dieser Gerichte wurden von dem Gourmetkritiker Jürgen Dollase erstellt und übergeben.

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft.