„Igniv“ wird geschlossen – Grand Resort Bad Ragaz und Andreas Caminada trennen sich

| Gastronomie Gastronomie

Nach zehn Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit endet die Partnerschaft zwischen dem Grand Resort Bad Ragaz und dem Bündner Sternekoch Andreas Caminada. Wie der Gault Millau berichtete, wird Caminadas vielfach ausgezeichnetes Restaurant „Igniv“ nach dem geplanten Umbau des Hotels nicht wiedereröffnet – trotz eines laufenden Vertrags bis 2027. Die Schließung erfolgt im Zuge einer umfassenden Neuausrichtung des kulinarischen Angebots.

Caminada, dessen Restaurant mit zwei Michelin-Sternen und 17 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet war, akzeptiert die Entscheidung, wie er betont: „Das ‹Igniv› hat über die vergangenen zehn Jahre internationale Anerkennung von Gästen und Kritikern erhalten und ist zu einem Aushängeschild der Region geworden, was mich sehr stolz macht. Die Entscheidung seitens Grand Resort respektiere ich aber.“ Mit dem Abschied aus Bad Ragaz zieht sich Caminada auch aus der gemeinsam betriebenen Cateringfirma „A casa“ zurück.

„Ich bedauere den Entscheid, zumal das Igniv über die vergangenen zehn Jahre internationale Anerkennung von Gästen und Kritikern erhalten hat und zudem zu einem Aushängeschild der Region geworden ist“, sagte Caminada zu „20 Minuten“. Das mit 17 Gault-Millau-Punkten und 2 Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant sei ausgezeichnet gebucht und bei den Gästen sehr beliebt gewesen, schreibt auch „Gault Millau“.

Umbau und Strategiewechsel

Die Neuausrichtung ist Teil eines umfassenden Umbaus des Erdgeschosses im Grand Hotel Hof Ragaz. Ab Februar 2026 starten dort die Bauarbeiten, bis Ende Januar 2026 wird das „Igniv“ noch betrieben. Danach setzt das Resort auf ein neues Gastronomiekonzept, das jüngere Gäste ansprechen soll. Vorgesehen sind zwei Casual-Dining-Restaurants: ein authentisches Thai-Restaurant und ein klassisch italienisches Lokal mit hausgemachter Pasta.

Verantwortlich für die Neuausrichtung ist der Londoner Gastronomieberater Robbie Bargh, der bereits Erfahrung mit Spitzenhotels wie dem „Brenners Park“ in Baden-Baden und dem „Baur au Lac“ in Zürich mitbringt. Die operative Leitung im Fine-Dining-Bereich bleibt bei Dreisternekoch Sven Wassmer, der bereits erfolgreich die Restaurants „Memories“ und „Verve“ im Resort führt.

Wirtschaftliche Gründe hinter der Trennung

Die Entscheidung, das Lizenzmodell mit der Caminada-Group zu beenden, dürfte auch wirtschaftliche Gründe haben. Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, war das „Igniv“ zwar beliebt und gut gebucht, die Einnahmen wurden jedoch zwischen dem Resort und Caminadas Gruppe geteilt – ein Modell, von dem sich das Grand Resort offenbar verabschieden möchte. General Manager Simon Spiller begründet den Schritt so: „Wir wollen keine Kannibalisierung unserer eigenen Angebote und unsere Restaurants künftig selbst führen.“

Emotionaler Abschied

Trotz der frühzeitigen Trennung wird Caminada sich mit einem letzten Höhepunkt verabschieden. Für Dezember 2025 ist eine Jubiläumswoche zum zehnjährigen Bestehen des „Igniv“ geplant – mit besonderen Events wie einem Vierhänder-Menü mit Küchenchef Joël Ellenberger und einem „Back to the Roots“-Abend mit ehemaligen Teammitgliedern wie Silvio Germann und Francesco Benvenuto.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Jubiläumssaison des WinterVarieté by Tristan Brandt in Heidelberg startete mit Standing Ovations. Die Spielzeit wurde bis Januar 2026 verlängert. Das Format kombiniert internationale Akrobatik-Darbietungen mit einem 3-Gänge-Menü.

Kochroboter halten in Supermärkten, Krankenhäusern und Kasernen Einzug. Was die Start-ups Circus Group und Goodbytz antreibt - und wie Verbände und Arbeitnehmervertreter reagieren.

​​​​​​​Das Restaurant Sühring, mit seiner Fine-Dining-Interpretation der deutschen Küche, erhält drei Michelin-Sterne. Das Lokal der Berliner Zwillingsköche Thomas und Mathias Sühring ist damit nach dem Sorn das zweite Restaurant in Thailand, das diese Top-Auszeichnung führen kann.

Das Fast-Casual-Konzept Ciao Bella erweitert seine Präsenz in München. Am 12. Dezember 2025 eröffnet der italienische Anbieter einen neuen Flagship-Standort im Tal 16. Das Restaurant soll nach Angaben des Unternehmens das weiterentwickelte Markenerlebnis der kommenden Jahre erstmals in dieser prägnanten Form präsentieren.

Das Gourmetrestaurant Ötztaler Stube im Fünf-Sterne-Hotel Das Central in Sölden startet zur Wintersaison 2025/26 mit einem renovierten Interieur. Das Küchenteam steht weiterhin unter der Leitung von Stefan Speiser.

L’Osteria ist mit der Eröffnung ihres ersten Restaurants in Ravensburg an den Start gegangen. Der Standort befindet sich in der Altstadt und richtet sich an ein breites Publikum aus Passanten, Familien, Freundesgruppen und Geschäftsleuten.

Der neue Veranstaltungsort [UNVRS] wurde bei der 10. Golden Moon Awards Gala in Valencia überraschend zum „World's Best Club 2025“ gekürt und sicherte sich damit auf Anhieb die Spitze der renommierten Liste „The World's 100 Best Clubs™ 2025“. Bootshaus aus Köln-Deutz, verteidigte seinen vierten Platz erfolgreich.

Die Sanierung der veganen Fastfood-Kette Swing Kitchen ist gescheitert. Nachdem die Gläubiger noch einem Sanierungsplan für die Muttergesellschaft zugestimmt hatten, konnte die zur Fortführung nötige Finanzierung nicht gesichert werden. Von dem Scheitern sind 130 Mitarbeitende an allen sieben Standorten in Österreich betroffen.

Die US-Systemgastronomiekette Five Guys steht in Deutschland vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Im siebten Jahr nach Markteintritt weist die deutsche Tochtergesellschaft Five Guys Germany GmbH erneut ein Millionenminus aus. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2023 hervor, über den zuerst die Rheinische Post berichtete.

Der fränkische Winzer und Sternekoch Christian Stahl verzeichnet gleich mehrere renommierte Auszeichnungen und steigt im aktuellen HENRIS Weinguide mit vier Trauben in die nationale Spitze der deutschen Weingüter auf.