JRE: Chance für einen Neustart nutzen

| Gastronomie Gastronomie

In diesen Tagen öffnet die Gastronomie wieder die Türen für ihre Gäste. Der Neustart ist mit vielen Fragezeichen verbunden. Die Gastronomen arbeiten mit Hochdruck daran, ihren Gästen trotz der ungewohnten Situation einen bestmöglichen Aufenthalt zu ermöglichen.

Alexander Huber, Präsident der Jeunes Restaurateurs (JRE), äußert sich zur aktuellen Situation:

Wir, die Jeunes Restaurateurs, freuen uns wie alle anderen Gastronomen sehr darauf, unsere Gäste wieder in unseren Restaurants empfangen zu dürfen! Natürlich möchten wir unseren Gästen trotz dieser schwierigen Situation ein Restauranterlebnis in einer schönen Umgebung bieten, in der Wohlbefinden, Qualität und Sicherheit an erster Stelle stehen. Aus diesem Grund empfehlen wir unseren Mitgliedsbetrieben nicht nur die Hygienevorschriften einzuhalten, sondern weitergehende Maßnahmen zu ergreifen, die dem Qualitätsanspruch unserer Häuser angemessen sind. Dies alles ist mit sehr viel Planung, Aufwand und zusätzlichem Kosten verbunden. Zusätzlicher Personaleinsatz und Schutzmaßnahmen bezahlen sich nicht von selbst.

Der Neustart der Gastronomie ist gleichzeitig der richtige Zeitpunkt, um über Nachhaltigkeit, Qualität und Vielfalt zu sprechen. Die Diskussion über hochwertige Lebensmittel, gesunde Ernährung und umweltfreundliche Produktion muss genau jetzt von der deutschen Gastronomie, den Lebensmittelproduzenten, der Politik und den Verbrauchern geführt werden. Dies ist aber auch der richtige Zeitpunkt, um über die Kosten und den Wert von Lebensmitteln und qualitätsorientierter Gastronomie zu sprechen.

Mittlerweile hört man von verschiedenen Seiten, dass Gäste angesichts der aktuellen schwierigen Zeit weniger für einen Restaurantbesuch zahlen wollen und Gastronomen ihre Gerichte über den Preis verkaufen wollen, um Gäste in ihr Restaurant zu locken. Dem muss vehement ein Riegel vorgeschoben werden! Die Sicherheit unserer Gäste und die Qualität der Produkte müssen absolute Priorität haben – und das hat seinen Preis. Wir Gastronomen müssen jetzt an einem Strang ziehen. Wir dürfen uns nicht auf Preisdiskussionen einlassen, die Einbußen von eben jenen Qualitäts- und Sicherheitsmerkmalen zur Folge hätten. Ein Restaurantbesuch darf und kann nicht zum Schnäppchenpreis verhandelt werden.

Der Neustart sollte auch von uns als Chance genutzt werden, um unsere Branche nachhaltig zu verändern. Wir alle müssen über neue Konzepte nachdenken. Die Gastronomie muss sich noch stärker solidarisieren und gerade jetzt gemeinsam für mehr Qualität, Vielfalt, gelebte Nachhaltigkeit und die Wertschätzung hochwertiger Lebensmittel eintreten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Vergangenes Jahr sind mehr Menschen zu McDonald's, Burger King & Co. gegangen und haben dort mehr Geld ausgegeben. Das bescherte der deutschen Systemgastronomie ein kräftiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht ihres Bundesverbandes hervorgeht.

Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Restaurant bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.

Bei kühlen Temperaturen ist am Samstag auf dem Cannstatter Wasen das 84. Stuttgarter Frühlingsfest eröffnet worden. Tierschutzaktivisten stürmten beim traditionellen Fassanstich die Bühne im Göckelesmaier-Festzelt. In Videos in den sozialen Netzwerken ist zu hören, wie das Publikum die Aktivisten ausbuhte.

Dass Restaurants No-Show-Gebühren erheben, ist seit zehn Jahren ein laufender Prozess und in der gehobenen Gastronomie vielerorts der neue Standard. Immer mehr Restaurants in Deutschland bitten Gäste, die nicht erscheinen, zur Kasse. Wo die Gebühr erhoben wird, ist sie allerdings nur selten fällig.

Bereits zum fünften Mal hat METRO den Preis für nachhaltige Gastronomie verliehen. Ausgezeichnet wurden Gastronomiebetriebe für ihre kreativen nachhaltigen Konzepte und Initiativen. Erster Preisträger ist das Restaurant Ronja im Ringlokschuppen aus Mülheim an der Ruhr.

Immer wenn der Guide Michelin erscheint, werden Erfolgsgeschichten geschrieben oder tritt kurioses zu Tage. Rekordverdächtig dürfte die Auszeichnung des Romantik Hotels und Restaurant Hirsch auf der Schwäbischen Alb sein. Inhaber und Küchenchef Gerd Windhösel hat in diesem Jahr zum dreißigsten Mal einen Michelin-Stern erkocht.

Mit ihren «Neni»-Restaurants hat die Wiener Gastronomin Haya Molcho die orientalische Küche bekannt gemacht. Ein Teil der Erlöse eines neuen Gerichts kommt nun einem Schulprojekt in Marokko zugute.

Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat mit zögerlichen Bestellern in Nordamerika zu kämpfen. Die USA und Kanada erwiesen sich im ersten Quartal weiter als Klotz am Bein und überschatteten das leichte Wachstum in Nord- und Westeuropa.

Der weltweit größte Franchisenehmer von TGI Fridays will die Kette kaufen und an die Börse bringen. Die Casual-Dining-Marke hat eine Vereinbarung mit dem britischen Unternehmen Hostmore plc über eine Übernahme aller Aktien im Wert von 220 Millionen Dollar getroffen. Es geht um fast 600 Restaurants in 44 Ländern.

Die Sonne lacht, kühle Getränke locken - und Cannabis-Rauchschwaden ziehen durch den Biergarten. Manche genießen die neue Freiheit, andere ärgern sich. Wie stehen die Bundesbürger zum neuen Leben mit der Droge?